Kriechmayr über seine ungewöhnliche Weltmeister-Fahrt: "Das waren hundert Meter Drift"
Vincent Kriechmayr hat seine Favoritenrolle bestätigt und am Donnerstag in Cortina d'Ampezzo WM-Gold im Super-G erobert.
Der 29-jährige Oberösterreicher siegte in 1:19,41 Minuten sieben Hundertstelsekunden vor dem nun für Deutschland startenden Tiroler Romed Baumann. Bronze ging an den Franzosen Alexis Pinturault (+0,38 Sek.).
Das Rennen begann ungewöhnlich, wegen der schwierigen Kurssetzung nämlich mit Ausfällen der ersten drei Läufer. "Ich habe mir die Startnummern 1, 2, 3 angeschaut, alle raus. Das war keine einfache Situation", schilderte Kriechmayr. "Ich wusste, es ist eine schwierige Passage. Ich habe beim Sprung schon angestellt. Das waren hundert Meter Drift, bin ich noch nie so im Leben gefahren, das hat heute ganz gut funktioniert."
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Als Sieger hatte der Gramastettner naturgemäß nicht viel auszusetzen am Kurs. "Das macht den Sport aus, dass man im Super-G hin und wieder improvisieren muss. Ich war heilfroh, dass ich es so gut überstanden habe", so Kriechmayr, dem bei seiner Silbernen 2019 in Aare noch sechs Hundertstel zum Titel gefehlt hatten.
Mayer fehlten nur 0,22 Sekunden auf Bronze
Olympiasieger Matthias Mayer (+0,60) aus Kärnten landete unmittelbar hinter Titelverteidiger Dominik Paris aus Südtirol (+0,55) auf Platz sechs. 0,22 Sekunden fehlten Mayer am Ende auf seine erste WM-Medaille. "Ich habe auf jeden Fall zu viel rausgenommen, bin über den Sprung schon mit Vorsicht drübergefahren. Da habe ich die Zeit verloren", sagte Mayer über die Schlüsselstelle.
Diese hatte bei der in Nebel gehüllten Besichtigung noch nicht ihre ganze Raffinesse preisgegeben. Mayer: "Wenn jeder so gefahren wäre, wie es nach der Besichtigung aussah, wären wir alle draußen gestanden wie die ersten drei. Man musste komplett ändern, musste mehr von der Geschwindigkeit reduzieren. Vinc hat es super erwischt. Das hat er sich richtig verdient."
"Mit ein bisserl mehr Hirn"
Die beiden anderen Kärntner Max Franz und Christian Walder schieden aus. Beide suchten die Fehler bei sich selbst. "Ich würde nicht sagen, dass der Kurs ein Scheiß ist. Man hätte da mit ein bisserl mehr Hirn fahren müssen, wie das Vinc gemacht hat. Das habe ich mit der (Startnummer, Anm.) Eins nicht gewusst", sagte Walder.
"Mein Fehler war schon vier Tore oberhalb", gestand Franz. "Schade, es hat mir heute richtig gut gefallen. Ich bin oben gut weggefahren. Man hat bei der Besichtigung gesehen, dass es eine schwierige Passage wird. Dass der Sprung so weit geht und das Tempo so hoch ist, da haben wir uns alle ein bissl getäuscht. Man muss es fahren können, ich habe zu viel riskiert. Vinc ist es sauber gefahren."
Baumann fast als Spielverderber
Neben Kriechmayr jubelte ein ehemaliger ÖSV-Teamkollege bei der Siegerehrung: Baumann hatte 2011 in Garmisch-Partenkirchen noch für Österreich Team-Silber und dann zwei Jahre später in Schladming Kombi-Bronze gewonnen. Seit 2019 besitzt er nach seiner Heirat auch die deutsche Staatsbürgerschaft und startet für die Bundesrepublik (Baumann: "Ich muss dem ÖSV Danke sagen" /2019).
"Ich habe gewusst, dass es ein cooler Lauf war", sagte der 35-jährige Routinier, der mit Nummer 20 am Ende der Topgruppe gestartet war, zu seinem Schrei im Ziel. "Es war taktisch zum Fahren, man durfte nicht sinnlos riskieren." Baumann hat nun als erster Skirennfahrer der Nachkriegszeit WM-Medaillen für zwei Nationen geholt.
"So bin ich noch nie gefahren"
Der Oberösterreicher selbst war "heilfroh", als er die Schlüsselpassage mit einem "100-Meter-Drift" - "So bin ich noch nie im Leben gefahren" - gemeistert hatte. "Super-G ist reines Instinktfahren. Ich glaube, ich bin auch beim Besichtigungen immer ganz gut dabei, aber schlussendlich wird man oft in Situationen hineingedrängt, wo man improvisieren muss, das gelingt mir im Moment sehr gut", betonte Kriechmayr, der blitzschnell die richtige Entscheidung getroffen hatte. "Nachdem ich die ersten drei rausfliegen gesehen habe, habe ich sowieso einen anderen Plan gehabt. Da war mir wurscht, was jetzt ein Trainer sagt. Ich habe schon gesagt, da muss ich driften und aus. Das ist mir gut gelungen."
