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Das Kraftpaket

Von Roland Vielhaber aus Innsbruck, 04. Jänner 2017, 00:05 Uhr
Das Kraftpaket
Stefan Kraft im Anflug auf Innsbruck. Der 23-jährige Salzburger hat den Tourneesieg im Visier. Bild: Gepa

Vierschanzen-Tournee: Stefan Kraft strotzt vor Selbstvertrauen. Heute will er seinen ersten Sieg auf dem Bergisel feiern (14 Uhr)

In Innsbruck liegt Spannung in der Luft. Hochspannung. Die Entscheidung in der 65. Auflage der Vierschanzentournee naht. Auf österreichischem Boden. Rund 20.000 Fans werden heute beim Bergisel-Springen, der dritten Tournee-Station, erwartet. Einen Bewerb, den Stefan Kraft noch nie gewonnen hat. Zweiter ist der 23-Jährige vor zwei Jahren geworden, am Ende holte er sich dann überraschend den Gesamtsieg. Jetzt fühlt sich der Sieger von fünf Weltcupbewerben für den nächsten Coup bereit: seinen ersten Sieg in Innsbruck. Es wäre ein immens wichtiger Schritt in Richtung Tournee-Triumph.
 

  • Die Ausgangslage: Erinnerungen werden wach. Etwa an die Saison 2005/06, als der noch immer aktive Tscheche Jakub Janda und der Finne Janne Ahonen nach acht Sprüngen mit 1081,5 Punkten exakt gleichauf lagen und sich damit den Platz auf der obersten Stufe des Siegerpodests teilten. Dieses Mal trennen zur Halbzeit 0,8 Punkte oder umgerechnet 44 Zentimeter den Führenden Kamil Stoch (Pol) und Kraft. Doch auch der Dritte, der Norweger Daniel Andre Tande, liegt nur 6,6 Punkte hinter dem Polen zurück. Der viertplatzierte Deutsche Markus Eisenbichler hat 19,2 Punkte Rückstand. Für jedem aus dem Trio scheint also noch alles möglich zu sein. Und doch spricht einiges dafür, dass es für ÖSV-Adler Kraft ein Happy-end geben wird.
  • Der Heimvorteil: Die ÖSV-Adler kennen die Bergisel-Schanze nach unzähligen Trainingssprüngen in- und auswendig. "Es ist lässig, wenn du oben beim Turm stehst. Da sind viele Leute, die ich schon aus der Schulzeit kenne. Das mag ich. Das sauge ich auf", sagt Kraft. Und: "Vor den Tausenden Fans in den Kessel zu springen, ist etwas ganz Spezielles. Es ist berührend, wenn man in das Fahnenmeer schaut." Allen, die ihm die Daumen drücken, verspricht er: "Ich mag die Bergisel-Schanze sehr, ich habe dort meine ersten Weltcuppunkte geholt. Das Selbstvertrauen passt, ich kann es derzeit sehr genießen."
  • Der Druck: Das Kraft als einziger rotweißroter Springer noch um den Gesamtsieg mithüpft, belastet ihn nicht: "Ich sehe das nicht als Druck. Ganz im Gegenteil: Ich brauche sogar Druck, um meine besten Sprünge auspacken zu können." Ob die Erfahrung, dass er bereits vor zwei Jahren den Tourneesieg gefeiert hat, ein Trumpf sein könnte? "Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass es bis zum Schluss passen wird. Ich habe die Tournee schon gewonnen und ich möchte sie wieder gewinnen."
  • Die Konstanz: Diese spricht für Kraft. Der Fan von Bayern München war in diesem Winter als einziger Springer in allen neun Bewerben in den Top Ten – und auch Klasse. Das zeigen ein Sieg und vier dritte Ränge. Dass er gestern in der Qualifikation der Beste war, sollte das "Kraft-Paket" weiter beflügeln.
  • Die Unterstützung: Die größten Kraft-Fans sind natürlich im Bergisel-Stadion versammelt: seine Eltern und Freundin Marina, mit der er sich eine Wohnung nahe Anif gekauft hat. Dazu wollen die Springer-Kollegen mithelfen wie Freund und Zimmerkollege Michael Hayböck: "Ich will möglichst weit springen, dann weiß der Krafti, dass auch für ihn alles passt."
  • Das Glück: Das kann gerade beim Skispringen ein Vogerl sein. Die Voraussetzung: Wer Tourneesieger werden will, braucht noch vier Klasse-Flüge. Dem Wetter kommt eine entscheidende Rolle zu. So liegt in Innsbruck nicht nur Spannung in der Luft. Für heute sind Schneefall und Wind angesagt. Gut möglich, dass am Ende nicht Ruhe und Kraft entscheidend sind ...
 

Marion Vettori, die erste Rennleiterin

Vor 90 Jahren hoben erstmals Skispringer bei einem Wettkampf auf dem Bergisel ab, damals noch auf einer Naturschanze. Heuer kommt eine weitere Eintragung ins Geschichtsbuch dieser Traditions-Veranstaltung dazu: Mit Marion Vettori, Tochter von Olympia-Sieger Ernst Vettori, zieht erstmals eine Frau beim Wettkampf die Fäden. Die 27-jährige Absamerin feiert ihre Premiere als Rennleiterin. Sie ist damit eine von drei Jury-Mitgliedern, die über Anlauflänge und dergleichen entscheidet. Vettori ist seit zehn Jahren Sprungrichterin, im Dezember verteilte sie in Klingenthal erstmals bei einem Weltcup-Bewerb Noten. Die nächste ganz große Aufgabe: Die Nordische WM 2019 in Seefeld, dort soll die Controllerin ebenfalls als Rennleiterin fungieren.

100. Tournee-Flug von Noriaki Kasai

Er ist 44 Jahre alt und schreibt weiter Skisprung-Geschichte. Die Rede ist von Noriaki Kasai. So macht der immer freundlich lächelnde Japaner in Innsbruck zum 100. Mal Station bei einem Bewerb der Vierschanzentournee. Gestern schaffte Kasai, der der Vater von vielen aktiven Skispringern sein könnte, zum 94. Mal die Qualifikation für den Hauptbewerb. Ein Ende dieser beeindruckenden Karriere ist nicht abzusehen. Der Vater eines einjährigen Kindes springt und springt und springt ...

 

 

 

 

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