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Auch Garmisch verspricht keinen ÖSV-Höhenflug

Von OÖN   31.Dezember 2021

Auf sieben fette folgen sieben magere Jahre. Mit diesem Bibelspruch muss sich Österreichs Skisprung-Elite nach dem Auftakt der Vierschanzentournee nun wohl anfreunden. Denn nach sieben österreichischen Gesamtsiegen beim nordischen Klassiker bis 2014/15 in Folge ist die siebente darauffolgende Nullnummer nach einem Absturz in Oberstdorf wohl nicht abzuwenden. Daniel Huber als Achter und bester rot-weiß-roter "Adler" hat jetzt schon 33 Punkte Rückstand auf den Gesamtführenden Ryoyu Kobayashi.

Der Japaner gehört auch beim Neujahrsspringen am Samstag (14 Uhr, ORF 1) in Garmisch-Partenkirchen zum engsten Favoritenkreis, schon heute (14 Uhr, ORF 1) steht die Qualifikation auf dem Programm. Jetzt geht es für die ÖSV-Athleten darum, zurück in die Spur zu finden.

Schlechte Erinnerungen

Das ist leichter gesagt als getan. Denn in der jüngeren Vergangenheit hielten sich in Garmisch Erfolgserlebnisse aus rot-weiß-roter Sicht in Grenzen.

Am 1. Jänner 2021 sprang Philipp Aschenwald von der Olympiaschanze auf Rang sechs, Stefan Kraft landete als 28. im schwer geschlagenen Feld. 2020 war Daniel Huber Sechster gewesen, Kraft 13. Und 2019 hatten es mit Huber (15.) und Manuel Fettner (28.) überhaupt nur zwei ÖSV-Sportler unter die besten 30 geschafft.

An derart ernüchternde Vorstellungen will Andreas Widhölzl nicht erinnert werden, der ÖSV-Cheftrainer bemüht sich, Optimismus zu versprühen, auch wenn das im Moment nicht leichtfällt. "Diese Schanze liegt uns genauso viel oder wenig wie andere. Und der Druck ist jetzt weg – leider, muss man sagen."

„Von Daniel Huber war es okay, von den anderen bei Weitem nicht das, was sie im Training gezeigt hatten. Sie haben die Wettkampf-Performance in den Sand gesetzt. Der Druck ist jetzt weg – leider.“ - Andreas Widhölzl, ÖSV-Cheftrainer

Mario Stecher, der Sportliche Leiter im ÖSV für Skispringen und Nordische Kombination, hob die "sehr, sehr gute Leistung" von Huber hervor, sonst bezeichnete er das Abschneiden mit den Saisonsiegern Kraft und Jan Hörl auf den Rängen zwölf und 17 als Nächstbeste der ÖSV-Riege aber als enttäuschend. Für Stecher war das bescheidene Wetter (Regen, Wind) für das Oberstdorf-Ergebnis ausschlaggebend. "Die Bedingungen haben unsere Schwächen eklatant vor Augen geführt."

Konkret sei der Sprungstil der Österreicher für solche nassen Verhältnisse zu weit nach vorne orientiert, womit die Balance von der Hocke weg leide und letztlich zu weniger Weite führe. "Der Zug in Richtung Tournee-Gesamtwertung ist definitiv abgefahren", gab Stecher zu.

Widhölzl will nichts davon wissen, dass seine Athleten Schönwetter-Springer seien. "Da lasse ich keine Ausreden gelten. Wir haben schon bei allen Verhältnissen gewonnen, darauf müssen sie sich einstellen", sagte der 45-Jährige. "Es war eher der Zugang zum Wettkampf, dass vielleicht zu viel Erwartungshaltung da war und man in alte Muster hineingefallen ist. Das muss man bequatschen", betonte Widhölzl.

Weltmeister Kraft will negative Gedanken an Oberstdorf hinter sich lassen und mit vollem Elan im neuen Jahr angreifen. "Ich muss schauen, dass ich das in Garmisch hinbekomme und Stück für Stück ein bisschen nach vorn komme", sagte der 28-jährige Salzburger.

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