Nordische Offensive statt Nordic Arena
Geplanter Bau in Hellmonsödt ist geplatzt, sechs Millionen Euro fließen in andere Projekte.
Jahrelang gab es ein Hin und Her um ein mögliches Langlaufzentrum im Mühlviertel mit Nähe zum Zentralraum (die OÖN berichteten). Seit gestern ist das Projekt Nordic Arena, zuerst in Sonnberg angedacht und zuletzt am Standort Oberaigen-Hellmonsödt geplant, vom Tisch. "Die Sache ist inhaltlich, ökonomisch und ökologisch nicht vertretbar", sagte Wirtschafts- und Sportlandesrat Markus Achleitner in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Stattdessen kündigte er Investitionen von sechs Millionen Euro in andere, bereits bestehende Standorte an, um den Nordischen Ski-Sport in Oberösterreich zu fördern.
Zwei von ihm in Auftrag gegebene externe Gutachten waren zu dem Schluss gekommen, dass die Nordic Arena aus mehreren Gesichtspunkten keine Perspektive habe. "Ich habe das der Gemeinde und dem Betreiberverein bereits mitgeteilt", sagt Achleitner. Vereinsobmann Karl Raml meint: "Natürlich sind wir frustriert, es haben viele Leute mitgearbeitet. Aber die Entscheidung ist zur Kenntnis zu nehmen."
"Nordic Arena" wird nicht umgesetzt
Angst vor "Hinzenbach 2.0"
Das Land befürchtete eine Kostenexplosion. Und da ist man ein gebranntes Kind. Die Schanze in Hinzenbach wurde als Projekt mit Gesamtkosten von 1,6 Millionen Euro im Jahr 2005 gestartet. 2007 lag die Kostenschätzung dann bei 4,36 Millionen Euro. Am Ende wurden es laut Rechnungshof dann sogar 7,39 Millionen Euro.
Während Skispringen aber keinen nennenswerten breitensportlichen und touristischen Nutzen hat, sieht es beim Langlauf schon anders aus. Nun will man beides in einem "Nordischen Ski-Zentrum Oberösterreich" in Hinzenbach zusammenführen. Zwei Millionen Euro sollen im Eferdinger Becken angelegt werden, um unter anderem eine Rollerstrecke zu errichten. Dank der Beschneiungsanlage, die ausgebaut werden soll, sei auch der Winterbetrieb auf gerade einmal 270 Meter Seehöhe gesichert. "Vor allem die Nordische Kombination hätte dann in Zukunft auch bei uns eine Zukunftsperspektive. Dazu wäre die Skiroller-Strecke mit Nähe zu Linz für Spitzen- und Breitensportler gut nützbar. Und wir haben engagierte Vereinsmitglieder", sagt Bernhard Zauner, Obmann der UVB Hinzenbach, der als Vizepräsident im Landesskiverband auch mit der Nordic Arena in Hellmonsödt leben hätte können. Der Verband gab im Sommer noch eine Unterstützungserklärung zu dem nun geplatzten Projekt ab.
Akzente werden ähnlich wie beim Leichtathletik-Maßnahmenpaket, das Achleitner vor wenigen Wochen präsentierte, auch in anderen Teilen des Bundeslandes gesetzt. Ins Biathlon- und Langlaufzentrum in Rosenau/Windischgarsten werden etwa drei Millionen Euro investiert. Die Wintersportarena Liebenau erhält ein neues Funktionsgebäude, auch in im Bereich Ski Nordisch engagierten Zellen wie Bad Leonfelden und Schöneben wird für eine verbesserte Infrastruktur Geld in die Hand genommen. Adaptierungen sind dazu an der Rollerstrecke in Lohnsburg vorgesehen. Achleitner, der morgen im Landtag eine Anfrage der Grünen zur Nordic Arena beantworten hätte müssen, versprach bei den neuen Vorhaben schnelles Handeln. "Die Umsetzung beginnt sofort. In drei bis fünf Jahren wollen wir das Paket abgearbeitet haben."
Was kommt am Ende heraus?
Ob die Infrastruktur-Offensive am Ende Zählbares herausbringt, wird in Zukunft auch an sportlichen Resultaten gemessen werden. Oberösterreich war im nordischen ebenso wie im alpinen Bereich in vergangenen Zeiten schon breiter aufgestellt. Engagierte Nachwuchsarbeit lässt aber immer stärker nach, weil vielerorts Ehrenamtliche und sportliche Leistungsträger fehlen.
Doch es gibt auch Hoffnungsschimmer, wie Reinhard Gösweiner, früherer ÖSV-Biathlon-Cheftrainer und ein Windischgarstner, zu berichten weiß: "Wir haben vor vier Jahren fast bei null angefangen. Nun können wir wieder Leute bei Wettkämpfen stellen."
