Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Silber! Kriechmayr holt Medaille im Super-G

Von nachrichten.at/APA   06.Februar 2019

Vincent Kriechmayr hat die erste rot-weiß-rote Medaille für Österreich bei der Ski-WM in Aare geholt. Der Oberösterreicher musste sich am Mittwoch im Super-G nur dem Südtiroler Dominik Paris geschlagen geben und gewann Silber. Ex aequo auf Platz zwei landete der Franzose Johan Clarey, der mit seinen 38 Jahren nun der älteste Medaillengewinner in der Geschichte von Ski-Weltmeisterschaften ist.

Kriechmayr war im oberen Abschnitt bei Temperaturen um -15 Grad Celsius schneller als Paris, im Mittelteil ließ der Führende der Weltcup-Disziplinwertung jedoch Federn. Unten machte der Mühlviertler noch viel Zeit gut, so fehlten am Ende nur neun Hundertstelsekunden auf Gold. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat, aber es war wirklich ein sehr schwieriges Rennen heute", meinte der 27-Jährige.

Es wurmte ihn, "dass ich den Mittelteil nicht gut gefahren bin", sagte Kriechmayr. "Aber heute musste man riskieren, die Sicht war nicht leicht. Es ist wirklich sehr dunkel. Da ist doch viel Gelände drinnen, und wenn man nichts sieht, macht es das nicht leichter." Dem Sieger Paris fehlten ein bisschen die Worte, wie er im Interview meinte. "Ein großartiger Tag", brachte er dann doch heraus. "Ich habe einige Fehler gemacht. Dann habe ich mir gedacht, es geht noch besser. Unglaublich! Man lernt von kleinauf, die Ski müssen talwärts gehen. Ich habe probiert, die Geschwindigkeit so gut wie es geht mitzunehmen."

Aare zeigte sich wieder als ein guter Boden für Südtiroler Speed-Fahrer. 2007 holte Patrick Staudacher Super-G-Gold, zwölf Jahre später folgte ihm Paris. Für den 29-Jährigen war es der erste WM-Titel, von den Titelkämpfen 2013 in Schladming hat der leidenschaftliche Heavy-Metal-Musiker bereits eine Silberne von der Abfahrt zu Hause. Bei Olympischen Spielen ging er jeweils leer aus.

Erste Medaille für Kriechmayr bei Großereignis

Für Kriechmayr war es in seiner sportlichen Biografie die erste Medaille bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen, für die ÖSV-Herren im Super-G bereits Nummer 14. Die Disziplin gab es bei den Titelkämpfen erstmals 1987 in Crans Montana.

Als 20. war Daniel Danklmaier zweitbester Österreicher, Super-G-Olympiasieger Matthias Mayer und Hannes Reichelt schieden beide aus. Mayer segelte - mit sehr guter Zwischenzeit - nach dem Russi-Sprung an einem blauen Richtungstor vorbei. Das Rennen von Reichelt endete im Mittelteil an der gleichen Stelle wie jenes des Schweizer Mitfavoriten Mauro Caviezel, die beide ein Tor verpassten.

Danklmaier beklagte nachher einen Linienfehler. "Ich habe mir das schon angeschaut, bin aber trotzdem zu aggressiv gefahren und war dann zu gerade. Aber ich bin stolz, dass ich dabei war. Und du nimmst Erfahrung mit. Es war trotzdem ein geiles Rennen", betonte der Steirer. "Es zipft mich brutal an", sagte Mayer. "Es war extrem schade, ich habe einen guten Speed gehabt. Ich hab das Tor aber ein bisschen direkt angeschaut bewusst." Reichelt meinte enttäuscht: "Ich Nachhinein würde ich sagen, ein bisschen dumm. Ich habe schon gewusst, dass da die Welle ist, aber ich habe sie nicht wirklich gesehen. Die hat mich brutal aufgenommen."

Auf dem von ihrem Trainer Reto Nydegger tückisch gesetzten Kurs erlitten die Norweger, im Weltcup die dominierende Super-G-Nation der vergangenen Jahre, eine Niederlage. Aksel Lund Svindal stellte schon im Mittelteil einmal quer und belegte in seinem vorletzten Rennen 16., Kjetil Jansrud mit einer fehlerreichen Fahrt und Aleksander Aamodt Kilde landeten auf den Plätzen 22 beziehungsweise 24. Bester wurde Adrian Smiseth Sejersted auf Rang acht.

Mit 38 Jahren und 29 Tagen knackte Clarey den Altersrekord bei WM-Medaillengewinnern. Bisher hielt diesen Patrick Järbyn, der 2007 in Aare im Teambewerb mit Schweden Silber gewann. "Das ist eine wirklich große Überraschung für mich. Ich kann das noch gar nicht realisieren", sagte der Franzose. "Am Anfang der Saison habe ich mich in der Abfahrt sehr gut gefühlt, jetzt läuft es im Super-G. Ich habe gar nicht gewusst, dass ich der älteste Medaillengewinner bin, aber das ist völlig ok für mich."

Die Reaktionen der Medaillengewinner

Dominik Paris (ITA/Gold): "Ein großartiger Tag. Mir fehlen momentan ein bisschen die Worte." Zur Wahl der frühen Startnummer: "Ich habe zugeschaut, schon gesehen, wo ich vielleicht ein bisschen etwas ändern kann. Aber es gibt sowieso nur Vollgas."

Vincent Kriechmayr (AUT/Silber): "Es war oben gut und unten gut. Der Mittelteil war nicht so, wie ich es mir vorgenommen habe. Mich wurmt es, dass ich den Mittelteil nicht gut gefahren bin. Aber heute musste man riskieren, die Sicht war nicht leicht. Es ist wirklich sehr dunkel. Da ist doch viel Gelände drinnen, und wenn man nichts sieht, macht es das nicht leichter." Zum Warten: "Als ich gesehen habe, wie die Sonne herauskommt, hab' ich schon noch g'scheit geschwitzt. Ich freu mich irrsinnig."

Johan Clarey (FRA/Silber): "Das ist eine wirklich große Überraschung für mich. Ich kann das noch gar nicht realisieren. Am Anfang der Saison habe ich mich in der Abfahrt sehr gut gefühlt, jetzt läuft's im Super-G. Ich habe gar nicht gewusst, dass ich der älteste Medaillengewinner bin, aber das ist völlig ok für mich."

Der Live-Ticker zum Nachlesen:

 

OÖN-Redakteur Herbert Schorn war in Gramastetten beim Public Viewing mit dabei. Bürgermeister Andreas Fazeni mit einer Grußbotschaft an den Medaillengewinner Vincent Krichmayr.

 

Gramastettens Bürgermeister Andreas Fazeni vor dem Rennen: 

 

Gute Stimmung in Gramastetten

 

Während der Fahrt von Vincent Kriechmayr: 

 

Johann Günterseder aus Gramastetten: 

 

OÖN-Redakteur Alexander Zambarloukos mit einem Video aus Åre:

 

Der Live-Blog zur Ski-WM:

copyright  2024
28. März 2024