Ski-WM: Die möglichen Gold-Hamster von Saalbach
SAALBACH. Ausgeglichen wie lange nicht hat sich der alpine Ski-Weltcup bisher präsentiert.
Durch die Absenzen der Granden Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova wechselte die Führung im Gesamtweltcup der Frauen beinahe wöchentlich. Bei den Männern hat Marco Odermatt nach einem Stotterstart im Riesentorlauf wie erwartet die Nase vorn. Der Schweizer Topstar könnte in Saalbach-Hinterglemm zum Medaillen-Abräumer werden.
Der dominanteste Skifahrer der Gegenwart hat in Courchevel vor zwei Jahren bereits Gold im Riesentorlauf und der Abfahrt gewonnen. Im Pinzgau hat der siebenfache Saisonsieger mit Riesentorlauf, Abfahrt, Super-G und Team-Kombination gleich vier Medaillenchancen. Große Konkurrenz gibt es für "Odi" durch Franjo von Allmen, Alexis Monney, Stefan Rogentin (Speed) und Loic Meillard (RTL) aus dem eigenen Haus.
Fragezeichen bei Shiffrin
Odermatts Pendant auf Frauen-Seite wäre Shiffrin, die allerdings ohne großen Wettkampfrhythmus reüssieren will. Der US-Star kehrte nach längerer Verletzungspause erst im letzten Weltcup-Rennen vor der WM auf die große Bühne zurück. Als Slalom-Zehnte konnte die 29-Jährige nicht verbergen, dass ihr die Sicherheit noch etwas fehlt. Ob sie neben ihren Kerndisziplinen Slalom und Riesentorlauf noch woanders - etwa mit Lindsey Vonn in der Team-Kombination - antritt, ist derzeit offen. Ihr verletzter Lebenspartner Aleksander Aamodt Kilde wird im Zielraum die Daumen drücken.

Norwegische Armada
So wäre eine norwegische Speed-Medaille eine Überraschung, nach dem Sieg von Fredrik Möller im Bormio-Super-G aber keine große Sensation mehr. Im Technik-Bereich stellen die Norweger eine ganze Armada an siegfähigen Leuten. Slalom-Titelverteidiger Henrik Kristoffersen, Atle Lie McGrath, Timon Haugan und Alexander Steen Olsen ist im Pinzgau alles zuzutrauen. Obwohl Kilde pausieren muss, haben die Nordmänner bereits siebenmal gewonnen, nur die Schweiz öfter (11).
Wenige rot-weiß-rote Mitfavoriten
Österreichische Goldanwärter gibt es deutlich weniger. Die von Manuel Feller und Vincent Kriechmayr angeführten Männer sind seit 31 Weltcup-Rennen sieglos, die Garmisch-Abfahrt am Sonntag ist die letzte Chance vor der WM, die Flaute zu beenden. Auch auf Frauen-Seite gibt es keine Seriensiegerinnen. Cornelia Hütter hat zwei frühe Siege gefeiert, und gilt deshalb trotz auch krankheitsbedingter Schwächephase zuletzt als höchste Trumpfkarte.
Mit den Allrounderinnen aus Italien - angeführt von Federica Brignone und Sofia Goggia - ist in allen Disziplinen außer dem Slalom zu rechnen. Brignone hat ihre fünf Saisonsiege in Riesentorlauf (2x), Abfahrten (2x) und Super-G eingefahren und führt den Gesamtweltcup an. Aufsteigende Form zeigte zuletzt Titelverteidigerin Lara Gut-Behrami aus der Schweiz.
Im Slalom jagt das kroatische Supertalent Zrinka Ljutic ihrer ersten WM-Medaille nach. Im so dichten Kippstangen-Feld der Männer sind dem Franzosen Clement Noel bereits vier Saisonsiege gelungen. Auch Publikumsliebling Lucas Pinheiro Braathen wird am Zwölferkogel für Brasilien gewiss all-in gehen.
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Man muss sich leider eingestehen das Österreich keine Spitzenskination mehr ist.
Bei den Männern sind die Schweizer und Norweger einfach viel stärker; bei den Frauen sind dies die Italienerinnen, Schweizerinnen, Kroatin und Amerikanerinnen.