Matt: "Das war grausig"
ÅRE. Der WM-Team-Silbermedaillengewinner Michael Matt würde sich im morgigen Slalom gerne eine Zitterpartie wie vor einem Jahr bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang ersparen.
Damals musste der Mann aus Flirsch, der 2001 ein Lawinenunglück überlebt hatte, nach einer fulminanten Aufholjagd im Finale lange um Bronze bangen. "Das war grausig, ich konnte nicht einmal mehr hinschauen, aber zum Glück ist es sich ausgegangen", erinnert sich der 25-Jährige.
Matt gelang die Revanche für den WM-Torlauf 2017 in St. Moritz, wo er vom dritten auf den achten Rang zurückgefallen war.
Am Sonntag schaltet der jüngere Bruder von Slalom-Olympiasieger Mario Matt (Sotschi 2014) wieder in den Angriffsmodus. "Es geht nur um eins, zwei und drei, aber das liegt mir. Da fällt es mir leichter, das zu tun, was mich schnell macht", lächelte Michael Matt, der im Weltcup sieben Stockerlplätze zu Buche stehen hat. Einmal stand er ganz oben, das war im März 2017 im Slalom von Kranjska Gora.
In dieser Saison läuft es noch nicht ganz nach Wunsch. Beim Parallel-Event in Oslo war Matt zwar Dritter, insgesamt auch sechsmal in den Top Ten, aber der richtige "Burner" blieb aus. Warum? "Weil die Schwankungen extrem waren. Das kannte ich so noch nicht. In Wengen und Kitzbühel bin ich bis zur zweiten Zwischenzeit vorne mitgefahren und habe dann in 15 oder 20 Sekunden acht Zehntel verloren. Das kann es nicht sein."
Muss man sich Sorgen machen? "Nein, ich weiß jetzt, woran es liegt." Am Material. Matt greift wieder auf ein älteres Rossignol-Modell zurück: "Jetzt ist es ein ganz anderes Skifahren." Damit darf sich Matt morgen getrost zu den "üblichen Verdächtigen" – neben Hirscher, Noël, Kristoffersen, Schwarz (gestern starker RTL-Fünfter) und wie sie alle heißen – zählen. (alex)