"Seefeld war schon der Gipfel der Dummheit"
ÖSTERSUND. Der Doping-Skandal wirft einen Schatten auf die heute in Östersund beginnende Biathlon-WM
Der Doping-Skandal von Seefeld färbt auch auf das Stimmungsbild bei der heute (16.15 Uhr, ORF eins live) mit der Mixed-Staffel zu eröffnenden Biathlon-WM in Östersund ab.
Hoffentlich hat im hohen Norden nur der Sport das Wort.Davon geht zumindest Schwedens Cheftrainer Wolfgang Pichler aus: "Seefeld war schon der Gipfel der Dummheit. Ich hoffe, dass jetzt alle ein bisschen normal denken und nicht irgendwas drehen wollen", sagte der Deutsche.
Biathlon-Olympiasieger Arnd Peiffer (D) hat indes die zuletzt aufgeflogenen Doper als "Idioten" bezeichnet. "Ich war erschüttert, dass so etwas wieder vorkommt. Vor allem bei den Österreichern. Da denke ich mir, die müssen auch langsam mal gelernt haben. Nach Turin 2006, Johannes Dürr 2014 und Harald Wurm 2016 nun das. Da frage ich mich, was da los ist", sagte Peiffer in "Sport Bild": "Die bringen unseren ganzen Sport in Verruf."
Simon Eder, der schon vier WM-Medaillen gewonnen hat und als aktuell Fünfter des Gesamt-Weltcups Österreichs heißestes Eisen in Östersund ist, gab gegenüber der Tageszeitung "Die Presse" an, dass ihm vor längerer Zeit "etwas angeboten" worden sei. "Ich bin mit der Sache sofort zum Bundeskriminalamt, auch die Polizei und der ÖSV wurden informiert. Ich wurde als Zeuge geladen und habe ausgesagt", berichtete der 36-jährige Salzburger: "Es hat mit der aktuellen Doping-Causa zu tun, die Spur hat letztlich nach Erfurt geführt. Das war damals noch gar nicht absehbar."
Jetzt will sich Eder auf die sportlichen Herausforderungen konzentrieren. Der Routinier und Julian Eberhard sind allerdings nicht optimal vorbereitet angereist. Wegen Erkrankungen haben die beiden je drei Tage intensiver Trainingseinheiten in Hochfilzen und Ruhpolding verpasst. ÖSV-Cheftrainer Ricco Groß glaubt dennoch an gute WM-Medaillenchancen.