Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Wenn die "Raubvogel-Piste" ihre Krallen ausfährt

Von Dominik Feischl, 06. Dezember 2019, 00:04 Uhr
Wenn die "Raubvogel-Piste" ihre Krallen ausfährt
Aksel-Lund Svindal warf die Strecke 2007 brutal ab, er kämpfte sich zurück und feierte noch sechs Triumphe dort. Bild: REUTERS

VAIL. Die berühmt-berüchtigte "Birds of Prey" in Beaver Creek lädt die Ski-Asse ab heute wieder auf ein wildes Rodeo ein.

Es galt einmal als das "Wohnzimmer" von Hermann Maier, doch gemütlich hatte es auch der einstige Skikönig dort nicht wirklich beim Runterrasen. Die "Birds of Prey"-Piste in Beaver Creek, wo heute die Ski-Herren einen Super-G (18.45 Uhr, live auf ORF eins) und am Samstag (19 Uhr) eine Abfahrt bestreiten, ist eine der anspruchsvollsten Rennstrecken im Weltcup-Kalender und spielt in einer Liga mit der Streif in Kitzbühel oder der Pista Stelvio in Bormio mit.

"Die Raubvogelpiste und ich – das war Liebe auf den ersten Blick. Ich kann mich noch gut ans erste Mal erinnern, die Besichtigung. Oben geht’s ganz flach weg. Und du denkst: Wos is’n des", sagt Maier. Und weiter: "Irgendwann der erste Übergang. Die Ersten kommen grad wieder über die Kante rauf und ich hör nur: Ein Wahnsinn! Ein Waaahnsinn! Also fahr ich weiter, schau in den Abgrund und denk mir: Ui! Auf einmal hat man nichts mehr gesehen. Einfach nichts mehr, so steil geht’s da runter."

Für Maier ging es hier aber eigentlich nur steil bergauf. Der Salzburger gewann in Beaver Creek sechs Weltcuprennen plus zwei WM-Goldene bei den Titelkämpfen 1999 – einsamer Rekord. Vor allem der Sieg in der Abfahrt blieb vielen in Erinnerung, als Maier eine Linie fuhr, die keiner vor und nach ihm mehr schaffte.

Die Luft für die Ski-Herren in den Rocky Mountains ist dünn. Der Startpunkt liegt 3483 Meter über dem Meeresspiegel. Von oben geht es rasante 2,6 Kilometer und 750 Höhenmeter hinunter bis ins Ziel. Gefälle von bis zu 65 Prozent wartet auf die Fahrer. Die Strecke war für die WM 1999 vom ehemaligen Schweizer Skirennfahrer Bernhard Russi entworfen worden und hat bereits Klassikerstatus im Weltcup erlangt. "Ich betone, ich durfte diese Piste anlegen", erzählt Russi gerne. "Es war ein Vergnügen. Denn der Berg hatte schon alles. Wir mussten eigentlich nichts tun, als die Linie zu finden und dann den Berg aufzumachen."

Der bisher letzte ÖSV-Abfahrtssieg im einstigen "Wohnzimmer" Maiers ist aber schon zwölf Jahre her. 2007 gewann Michael Walchhofer. Ganz anders lief es da die letzten Jahre im Super-G, schon in Zeiten Maiers immer die Lieblingsdisziplin der Österreicher. Der Mühlviertler Vincent Kriechmayr etwa feierte auf dieser schweren Strecke seinen ersten Weltcup-Sieg. "Ich habe hier schon sehr gute Erfahrungen gemacht. Man ist extrem am Limit. Es ist eine coole Strecke, die Birds of Prey, ich freue mich irrsinnig darauf." Er kündigt bereits an: "Die Strecke ist heuer sehr fordernd. Viele Wellen, die Sprünge gehen sehr weit. Die Zuschauer werden im Fernsehen ihren Spaß haben."

Hatten sie auch die letzten Jahre, was heimische Erfolge betrifft. Auch Hannes Reichelt, Marcel Hirscher und zuletzt Max Franz feierten neben Kriechmayr Siege dort. "Hier heißt es, das Herzerl in die Hand nehmen und richtig runterfighten", sagt Routinier Reichelt, der sich 2015 dort auch zum Super-G-Weltmeister krönte.

Svindal kämpfte sich zurück

Vielen zeigte die "Raubvogel-Piste" aber auch brutal ihre Krallen. Aksel-Lund Svindal etwa, der 2007 im Training zur Abfahrt beim "Golden Eagle Jump" böse zu Sturz kam und sich neben Brüchen im Gesicht eine 15 cm lange, tiefe Schnittwunde am Unterleib zuzog. Mehrere Wochen verbrachte der 1,95 Meter große Modellathlet im Krankenhaus, verlor 15 Kilo Gewicht. "Beinahe hätte ich meine Karriere beenden müssen", sagte der Norweger. Tat er aber nicht.

Und schaffte noch sechsmal aufs Siegerpodest bei der "Birds of Prey". Wer folgt ihm heute nach?

mehr aus Ski Alpin

Ski-Legende Vonn bekam ein neues Knie

Ski-Traumpaar: Shiffrin und Kilde haben sich verlobt

Foto-Panne: Ski-Star hat auf Magazin-Cover zwei linke Füße

ÖSV bestätigt: Hirscher startet künftig für die Niederlande

Autor
Dominik Feischl
Dominik Feischl

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
ruby1952 (95 Kommentare)
am 06.12.2019 10:54

Noch näheres Foto gibt`s nicht mehr ???
sowas von Sensationsgier, ekelig !

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen