Hauser im WM-Einzel ohne Schießfehler Siebente
ÖSTERSUND. Die Tirolerin Lisa Hauser hat bei der Biathlon-WM im Einzel über 15 km ohne Schießfehler Rang sieben belegt. Gewonnen hat die Schwedin Öberg vor Vittozzi und Braisaz.
Der 25-Jährigen fehlten am Dienstag 53,7 Sekunden auf die ebenfalls fehlerfreie Siegerin Hanna Öberg aus Schweden. Silber holte 23,6 Sekunden hinter der Olympiasiegerin die italienische Weltcupspitzenreiterin Lisa Vittozzi, die auch alle 20 Scheiben getroffen hatte.
Bronze ging mit einer Strafminute an die Französin Justine Braisaz (+ 32,5 Sek.). Die Deutsche Laura Dahlmeier (39,5/1 Schießfehler) verpasste als Vierte ihre 14. WM-Medaille in Serie nur knapp.
Lisa Hauser: „Wenn man realisiert, dass man erstmals bei einer WM in die Top-Ten gelaufen ist, ist das ein richtig schönes Gefühl. In der Loipe bin ich heute von Anfang an hohes Tempo gegangen und habe mich vor allem mit Hanna Öberg immer wieder in der Führungsarbeit abgewechselt. Super, dass es am Schießstand so gut geklappt. Stehend habe ich mich zur Sicherheit auf den 30er Stand gestellt, dann konnte nicht viel passieren, weil links keine weiteren Scheiben mehr waren (lacht). Es war richtig cool nach meinem Fauxpas heute vier Mal null zu schießen. Mit diesem Ergebnis habe ich mich auch für den Massenstart qualifiziert. Jetzt freue ich mich auf die Single-Mixed-Staffel, das wird ein Highlight für unser Team."
Ein Top-Resultat von LH, aber selbst wenn sie beim Schießen fehlerfrei bleibt, ist sie auf Fehler der besten Läuferinnen angewiesen, um eine Medaille zu machen. LH steht jetzt an der Schwelle zur Weltklasse, dorthin kann sie nur kommen, wenn es ihr gelingt, ihre Laufleistung noch zu verbessern. Gerade in dieser Entwicklungsphase ist die Versuchung sehr groß, mit unerlaubten Mitteln nachzuhelfen, um den letzten Schritt machen zu können. Ich bin sicher, dass LH dieser Versuchung widerstehen wird. In 2 bis spätestens 3 Jahren werden wir wissen, ob sie eine Top-Biathletin wird, die sich regelmäßig unter den besten 10 platzieren und sogar Medaillen bei großen Events machen kann oder eine gute Mitläuferin bleibt, die regelmäßig auf die Plätze 10-30 läuft, manchmal auch weiter vorne. Wünsche ihr natürlich das Erstere, aber selbst wenn ihr Medaillen versagt bleiben, ist mir eine saubere und ehrliche Athletin lieber als eine Sportlerin, deren Spitzenleistungen auf Betrug und Täuschung basieren.