Krafts Flug zu Gelb: "Ich surfe auf der Welle und versuche oben zu bleiben"

Nach der langen Skisprung-Saison will Stefan Kraft endlich in seine neue Wohnung in Oberalm bei Salzburg ziehen. Der Trophäenschrank wird beim Überflieger hoffentlich nicht zu klein geraten sein. Nachdem er bereits bei der WM in Lahti mit zwei WM-Goldenen und insgesamt vier Medaillen groß abräumte, springt er nun auch im Weltcup weiter von Erfolg zu Erfolg.

Nun erstmals auch im "Mekka der Nordischen", am Holmenkollen in Oslo. Der 23-Jährige ließ gestern die Deutschen Andreas Wellinger und Markus Eisenbichler hinter sich. Kraft übernahm mit dem fünften Saisonsieg die Führung im Gesamt-Weltcup, zudem führt er auch in der "Raw Air"-Wertung. Nach dem dritten von zehn Bewerben (insgesamt 16 Sprünge) hat er dort 20,5 Punkte Vorsprung auf Wellinger. Der Sieger der Serie erhält 60.000 Euro.

Mehr wert ist für Kraft aber das gelbe Führungstrikot. "Hoffen wir, dass es mich beflügelt", sagte der Salzburger lachend. Den erstmaligen Gewinn des Gesamt-Weltcups hatte sich der ehemalige Vierschanzentournee-Champion diesen Winter als großes Ziel gesetzt. In der derzeitigen Verfassung hat er gegen den Polen Kamil Stoch wohl die besseren Karten in der Hand. "Es passt einfach alles. Ich fühle mich körperlich topfit, ich kann super eingreifen, wenn einmal was nicht passt. Ich surfe auf der Welle und versuche oben zu bleiben", sagt Kraft, dem in Oslo mit seinen ÖSV-Teamkollegen bereits am Samstag nach fast drei Jahren auch wieder ein Sieg in einem Teamspringen gelang.

Heute geht es bereits weiter

Zeit zum Feiern bleibt nicht. Schon heute geht es mit der Qualifikation in Lillehammer weiter. Auch Trondheim sowie danach das Skifliegen in Vikersund stehen bei der neuen Wettkampfserie diese Woche noch an. (fei)