Stephanie Venier: Eine Abrechnung zum Abschied
ÅRE. "Ich liebe Åre", hat Vincent Kriechmayr, Speed-Doppelsieger beim Weltcupfinale 2018 und zweifacher WM-Medaillengewinner 2019, verständlicherweise hinausposaunt.
Stephanie Venier (25) hat da eine ganz andere Meinung und die 1417-Einwohner-Gemeinde mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch verlassen.
Nach dem undankbaren vierten Platz in der WM-Abfahrt, nur vier Hundertstel hinter Lindsey Vonn, hat die Tirolerin ihrem Frust freien Lauf gelassen und zur Abrechnung mit Åre und dem Internationalen Skiverband ausgeholt. "Wenn jeder weiß, dass das so ein Wetterloch ist, finde ich es blöd, dass sie die WM trotzdem hierher vergeben", sagte Venier.
"Sollen sie die WM doch anderswo machen, wo das Wetter berechenbarer ist. Ich bin jetzt zum zweiten Mal hier und bisher nur im Training zweimal von ganz oben gefahren. Extrem schade. Wofür trainieren wir seit Sommer auf die WM?" Sprint-Abfahrten mit knapp mehr als einer Minute Fahrzeit seien jedenfalls nicht WM-würdig.
In Åre finden zum dritten Mal (nach 1954 und 2007) Ski-Weltmeisterschaften statt. Bei der Vergabe der Titelkämpfe im Juni 2014 war Cortina der einzige Mitbewerber gewesen. Die Norditaliener bekamen den Zuschlag für 2021.
ÖSV-Rennsportleiter Jürgen Kriechbaum wollte keine Ausreden suchen: "Vielleicht hat die letzte Abgebrühtheit gefehlt", sagte er.
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