Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Marcel Hirscher holt sich achte große Kugel in Folge

Von nachrichten.at/apa   09.März 2019

Der Sieg am Samstag ging an den Weltmeister Henrik Kristoffersen aus Norwegen, der vor seinem Landsmann Rasmus Windingstad (+0,24 Sekunden) und dem Schweizer Marco Odermatt (0,56) triumphierte. Hirschers letzter verbliebener Konkurrent im Kampf um den Gesamtweltcup, Alexis Pinturault, landete unmittelbar vor Hirscher, der in der Entscheidung vom vierten auf den sechsten Platz zurückfiel auf Rang fünf (0,87). Hirscher fehlten 0,92 Sekunden auf den Sieger.

Theoretisch könnte Pinturault in den ausstehenden Rennen noch 500 Punkte sammeln. Er hat allerdings angekündigt, beim Weltcup-Finale in Soldeu in der Abfahrt nicht anzutreten, weshalb Hirscher die 485 Punkte Vorsprung fix reichen werden. Hirscher hält nun bei insgesamt 20 Kristallkugeln, er stellte den Rekord der US-Amerikanerin Lindsey Vonn ein. Neben den acht großen, gewann Hirscher auch je sechs kleine Kristallkugeln in Riesentorlauf und Slalom. Zweitbester Österreicher am Samstag wurde Manuel Feller mit Rang zehn.

Stimmen zum achten Gesamtweltcup-Sieg:

Marcel Hirscher: "Es ist, soweit ich rechnen kann, mehr oder weniger alles entscheiden. Und trotzdem - ich bin Rennfahrer, und das mit Leidenschaft. Das heute war für meine Verhältnisse nichts, darum bin ich enttäuscht, das ist gar keine Frage. Aber hoffentlich kann ich es morgen besser machen. In zehn Minuten, glaube ich, ist die Freude dann riesengroß über eine gewaltige Saison, die schön langsam zu Ende geht. Das kann man eigentlich gar nicht in Worte fassen. Der Sport ist nach wie vor wahnsinnig faszinierend und spannend. Wenn ich mir vorstelle: Auf der einen Seite riesengroße Freude, auf der anderen Seite Mega-Enttäuschung, dass ich nicht performen habe können. Es bleibt und ist Lebensschule für immer."

Alexander van der Bellen: "Marcel Hirscher ist ein sportlicher Teufelskerl! Acht Weltcupgesamtsiege hintereinander! Das ist ungeheuer beeindruckend und macht ihm wohl so bald niemand nach. Er ist damit ein wichtiger Botschafter Österreichs in der Welt und ein Vorbild für viele junge Menschen. Herzliche Gratulation zum achten Weltcupgesamtsieg."

 

Der Herren-RTL von Kranjska Gora zum Nachlesen:

 

Der letzte Gesamtweltcupsieger vor Hirscher war 2011 der Kroate Ivica Kostelic, daran konnte sich der Salzburger spontan überhaupt nicht mehr erinnern. "Volksschule und Hauptschule zusammen, das ist eine lange Zeit", verdeutlichte Hirscher die Zeitspanne seiner Vormachtstellung. "Unfassbar, wie die Zeit vergeht." Neben ihm ist mit dem Schweizer Carlo Janka (2010) nur noch ein weiterer Gesamtweltcupsieger aktiv.

Besonders freuen den 30-jährigen Hirscher auch "die zwei kleinen Kugeln extra". Jene im Riesentorlauf ist ihm stets ein besonderes Anliegen. "Es sind heuer coole Rennen zustande gekommen. Alta Badia wird mir auf ewig in Erinnerung bleiben. Das war ein Wow-Erlebnis." Es war sein sechster Sieg dort in Folge, er hatte den zweitplatzierten Franzosen Thomas Fanara um 2,53 Sekunden auf Distanz gehalten. Dass sich seine Karriere jemals so entwickeln würde, hatte Hirscher nie für möglich gehalten, das hat er schon oft betont. Als sie dann im Laufen war, wagte aber auch der Annaberger Ausblicke. "Als ich fünfmal den Gesamtweltcup gewonnen habe, da habe ich mir gedacht, ja vielleicht geht es noch ein- oder zweimal. Ich bin mir von Jahr zu Jahr sicherer geworden, wie ich das Ganze bewältigen kann."

Das erste Jahr habe sich ergeben, das zweite sei eine harte Aufgabe gewesen, das dritte mehr oder weniger erzwungen. "Und dann ist es wieder leichter geworden und bergauf gegangen, weil ich mich an das Ganze gewöhnt habe, auch an das ganze Drumherum. Diese Saison war vielleicht sogar besser als die letzte."

Was der ÖSV-Star unmittelbar nach seinem Triumph zu sagen hatte, lesen Sie hier:

Familie und gute Team als Schlüssel zum Erfolg

Für solche Erfolge brauche es den familiären Background und ein wahnsinnig gutes Team, erklärte Hirscher. Seines sei so lange an seiner Seite, man kenne sich so gut, dass es oft keine Worte mehr brauche. Willen, Talent und Fleiß allein würden es nicht ausmachen, es brauche die Kombination. "Talent allein reicht nicht, und viel arbeiten ohne Talent bringt dir auch nicht viel."

Die Zukunftsentscheidung wird Hirscher erst wieder in den wärmeren Monaten treffen. Er wolle jetzt auch noch nicht klarer sehen, denn die Vorstellung auf nur noch ein paar Rennen "sei arg". Er brauche jetzt ein, zwei Monate: "Was außer Frage steht, ist die große Liebe zum Sport. Das wird auf ewig sein."

Mit elf Medaillen bei Weltmeisterschaften zog Hirscher heuer mit dem Luxemburger Marc Girardelli und dem Norweger Lasse Kjus gleich, nur noch der Norweger Kjetil Andre Aamodt (12) liegt vor ihm. An den Farben der Medaillen gemessen, thront er mit sieben Goldmedaillen und vier Silbernen nun vor Toni Sailer (7/1/0). Auf Weltcupebene fehlen dem vierfachen Welt-Alpinskisportler des Jahres und fünffachen Sportler des Jahres in Österreich mit 68 Siegen noch 18 auf die Bestmarke des Schweden Ingemar Stenmark.

Zukunft ungewiss

Wie lange Hirscher noch weiterfährt, ist offen. Sein Leben hat sich im vergangenen Jahr stark verändert. Im Juni heiratete er seine Langzeitfreundin Laura, Anfang Oktober wurden sie Eltern eines Buben. Es gäbe jetzt "mehrere Prioritäten", er wolle seine Rolle als Familienvater "sehr ernst nehmen". Deshalb hält Hirscher das Rahmenprogramm rund um die Rennen sehr knapp, erfüllt nur die Pflicht.

copyright  2024
20. April 2024