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US-Riese Bennett gewinnt Gröden-Abfahrt vor Striedinger

18.Dezember 2021

Österreichs Top-Asse Vincent Kriechmayr (12. nach 50 Läufern/+1,00) und Matthias Mayer (14./1,15) fanden neuerlich kein Erfolgsrezept, Topfavorit Aleksander Aamodt Kilde schied mit Zwischenbestzeit aus.

Gröden-Liebhaber Max Franz musste sich mit Platz zehn begnügen (+0,79). Daniel Hemetsberger (21./+1,52) betrieb nach einem Innenski-Ausrutscher auf den ersten Metern halbwegs Schadensbegrenzung. Bennett schaffte nach zwei vierten Plätzen in Gröden (2018, 2020) den großen Wurf. "Es erinnert mich hier an das, was ich beim Skifahren liebe. Die Sprünge, die Wellen, ich genieße das einfach."

Striedinger hatte schon als Zweiter im Abschlusstraining aufgezeigt. "Ich habe mein Material im zweiten Training gefunden, auch die 14 Hundertstel würde ich finden, aber alles in allem bin ich froh, dass ich meinen Speed ins Ziel gebracht habe." Besser als 24. war er in der Abfahrt im Grödnertal noch nicht gewesen. "Langsam kann ich mich mit der Saslong anfreunden. Ich habe mir das Leben hier immer wieder selbst schwer gemacht."

Im Super-G war Striedinger noch der Kaderselektion zum Opfer gefallen. Er habe schon einen "ziemlichen Grant" gehabt, betonte er. "Ich bin heute mit einer Wut an den Start gegangen." Für den Weihnachtsfrieden ist nun alles angerichtet. "So ein schönes Weihnachtsgeschenk habe ich mir selbst noch nie gemacht."

Die Startnummer 1, die in Gröden aufgrund der Sonneneinstrahlung an sich unbeliebt ist, wollte der Kärntner nicht als Nachteil sehen. "Mir taugt's mit der Nummer 1, da habe ich es gleich hinter mir." Der 30-Jährige fuhr zum fünften Mal auf ein Weltcup-Podest, der Sieg ist ihm bisher noch verwehrt. Max Franz bleibt der letzte Gröden-Abfahrtssieger aus Österreich (2016).

Mayer verpasste in seinem 200. Weltcup-Rennen den achten Podestplatz in Weltcup-Abfahrten in Folge und damit einen speziellen Eintrag in die Geschichtsbücher. Dieses Kunststück ist weiterhin Franz Klammer (10) und Stephan Eberharter (8) vorbehalten. Mayer verpasste es auch, seine Führung in der Abfahrtswertung deutlich auszubauen. Er liegt nun 30 Punkte vor Feuz und 66 vor Kilde.

"Mir hat es beim zweiten Sprung bei der Landung genau vor dem Flachstück den Ski verschlagen. Das hat mich einfach zu viel Zeit gekostet." Er habe sukzessive Zeit verloren. "Wenn so etwas passiert, merkt man, dass man nicht mit der schnellsten Abstimmung unterwegs war."

Für Mayer (2014) und auch Kriechmayr (2015) bleibt jeweils Platz sieben auf dieser Abfahrt als bestes Resultat stehen. "Anscheinend mag mich die Saslong nicht recht", meinte der gewohnt selbstkritische Weltmeister. Es sei ihm einfach überall nicht so schön von der Hand gegangen, ein Startnummern-Rennen sah Kriechmayr nicht. "Der Bennett ist gewaltig gefahren, wenn er meine Nummer gehabt hätte, wäre er wahrscheinlich noch weiter vorne. Die Nummer war super, man sollte halt auch halbwegs skifahren."

Kilde griff auf dem Weg zum dritten Gröden-Abfahrtssieg in Folge einmal mehr in die Trickkiste aus technisch feiner Klinge und Kampflinie, war bei der Einfahrt zur Ciaslat-Wiese aber zu gerade und verpasste mit deutlicher Zwischenbestzeit ein Tor. Er führte die Riege der geschlagenen Topfavoriten an. "Vielleicht haben wir gestern zu viel gefeiert?", scherzte der Vortages-Sieger dennoch. "Es passiert schnell in diesem Sport. Bryce war super, schön für ihn."

Kilde lässt nun die zwei Riesentorläufe (Sonntag, Montag) in Alta Badia aus. Dort hat Gesamt-Leader Marco Odermatt die nächste Chance auf fette Punkte, der Schweizer war als Zuschauer auch einer der Gewinner des Samstag.

Der Liveticker zum Nachlesen:

Kriechmayr nach Super-G positiv ins Rennen gegangen

"Dass ich schnell bin, weiß ich", sagte Vincent Kriechmayr. Gestern wurde er beim Ski-Weltcup-Super-G in Gröden mit dem dritten Platz darin bestätigt. Der Gramastettner war sich vor der Abfahrt in Gröden bewusst, was ihm noch fehlt, um auf das Siegespodest weiter hinaufsteigen zu können. "Man muss sich halt immer am Limit bewegen, das ist mir letztes Jahr leichter von der Hand gegangen."

Die Richtung stimmte: Als Kriechmayr mit Startnummer elf als Führender abschwang, reckte er zufrieden den Zeigefinger in die Luft. 27 Hundertstelsekunden schneller war danach Aleksander Aamodt Kilde, Matthias Mayer drängte sich noch dazwischen. Trotzdem strahlte Kriechmayr nach den für ihn nicht vollends zufriedenstellenden Rennen in Nordamerika Zuversicht aus: "Es war auf alle Fälle ein Super-G, wo ich mir denke, so möchte ich es machen." Bei den Kamelbuckeln sei er "eine Spur zu direkt" gewesen, in der Ciaslat habe er einen Linksschwung ein bisschen zu verhalten angelegt, analysierte der Super-G-Weltmeister vom Fleck weg. "Also, es war definitiv eine gute Fahrt, aber bei diesen zwei Passagen hat vielleicht das Alzerl gefehlt. Da erklärt sich dann der Rückstand."

Kriechmayr auf der Suche nach der Leichtigkeit
Kilde: Vierter Sieg in Gröden
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