Das Kraftpaket

Von Roland Vielhaber aus Innsbruck   04.Jänner 2017

In Innsbruck liegt Spannung in der Luft. Hochspannung. Die Entscheidung in der 65. Auflage der Vierschanzentournee naht. Auf österreichischem Boden. Rund 20.000 Fans werden heute beim Bergisel-Springen, der dritten Tournee-Station, erwartet. Einen Bewerb, den Stefan Kraft noch nie gewonnen hat. Zweiter ist der 23-Jährige vor zwei Jahren geworden, am Ende holte er sich dann überraschend den Gesamtsieg. Jetzt fühlt sich der Sieger von fünf Weltcupbewerben für den nächsten Coup bereit: seinen ersten Sieg in Innsbruck. Es wäre ein immens wichtiger Schritt in Richtung Tournee-Triumph.
 

 

Marion Vettori, die erste Rennleiterin

Vor 90 Jahren hoben erstmals Skispringer bei einem Wettkampf auf dem Bergisel ab, damals noch auf einer Naturschanze. Heuer kommt eine weitere Eintragung ins Geschichtsbuch dieser Traditions-Veranstaltung dazu: Mit Marion Vettori, Tochter von Olympia-Sieger Ernst Vettori, zieht erstmals eine Frau beim Wettkampf die Fäden. Die 27-jährige Absamerin feiert ihre Premiere als Rennleiterin. Sie ist damit eine von drei Jury-Mitgliedern, die über Anlauflänge und dergleichen entscheidet. Vettori ist seit zehn Jahren Sprungrichterin, im Dezember verteilte sie in Klingenthal erstmals bei einem Weltcup-Bewerb Noten. Die nächste ganz große Aufgabe: Die Nordische WM 2019 in Seefeld, dort soll die Controllerin ebenfalls als Rennleiterin fungieren.

100. Tournee-Flug von Noriaki Kasai

Er ist 44 Jahre alt und schreibt weiter Skisprung-Geschichte. Die Rede ist von Noriaki Kasai. So macht der immer freundlich lächelnde Japaner in Innsbruck zum 100. Mal Station bei einem Bewerb der Vierschanzentournee. Gestern schaffte Kasai, der der Vater von vielen aktiven Skispringern sein könnte, zum 94. Mal die Qualifikation für den Hauptbewerb. Ein Ende dieser beeindruckenden Karriere ist nicht abzusehen. Der Vater eines einjährigen Kindes springt und springt und springt ...