Sechster? Achter? Verwirrspiel um Hirschers Platzierung

Während der Live-Übertragung hatte der ORF Marcel Hirscher beim City Event in Stockholm auf Rang sechs gereiht, das offizielle Klassement des Internationalen Skiverbandes FIS führte den 29-jährigen Annaberger aber auf Position acht. Der Unterschied sind acht Punkte, die letztlich aber doch nicht den Ausschlag geben sollten, was die Entscheidung im Kampf um die große Kristallkugel anbelangt. Hirscher führt im Gesamt-Weltcup zwölf Rennen vor Ladenschluss 480 Zähler vor dem Franzosen Alexis Pinturault, der unmittelbar vor ihm Siebenter wurde.

Wie kommt die FIS auf dieses Klassement? Vor dem City Event in Oslo am 1. Jänner (Sieger Marco Schwarz) galt bei Parallel-Rennen die Regel, dass alle vier Viertelfinal-Verlierer ex aequo Fünfte waren. Jetzt wird nach Zeiten gereiht. Sebastian Foss-Solevag (Nor) war in Addition beider Läufe in 34,96 Sekunden der schnellste „Verlierer“, dahinter folgte Manfred Mölgg (Ita/36,20). Pinturault (7.) und Hirscher (8.) waren zwar flott unterwegs, hatten aber im ersten Durchgang keine Zeiten auf das Papier gebracht, wodurch sie nachgereiht wurden. Pinturault knallte nach einer Disqualifikation eine Zeit von 17,37 in Heat zwei auf die Piste, Hirscher brauchte nach seinem Ausfall im ersten Lauf gegen den späteren Sieger Ramon Zenhäusern (Sui) 17,38, also eine Hundertstel länger.

Zenhäusern war 2,01 Sekunden schneller als Shiffrin

In den TV-Inserts scheinen übrigens nicht die Laufzeiten (nur die Abstände zwischen den Kontrahenten) auf. Wohl deshalb, um die Unterschiede zwischen Männern und Frauen auf identem Kurs nicht publik zu machen. Was sprechen die Ergebnislisten? Mikaela Shiffrin gewann ihr Finale gegen Christina Geiger (D) mit einer Gesamtzeit von 37,11 Sekunden. Damit war die US-Amerikanerin 2,01 Sekunden langsamer als Zenhäusern bei seinen Siegfahrten gegen André Myhrer (Swe).

Dass am Modus dieser forcierten Disziplin nach wie vor herumgebastelt wird, schmeckt übrigens Gian Franco Kasper, dem Präsidenten des Internationalen Skiverbandes FIS, nicht. „Wir können nicht mit diesem Durcheinander weiterfahren. Das Alpinkomitee hat den festen Auftrag, im Frühjahr mit einer Lösung zu kommen", sagte der 75-jährige Schweizer.