Corona-Fall stutzte Polens Adlern die Flügel
OBERSTDORF. Titelverteidiger Kubacki und seine Teamkollegen verpassen den Auftakt in Oberstdorf.
In Oberstdorf kann man die Vierschanzentournee nicht gewinnen, nur verlieren. Gemäß dieser Skispringer-Weisheit sind die Polen die Angeschmierten, bevor das Traditionsevent heute überhaupt begonnen hat (ab 16.25 Uhr live in ORF1).
Nachdem Klemens Muranka coronapositiv getestet wurde, wurde gestern das gesamte polnische Team vor dem Auftaktbewerb unter Quarantäne gestellt. Darunter sind mit Titelverteidiger Dawid Kubacki und dem zweifachen Tourneesieger Kamil Stoch zwei Favoriten auf den Gesamtsieg der 69. Auflage. "Wir bedauern diese Entscheidung sehr, doch zum Schutz aller anderen Athleten blieb dem Gesundheitsamt keine andere Wahl", wird Florian Stern, Generalsekretär des Oberstdorfspringens, zitiert. Die Tests von Murankas Teamkollegen fielen zwar allesamt negativ aus, wegen des mehr oder weniger unmittelbaren Umgangs untereinander zählen sie jedoch zur sogenannten Kontaktgruppe 1. Diese Schutzmaßnahmen gelten vorerst nur für den Tournee-Auftakt. Für das komplette Ausmaß der Quarantänemaßnahmen wolle man weitere Tests abwarten. "Sofern diese negativ ausfallen, besteht die Chance, dass Polen wieder einsteigen kann", so Stern weiter. Für die stolze polnische Equipe, die in den vergangenen vier Jahren dreimal den Gesamtsieger stellte, ein schwerer Schlag, denn das Verpassen von Oberstdorf ist im weiteren Tourneeverlauf praktisch nicht kompensierbar.
- Gastkommentar von Alexander Pointner: Wer ist jetzt der Tourneefavorit? [OÖNplus]
Bisher keine Symptome
"Es tut mir leid, aber es ist passiert", schrieb Muranka in den sozialen Medien. Der 26-Jährige, der im Weltcup noch nie auf einem Einzelpodest stand, gab an, bisher keine Symptome zu haben.
Polens Sportdirektor Adam Malysz zeigte sich zunächst ratlos. "Noch vor zwei Tagen hatten wir einen Test, dort waren alle Ergebnisse negativ. Es ist seltsam", sagte der ehemalige Spitzenspringer. Neben Muranka, Kubacki und Stoch sind auch Piotr Zyla, Maciej Kot, Aleksander Zniszczol und Andrzej Stekala von der Quarantäne betroffen.
Die Polen sind nicht die ersten Corona-Fälle des Skisprungwinters: Die Österreicher waren angeführt von Weltcup-Titelverteidiger Stefan Kraft, Michael Hayböck und Cheftrainer Andreas Widhölzl schon zweimal betroffen, zusätzlich fiel auch der deutsche Skiflug-Weltmeister Karl Geiger aus. Zur Tournee sind aber alle wieder zurück.
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Durch das Fehlen der polnischen Springer wird die Tournee unattraktiver. Auch für den Tourneesieger wird der Stellenwert ein anderer sein. Obwohl nach einiger Zeit keiner mehr danach fragen wird, wieviel Nationen teilgenommen haben.