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Ski alpin: Aufbruch in eine Ära großer Veränderungen

Von Alexander Zambarloukos, 14. Oktober 2020, 00:05 Uhr
Alexis Pinturault Ski alpin
Der Franzose Alexis Pinturault Bild: Afp

SÖLDEN. 26 Ski-Asse haben ihre Karrieren beendet. Bis auf ein Gastspiel in China ist der Weltcup europäisch geprägt.

Vorhang auf für den alpinen Weltcup 2020/21, der coronabedingt unter besonderen Vorzeichen steht. Los geht’s in einer "Bubble" im Ötztal, Sölden ist traditionell Schauplatz des Winter-Openings. Am Samstag (10/13 Uhr, ORF 1) steigt ein Damen-Riesentorlauf, am Sonntag (10/13.15 Uhr, ORF 1) sind die Herren an der Reihe. Die OÖN blicken auf eine Saison der großen logistischen Herausforderungen. Viele bekannte Namen und Gesichter fehlen. 26 Ski-Asse haben ihre Karrieren beendet.

Wie wappnet sich Sölden gegen die Corona-Pandemie?

Der Weltcup-Auftakt wurde extra um eine Woche vorverlegt, um den Rettenbachferner-Gletscher exklusiv zu nützen, eine Vermischung mit Touristen zu vermeiden und mögliche "Cluster" im Keim zu ersticken. Das Event findet (fast) unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, für Ex-Ski-Star Benjamin Raich (Doppel-Olympiasieger, Triple-Weltmeister, Weltcup-Gesamtsieger) ist das keine Tragödie: "Wir haben den Vorteil, ein Fernsehsport zu sein. Für die Übertragungen ist das nicht dramatisch. Es ist einfach wichtig für Verbände, Fahrer und auch Zuschauer, dass wir Rennen fahren", sagte der 42-jährige Tiroler bei "Sport und Talk aus dem Hangar-7" auf ServusTV.

Nur "200 spezielle Gäste"

In Sölden wird es kein Rahmenprogramm, keine Partys und keine offiziellen Auftritte der Ski-Asse geben. Journalisten dürfen keine individuelle Hotelbuchung vornehmen und müssen einen negativen Covid-19-Test (nicht älter als 72 Stunden) vorlegen. Auf dem Gletscher herrscht Exklusivität, der Publikums-Skilauf findet ausschließlich auf dem Tiefenbachferner statt. "Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen", betonte ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel, der die Hoffnung auf Zuschauer bei den nationalen Höhepunkten in Kitzbühel (19. bis 24. Jänner) und Schladming (26. Jänner) noch nicht aufgegeben hat. In Sölden dürfen – wie es heißt – "200 spezielle Gäste" live dabei sein. Sie bilden eine von vier "Blasen" – neben "Teams", "Staff" und "Medien". Vor dem Rennwochenende werden alle involvierten Personen dieser Bereiche Corona-Tests unterzogen. Ab heute steht dafür auch eine mobile Laborstation, der sogenannte "LAB-Truck", für schnelle Auswertungen zur Verfügung.

Was prognostizieren die Meteorologen?

Nach der Schneekontrolle am vergangenen Donnerstag haben die Organisatoren grünes Licht für das Ski-Spektakel auf dem Rettenbachferner (mit Startgate auf 3048 Metern Höhe). "Alles ist im Lot. Es gibt genug Schnee, es braucht keine Flocke zusätzlich", sagte FIS-Renndirektor Markus Mayr. Heute soll es strahlend blau sein, Niederschläge sind für morgen und Freitag zu erwarten. Den Pistenarbeitern stehen also intensive Zeiten bei frostigen minus 14 bis minus drei Grad bevor. Am Rennwochenende düfte es relativ trocken werden. Der Sonntag verspricht sogar "überwiegend Sonnenschein".

Wie sieht der Weltcup-Kalender aus?

Nach der coronabedingten Absage der Nordamerika-Tour soll der Weltcup-Zirkus nur einmal Europa verlassen. Von 24. bis 28. Februar 2021 sind Damen-Rennen in China geplant. Genauer gesagt in Yanqing, nordöstlich von Peking. Dort werden die Skibewerbe bei den Olympischen Winterspielen 2022 über die Bühne gehen. Insgesamt 33 Veranstaltungsorte scheinen im aktuellen FIS-Kalender auf, Österreich ist mit sieben Destinationen vertreten: Auf Sölden folgen Parallelrennen in Lech/Zürs (13./14. November), die Damen starten noch auf dem Semmering, in St. Anton und Flachau, die Herren in Kitzbühel und Schladming. Die Saison wird mit dem Weltcup-Finale in Lenzerheide (15. bis 21. März) abgeschlossen, Höhepunkt wird die WM 2021 in Cortina d’Ampezzo sein (9. bis 21. Februar).

Wer sind die prominenten Abwesenden im Ski-Zirkus?

