Adam Malysz: Der Absprung wird zur großen Flugschau
PLANICA. „Es ist eine Ehre, sich mit ihm messen zu dürfen.“ Wie Gregor Schlierenzauer zieht der gesamte Springerzirkus den Hut vor Adam Malysz. Der große, kleine Pole setzt beim Skifliegen in Planica zur letzten Landung an (heute, 15.15 Uhr, ORF 1).
Vierfacher Weltmeister, vierfacher Gesamt-Weltcupsieger, Tournee-Sieger, drei Olympia-Sibermedaillen – der nur 1,69 Meter große Dachdecker Adam Malysz zählt zu den besten Skispringern aller Zeiten. In Planica setzt das polnische Sportidol zur letzten Weltcup-Landung an: „Ich will aufhören, solange ich noch gewinnen kann. Als älterer Athlet wird es immer härter, man muss viel mehr trainieren“, sagte der 33-Jährige bei der WM in Oslo (zwei Mal Bronze).
Ein Siegertyp ist Malysz sicher: Bei der gestrigen Qualifikation auf der „Letalnica“ segelte er 206 Meter durch die Lüfte. Als Fünfter im Skiflug-Weltcup hat er bei den zwei Einzelkonkurrenzen heute und am Sonntag eine kleine Chance auf die kleine Kristallkugel. Dafür müsste der 40. Einzel-Weltcup-Sieg gelingen. Den letzten schaffte er im Jänner in Zakopane.
Dort wird sich Malysz auch Ende März von seinen Fans verabschieden. Die Karten für die Abschiedsparty waren binnen zwei Tagen ausverkauft. Die Veranstalter erwarten 80.000 Besucher. Schlierenzauer und Thomas Morgenstern sind zu dieser Flugschau eingeladen. Es wird ein Spektakel: Die Adler werden auf einem Glücksrad eine Zahl (zum Beispiel 100) drehen und dann versuchen, genau auf dieser Marke zu landen. Noch unsicher ist, ob der private Trainer von Malysz, Hannu Lepistö, dabei sein wird. Der Finne kann wegen Herzproblemen das letzte Skifliegen seines Athleten in Planica nur vor dem Fernseher eines finnischen Spitals verfolgen.
Bodmer landete im Spital
Der Deutsche Pascal Bodmer zog sich gestern beim Training in Planica bei einem Sturz eine Schulterluxation und einen Bruch des Schulterkopffortsatzes zu. Der ebenfalls gestürzte Fumihisa Yumoto (Jap) verletzte sich am Handgelenk. Die Qualifikation gewann Robert Kranjec (Slowenien, 228,5 m). Gregor Schlierenzauer kam mit verkürztem Anlauf auf 220,5 Meter.
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