Nordische WM: Zweimal Gold für Norwegen im Skiathlon
SEEFELD. Topfavoritin Therese Johaug ist bei der Nordischen WM in Seefeld überlegen zu Gold im Skiathlon gestürmt. Die Norwegerin holte ihren bereits achten WM-Titel. Ihr Landsmann Sjur Röthe gewann wenig später seinen ersten.
Zuletzt war sie 2015 dreimal siegreich gewesen, 2017 hatte sie wegen einer Dopingsperre gefehlt. Bei ihrem ersten WM-Auftritt in Tirol gewann sie fast eine Minute vor ihrer Landsfrau Ingvild Flugstad Östberg und der Russin Natalia Neprjajewa.
"Das ist ein großer Tag für mich. Darauf habe ich zwei Jahre hingearbeitet. Der Sieg ist ein Traum, der wahr wird, und das bei blauem Himmel, Sonne und super Bedingungen. Es ist natürlich auch schön, dass Ingvild Zweite geworden ist. Wir haben ein starkes Team", jubelte Johaug im ORF-Interview.
Damit hält Norwegen in Seefeld nach drei Langlauf-Entscheidungen bei drei Goldenen, einmal Silber und einmal Bronze. Die Skatingsprints hatten Johannes Hösflot Kläbo sowie Maiken Caspersen Falla gewonnen. Am (heutigen) Samstag können Kläbo und seine Teamkollegen im Skiathlon der Herren weiter nachzulegen.
Stadlober nur Zuschauerin
Teresa Stadlober erlebte die erwartete Machtdemonstration von Johaug über die je 7,5 km in der Klassik- und Skating-Technik wegen einer Verkühlung nur als Zuschauerin. Die ÖSV-Hoffnungsträgerin will aber am Dienstag über 10 km klassisch ins Geschehen eingreifen.
Johaug tat bei Schönwetter vor vielen norwegischen Fans das, was seit dem Ende ihrer 18-monatigen Sperre wegen eines Steroid-Vergehens im Herbst 2016 auch schon vor der WM getan hatte. Sie degradierte ihre Konkurrenz auf der vom Warmwetter teilweise aufgeweichten Strecke mit ihrem kraftvollen Stakkato-Schritt zu Statistinnen. Hinter Johaug und Östberg verhinderte die 23-jährige Russin Neprjajewa mit ihrer ersten WM-Medaille einige Sekunden vor Astrid Jacobsen einen norwegischen Dreifach-Erfolg.
Kommende Woche kann Johaug bei den weiteren Rennen ihr Goldkonto weiter aufstocken. "Ich freue mich wirklich auf die 10 km klassisch, das ist mein größtes Ziel. Die WM hat erst begonnen, ich hoffe ich kann weiter schnell laufen."
Röthe siegte bei den Herren
Sjur Röthe hat im vierten Langlauf-Rennen der Nordischen Ski-WM in Seefeld für den vierten norwegischen Triumph gesorgt. Der Mitfavorit gewann am Samstag bei frühlingshaften Verhältnissen den Skiathlon über 30 km in einem packenden Dreier-Zielsprint knapp vor dem Russen Alexander Bolschunow und seinem Landsmann Martin Johnsrud Sundby.
"Ich hatte einen Plan, es ist wirklich gut ausgegangen. Ich wollte in der zweiten, dritten Position in die letzte Abfahrt, es war perfekt mit Martin. Ich habe Energie sparen können für die letzten paar hundert Meter. Ich bin wirklich sehr, sehr zufrieden", meinte Röthe nach seinem ersten Einzeltitel bei einem Großereignis nach Staffel-Gold und Skiathlon-Bronze bei der WM 2013.
Zu den großen Geschlagenen vor 12.100 Zuschauern gehörten Titelverteidiger Sergej Ustjugow (9.) und vor allem Sprint-Weltmeister Johannes Hösflot Kläbo (30.). Bernhard Tritscher kam als einziger Österreicher mit über sechs Minuten Rückstand nicht über Rang 46 hinaus. "Die ersten zwei Runden waren ok, aber beim Wechsel war ich muskulär schon ziemlich angeschlagen, deshalb war es im Skating schwer. Ich habe mich dann mit einer kleinen Gruppe durchgeschlagen", sagte der Salzburger, der das Rennen auch als Training für den 50er am Schlusstag sah.
Im Skiathlon über je 15 km in der klassischen und Skating-Technik hatte Bolschunow mit einer Tempoverschärfung in der letzten Klassik-Runde das Spitzenfeld gesprengt. Ustjugow und Kläbo kamen bereits da nicht mehr mit. Auch nach dem Wechsel auf die Skating-Ski leistete der Russe viel Führungsarbeit, am Ende erwies sich aber der dreifache Saisonsieger Röthe 0,1 Sekunden vor ihm als der Cleverere und knapp der Schnellere. Routinier Sundby blieb 0,7 Sekunden zurück der erste WM-Einzeltitel ein weiteres Mal knapp verwehrt.
Johaug überlegen..
War da nicht mal was?
Ungedopt?
Wers glaubt ...