Eine Wahnsinns Entscheidung. Nicht wirklich zu verstehen. In Hinzenbach werden sie bald ohne Chemie keinen Schnee machen können. Viel zu warm dort.
Schade dass hier wieder unfähige und nicht Sport interessierte Politiker am Werk waren. Liegt halt nicht im Eigeninteresse des Herrn Achleitners. Traurig so etwas!
Trotz der negativen Stellungnahmen und der massiven Ablehnung der Bevölkerung der Nordic Arena in Sonnberg i.Mkr., für welche Ende 2015 das Aus beschlossen wurde, tauchten kurz darauf dieselben Betreiber unter K. Raml neuerlich mit einem Nordic Arena Stadtionorojekt nur wenige hundert Meter weiter östl. in Oberaigen an der Gemeindegrenze zu Sonnberg i.Mkr. auf. Es muss den nunmehrigen Betreibern von vornherein klar gewesen sein, dass auch dieser Standort inhaltlich, ökologisch und wirtschaftlich völlig ungeeignet ist. Auch der große Widerstand der Bevölkerung gegen dieses natur- und umweltzerstörende Großoprojekt, das in geschütztem Wald und auf der grünen Wiese "hineinbetoniert" hätte werden sollen, war den Betreibern durchaus bewusst. Die Entscheidung des LR Achleitner, ist eine großartig, ein Riesengewinn für die gz. Region!
Das Sonnberger Projekt ist etwa 30 Jahre alt und wurde schon seit damals von verschiedenen "Konkurrenten " als nicht passend konterkariert. Es hat sogar eine FIS- Homologierung als Rennstrecke für Europacuprennen. Aber das war alles nicht gut genug. Auch die Nähe zu den damals wie heute stärsten Langlaufvereinen und zu den Linzern war optimal. Aber die Politik und Neider haben das jahrelang ausgedünnt und verschleppt. Dass man jetzt in Hinzenbach dieses Zentrum errichten will , ist wohl ein schlechter Witz. Die "Umweltbelastungen" sind jetzt kein Thema mehr, weil sie ja Sonnberg nicht mehr betreffen. Eine Region gibt sich wintersportlich und touristisch gesehen auf! Schade , auch um die jahrelangen Vorbereitungen. Mich wundert nicht, dass es keine Freiwilligen mehr gibt. Man hat ihnen so den Zahn gezogen. Danke allen , auch wenn die Mühen vergebens waren beziehungsweise sind. Und die Verhinderer sollen sich schämen, aber vielleicht schlägt das Schicksal einmal zurück.
Warum so heftig? Offenbar hat der Betreiberverein des Großprojektes Nordic Arena Oberaigen unter K. Raml aus den Ablehnungsgründen aus Sonnberg i. Mkr. nichts gelernt. Nur weil die damalige negative Entscheidung so manche uneinsichtige gekränkte Vereinsfunktionäre nicht akzeptieren konnten, wurde im unmittelbaren Nahbereich in der "grünen Wiese" rücksichtslos ein noch viel größeres und monströseres Projekt gestartet - offenbar unter der Erwartung einer 100%igen Finanzierung durch das Land OÖ (Steuergelder). Die jetzige Entscheidung des Landes OÖ spiegelt ganz klar die unprofessionelle Vorgehensweise des Betreibervereins in punkto Standortwahl wider! Vielleicht sollten die Betreiber aufhören, genau wie 2015 in Sonnberg, über ihre investierte Arbeit in ein Projekt zu jammern, das im Vorfeld bereits zum Scheitern verurteilt war. Man soll nicht die "Schuldigen" bei den Gegnern suchen, sondern sich selbst bei der Nase nehmen!
Welch Schwachsinn! ich hab mich schon so auf das Zentrum in Hellmonsödt gefreut! Jetzt verlegens das ins Tal. Hirnrissig!
Alles Standorte weit weg vom Zentralraum mit 1 Stunde Fahrzeit nach Schöneben oder Rosenau; dazu noch eine Beschneiung auf 270m Seehöhe! Irgendwie nicht alles durchdacht und CO2 günstig???
Dafür hätte es kein teures Gutachten gebraucht, der Hausverstand hätte gereicht, aber der ist ja beim Billa...
Das Millionengrab Hinzenbach soll ausgebaut werden - in Hellmonsödt auf 800 m Seehöhe war ein Gegenargument die Schneesicherheit - in Hinzenbach auf 270 m soll diese gesichert sein? Klimawandel???
wintersport von 800m hinab auf 270m zu verlegen passt gut zu O.Ö. und zu LR.A.