Gösweiner wird "Weißrusse"
Der Windischgarstner Biathlon-Trainer ist neuer Chef der weißrussischen Damen.
Eine sechs Kilometer lange Skiroller-Strecke, breit wie eine Autobahn, Indoor-Schießanlage, Spezial-Laufband und vieles mehr – Bedingungen, von denen er auch in Österreich nur träumen kann, findet Biathlon-Trainer Reinhard Gösweiner derzeit im Trainingszentrum Raubichi nahe Minsk vor. Der Windischgarstner ist neuer Chef der weißrussischen Damen.
Gösweiner formte Österreichs kürzlich zurückgetretenen Topmann Dominik Landertinger vom Rohdiamanten zum Weltmeister und war im ÖSV viele Jahre als Cheftrainer der Herren tätig, ehe der Deutsche Ricco Groß das Zepter übernahm. "Ich bin eigentlich Patriot und konnte mir einen Gang ins Ausland lange nicht vorstellen. Aber nach Rücksprache mit meiner Familie wage ich diesen Schritt nun", sagt der 48-Jährige, zuletzt im ÖSV für den Nachwuchs hauptverantwortlich.
Die Weißrussinnen holten 2018 bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang in der Staffel überraschend die Goldmedaille. Betreut wurde das Team damals von der Salzburger Biathlon-Legende Alfred Eder. Nach dem Karriereende von Leistungsträgerin Darja Domratschewa ist die Mannschaft im Umbruch. "Zwei Athletinnen aus der Goldstaffel sind noch dabei", sagt Gösweiner, der als Co-Trainer den dreifachen Weltmeister Oleg Ryschenkow zur Seite gestellt bekam. Der Innviertler Benjamin Eder, verheiratet mit der finnischen Top-Biathletin Mari Laukkanen, begleitet ihn als Servicemann.
Die gute Basisarbeit, die Gösweiner mit Markus Michelak in Windischgarsten mit dem Wiederaufbau der nordischen Sektion leistete, will er trotz Auslandstätigkeit weiter fortführen.