So früh war Hirscher noch nie so erfolgreich

Adelboden-Double-Sieger Marcel Hirscher hat 976 Zähler im Gesamt-Weltcup auf dem Konto. So einen hohen Punktestand hatte der siebenmalige Gewinner der großen Kristallkugel in einem derart frühen Stadium einer Saison noch nie. Auch neun Siege vor dem Klassiker-Wochenende in Wengen sind aus der Sicht des Salzburgers einzigartig. Der Jung-Papa schickt sich also an, eine Saisonbestleistung aufzustellen.

2017/2018 waren es nach den Adelboden-Rennen sieben Erfolge gewesen. Danach kamen noch sechs dazu, womit Hirscher den Winter mit seiner persönlichen Rekordzahl von 13 Erfolgen abschloss. Schon jetzt hat der 29-Jährige an ersten Plätzen seine zweitbeste Weltcupsaison nach 2011/2012 zu Buche stehen. Das ist aller Ehren wert!

Was so leicht aussieht, ist das Resultat harter Arbeit. "Wir müssen weiter Gas geben, denn die Luft wird knapp", betonte Hirscher. Die Konkurrenten setzen ihn immer öfter im ersten Durchgang unter Druck, bringen es im zweiten jedoch noch zu selten ins Trockene, während der Branchenprimus andrückt und als Sieger aus der Ziel-arena schwingt. "Da ist hundertprozentig klar, was man machen muss. Es ist kein Platz für Taktik", sagte Hirscher über seine Vorgehensweise in den entscheidenden Läufen.

Bei seinen neun Siegen war er bisher in den Slaloms in Levi und Saalbach-Hinterglemm, sowie in den Riesentorläufen in Val d’Isere und Alta Badia nach dem jeweils ersten Lauf in Führung gelegen. In allen anderen Rennen war er letztlich im Finale als Jäger der Stärkste. Ganz speziell in Adelboden, wo Marcel insgesamt neunmal triumphiert hat. "Man kann in Adelboden schon viele Geschichten finden. Mir taugt, dass ich hier mein erstes Top-10-Ergebnis überhaupt eingefahren habe, ab da ist eine Erfolgsgeschichte losgegangen."

Für seine in diesem Winter stark aufzeigenden Teamkollegen Marco Schwarz (wie in Zagreb Ausfall nach Halbzeitführung), Manuel Feller (Ausfall im ersten Durchgang) und Michael Matt (Qualifikation für zweiten Durchgang verpasst) schaute im Adelboden-Slalom nichts Zählbares raus. Drei Rennen bieten sich vor der WM aber noch zum Selbstvertrauen-Tanken, denn der Grundspeed passt. Christian Hirschbühl befindet sich derzeit in aussichtsreichster Position, Österreichs fünfter Slalomfahrer in Åre zu werden.

Ski-Damen in Südtirol

Nach den verletzungsbedingten Ausfällen der WM-Medaillenhoffnungen Anna Veith und Stephanie Brunner ruhen die Hoffnungen beim heutigen Damen-Weltcup-Riesentorlauf am Kronplatz (9.45 und 12.45 Uhr, ORF eins) auf Katharina Liensberger, die mit dem Selbstvertrauen eines dritten Ranges aus dem Flachau-Slalom angereist ist. Die Niederösterreicherin liegt in der Disziplinenwertung auf Rang zwölf, Ricarda Haaser ist 14. Der Weg zum Sieg führt über die italienische Lokalmatadorin Federica Brignone, Tessa Worley (Fra) und Mikaela Shiffrin (USA). Titelverteidigerin in Südtirol ist die Deutsche Viktoria Rebensburg. Einen ÖSV-Sieg am Kronplatz gab es noch nie.