Die Weltmeisterfahrt zum Nachschauen:
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OÖN-Sportredakteur Alexander Zambarloukos hat die Kulisse eingefangen:
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Genial und superschlau gefahren! Unser Vinc is da Beste. Die Torcombi war gescheit gefinkelt, -vorbeifliegen wie in Nagano ging do a net und scho waren’s alle anderen draußen oder zu langsam.
Super Vinc!
Was haben hier Kommentare über Corona zu tun? Es gibt noch ein normales Leben. Jammern kann man anderswo.
Ein Hohn an alle die unter dem Lockdown leiden,
Keine Arbeit, Krank, es ist ein wahnsinn,
was sich der Skicircus da erlaubt,
ein Wahnsinn, zum schämen,
Schröcksnagl, die Konzerne die haben die das sagen,
was unter dem lockdown dafuer um so mehr gedeiht ist das in oesterreich so typische suderantentum!! also ich freue mich fuer Vinc und oesterreich fuer diesen tollen erfolg und basta!!!!!!!
Jammer, jammer, jammer du ärmster.
Der Kriechmayr hat dafür schwer gearbeitet. Was tust du? Nur dumm herumreden.
Sicher wird jetzt der Grundpreis ordentlich steigen und das Bauen im Mühlviertel - besonders in Gramastetten - fast unerschwinglich!
Eine sonnige Vinc - Lage wird ab heute gar nicht mehr angeboten, höchstens gibt's noch einen schattigen Kriech - Hang, so schaut's aus!
Im Eifer des Gefechts, der Aufregung und des Pflichtbewusstseins fast vergessen:
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH, VINCENT !
auch wenn vinc gewonnen hat war es ein skandalrennen.
die ersten läufer wurden komplett geopfert.
gottseidank haben die italiener mit ihrem kurssetzer nichts gemacht.
der sprung vom walder war sowas von grenzwertig, da hätte sofort abgebrochen gehört, das haben die anderen doch auch nur geschafft weil sie vorgewarnt wurden.
wenn es funkverbot gäbe wären mehr als die hälfte ausgeschieden.
hatte absolut nichts mit einem fairen rennen zu tun.
Gratulation an den Vinc aus Gramastetten...
Herzlichen Glückwunsch!
Eintagsfliegenshow-Weltmeister.
Der Mob brauchts ...
Problem damit? Gibt eben auch noch Leute, die sich für andere/mit anderen freuen können...
Was hat du im Leben für Freude?
Alles mies machen (unabhängig ob man Sport interessiert ist oder nicht), genauso den Genuss von Bier verteufeln - im Gegensatz des"Bier- oder Weinkonsums eines Alkoholikers.
IL-CAPONE
Von Ihnen hat man noch nie einen positiven Post gelesen.
Ihr Leben muss brutal sein.
Im realen Leben bezeichnet man so jemand als årme Sau.
@IL-CAPONE,
Gratulation-auch sie haben gewonnen.
Den Sieg für das blödeste und dummste Posting des Tages.
Damit sind sie auch im Wochenfinale gelandet.
Grandiose Fahrt auf einer schwierigen Strecke bzw. Kurs. Er hat die Nerven gottseidank im Griff gehabt!
Super Leistung von Kriechmayr. Als haushoher Favorit auf einer schwoerigen Strecke den Titel geholt!
Mich freut auch sehr die Silberne von Romed Baumann.
In DE blüht er noch einmal auf.
Ich gratuliere ihm herzlich zu seinem verdienten Sieg.
Yessss!!!
Und wås wår dei Leistung dazu?
selbstverständlich darf sich jeder über die Goldmedaille Kriechmayrs freuen.
Glaub auch!
A Mühlviertler wird seiner Favoritenrolle gerecht. Bravo Vinc. Gramastetten steht Kopf.
An so einem Tag ist es umso mehr schade, dass die Wirtshäuser nicht offen haben.
Man stelle sich vor, was abgeht beim gemeinsame Fernsehen.
Super, Oberösterreich beheimatet wieder einen Schifahr Weltmeister.
Herzliche Glückwünsche Vincent!
Ein äußerst sympathischer bodenständiger Mensch, den ich in der Plus-City persönlich kennenlernen durfte.
Das muss aber schon elends lang aus sein, ich kann mir nicht vorstellen, dass ein bodenständiger Mensch (Zitat Vorposter) nach einem Lockdownende so einen Konsumtempel aufsucht!
Tr....
Weinberg hast Recht, war mitte 2018.
Voi.. Tr..
👍 GRATULATION VINC ⛷️🥇