Die Szene hat eine "Rücktrittswelle" hinter sich. 26 Athleten – 13 Damen, 13 Herren – haben ihre Karrieren beendet. Darunter finden sich drei Österreicher: Michaela Dygruber, Johannes Kröll und Anna Veith, Olympiasiegerin, dreifache Weltmeisterin und zweimalige Gewinnerin des Gesamt-Weltcups. Die 31-jährige Salzburgerin hat sich weitgehend aus dem Rampenlicht zurückgezogen, einmal war sie beim Tennis bei "Thiem’s7" im Juli in Kitzbühel zu sehen. Auch andere hochdekorierte Persönlichkeiten wird man vermissen: die Olympiasieger Viktoria Rebensburg (D) und Andre Myhrer (Swe), Tina Weirather (Lie/41 Top-3-Platzierungen, zwei Kristallkugeln, Olympia-Bronze, WM-Silber), Abfahrts-Haudegen Peter Fill (Ita/drei Kristallkugeln, zwei WM-Medaillen), Fritz Dopfer (D/Vize-Weltmeister) oder die Fanchini-Schwestern Elena und Nadia (Ita). Dafür feiern Stephanie Brunner und Bernadette Schild ihr Comeback.

Wer sind die Favoriten im Kampf um die großen Kristallkugeln?

Die Titelverteidiger im Gesamt-Weltcup – Federica Brignone (Ita) und Aleksander Aamodt Kilde (Nor) – muss man, wenn sie fit sind, immer auf dem Zettel haben. Bei den Damen steht und fällt alles mit der Form von Mikaela Shiffrin, die nach dem Unfalltod ihres Vaters Jeff psychisch schwer angeschlagen war. Die 25-jährige US-Amerikanerin ist die perfekte Allrounderin und Siegläuferin in allen Disziplinen, den Auftakt in Sölden verpasst sie wegen einer Rückenblessur. Mit Shiffrins bärenstarker Slalom- und Riesentorlauf-Rivalin Petra Vlhova (Svk) ist ebenso zu rechnen. Bei den Herren gelten Alexis Pinturault (Fra) und Henrik Kristoffersen (Nor) als aussichtsreiche Kandidaten. Die ÖSV-Armada schickt Marco Schwarz, Matthias Mayer und auch Vincent Kriechmayr ins Rennen um die Kristallkugeln. Eine Wertung ist Schröcksnadel besonders wichtig – und zwar das Prestigeobjekt Nationencup. Österreich soll nach der schlechtesten Saison seit 1986/87 wieder die Nummer eins werden. 2019/20 beendete die Schweiz die 30 Jahre andauernde rot-weiß-rote Dominanz.

Das Wetter in Sölden

Nach der Schneekontrolle am vergangenen Donnerstag haben die Organisatoren grünes Licht für das Ski-Spektakel auf dem Rettenbachferner (mit Startgate auf 3048 Metern Höhe). „Alles ist im Lot. Es gibt genug Schnee, es braucht keine Flocke zusätzlich“, sagte FIS-Renndirektor Markus Mayr. Heute soll es in Sölden strahlend blau sein, Niederschläge sind für morgen und Freitag zu erwarten. Den Pistenarbeitern stehen also intensive Zeiten bei frostigen minus 14 bis minus drei Grad bevor. Am Rennwochenende dürfte es relativ trocken werden. Der Sonntag verspricht sogar „überwiegend Sonnenschein“.

Oberösterreicher im Weltcup

 

  • Vincent Kriechmayr, der einen Ski-Markenwechsel (von Fischer zu Head) hinter sich hat, ist natürlich gesetzt. Trotzdem wird Sölden für den Gramastettener speziell. Der 29-Jährige bestreitet nämlich seinen ersten Weltcup-Riesentorlauf seit 2. Dezember 2018. Damals qualifizierte er sich nicht für das Finale der Top 30. Sein bestes Resultat in dieser Disziplin ist ein 23. Platz (19. März 2016 in St. Moritz). Angesichts ihrer Besonderheiten ist diese Saison prädestiniert dafür, diese Disziplin zu forcieren. Erst Mitte Dezember sind die ersten Speedrennen zu erwarten.
  • Daniel Hemetsberger aus Nußdorf am Attersee hat sich als Dritter im Abfahrts-Europacup einen Fixplatz im Weltcup erarbeitet. Das ist bemerkenswert, wenn man auf die Leidensgeschichte des 29-Jährigen zurückblickt. Er hat sich bereits vier Kreuzbandrisse (drei davon im rechten Knie) zugezogen.
  • Die Altenfeldenerin Elisa Mörzinger hat über den Riesentorlauf-Europacup (Rang drei) ein Ticket in der Tasche. Der Stern der 23-Jährigen im Weltcup ging am 19. Jänner in Sestriere auf. Dort wurde sie Zweite im Parallel-Riesentorlauf. Am 15. Dezember hatte sie ihren ersten Sieg im Europacup gefeiert.
  • Die 24-jährige Peilsteinerin Elisabeth Reisinger – wie Mörzinger von der SU Böhmerwald – raste in der abgelaufenen Weltcup-Saison dreimal in die Top Ten (Siebente in der Abfahrt, Zehnte in Kombination und Abfahrt). Nach einem Kreuzbandriss im Februar befindet sie sich auf einem guten Weg zurück.
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Autor
Alexander Zambarloukos
Redakteur Sport
Alexander Zambarloukos

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asc19 (2.386 Kommentare)
am 14.10.2020 07:48

Sollte man dann vielleicht umbenennen...in "Europacup"

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