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Alexander Pointner: Dieser Sieg war kein Geschenk

Von Alexander Pointner   17.Februar 2020

Nun hat auch Stefan Kraft den heiß ersehnten Heimsieg geholt: Eine Woche nach Chiara Hölzl in Hinzenbach krönte sich der Salzburger zum Sieger am Kulm in Bad Mitterndorf/Tauplitz. Doch die Freude fiel verhalten aus, vermutlich hatte sich Kraft das Bad in der Menge anders vorgestellt.

Als er zum Sieger erklärt wurde, stand der ÖSV-Adler nicht im Auslauf inmitten der Fans, sondern hoch oben am Sprungturm. Der zweite Durchgang war abgebrochen worden, so ein Sieg mit nur einem Sprung bekommt immer einen fahlen Beigeschmack. So mutmaßte man in der deutschen Presse sogleich einen Heimvorteil für Kraft, doch davon kann keine Rede sein. Die Entscheidung zum Abbruch wurde vom Technischen Delegierten, dessen Assistenten und dem Rennleiter getroffen und nur Letzterer stammte aus den heimischen Reihen. Leider verschlechterten sich die Wetterbedingungen am Sonntag immer mehr, Rücken- und Aufwind wechselten so schnell, dass der Bewerb nicht mehr zu kontrollieren war.

Bei Rückenwind hatten die letzten Athleten keine Chance mehr – wie Kamil Stoch, der bei 159 Metern landete. Die Jury konnte den Anlauf aber auch nicht verlängern, um den Wind zu kompensieren. Denn hätte es plötzlich Aufwind gegeben, dann wären die Besten womöglich im Flachen gelandet. Dieser Gefahr wollte die Jury niemanden aussetzen und das ist gut so.

Dass man insgesamt nicht länger warten konnte, ist einem anderen Umstand geschuldet: der entsprechenden Sendezeit. Knapp nach Ende des Skifliegens startete in Antholz das Verfolgungsrennen der Damen bei der Biathlon-WM. Die Zeitfenster für die einzelnen Sportveranstaltungen an einem Tag sind genau kalkuliert. Ein Wegschalten in der entscheidenden Phase beim Skifliegen würde wohl zu viele TV-Zuseher verärgern, da bricht man lieber ab.

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