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Hirschers gemischte WM-Gefühle: "Zweiter Platz ist erster Verlierer"

Von Alexander Zambarloukos aus Åre   16.Februar 2019

Man hat schon fröhlichere Gesichter bei der "Flower Ceremony" einer Weltmeisterschaft gesehen. Ja, der Mann in der Mitte, der (aus seiner Sicht endlich) vergoldete Henrik Kristoffersen strahlte mit dem Flutlicht von Åre um die Wette. Aber seine Kronprinzen sahen ein bisschen drein, als hätte es drei Tage geregnet. Was ja hier im hohen Norden auch der Fall war.

Der drittplatzierte Franzose Alexis Pinturault trauerte seiner Halbzeitführung im Riesentorlauf hinterher, der kränkelnde Marcel Hirscher – als Zweiter zwei Zehntel hinter Kristoffersen – zeigte sich auch nicht restlos glücklich, Weil er einfach immer gewinnen will.

So etwas verursacht gemischte Gefühle. "In Anbetracht der Umstände ist dieses Silber gewaltig, ich muss zufrieden sein. Aber natürlich: Zweiter Platz ist erster Verlierer", sagte Hirscher, dem ein grippaler Infekt (mit Hals- und Ohrenweh, zwischenzeitlich leicht erhöhter Temperatur und Gliederschmerzen) zu schaffen machte.

"Kann ned immer einspringen"

Jetzt dürfte es körperlich ("Es war okay") wieder bergauf zu gehen, was die Hoffnung nährt, im WM-Slalom am Sonntag (11 und 14.30 Uhr, ORF eins) in fitterer Verfassung zurückzuschlagen und seinen Titel zu verteidigen.

"Das Wichtigste ist, dass ich keinen Rückfall bekomme. Es war nicht sehr angenehm in den vergangenen zwei Tagen, aber da haben wir schon Schlimmeres durchgemacht", betonte der Salzburger, der nun schon zehn WM-Medaillen auf dem Konto hat – sechs in Gold, vier in Silber.

Morgen könnte Hirscher mit einem Sieg Toni Sailer (sieben Goldene, eine Silberne) überflügeln und zum erfolgreichsten Sportler der Ski-WM-Geschichte werden. Dass Österreich zwei Tage vor Ladenschluss noch immer keinen WM-Titel in Åre gewonnen hat, ist Hirscher nicht entgangen. "Ich kann ned immer einspringen. Nervosität verspüre ich jetzt nicht mehr." Dafür hat der Familienvater viel zu viel erreicht, er muss niemandem mehr etwas beweisen.

Hirscher will auch nicht ausufernd über seine Erkrankung philosophieren, sondern "über das Positive reden": "Silber ist fein – wieder etwas für meinen Medaillenkoffer. Gratulation an Henrik, er ist ein verdienter Weltmeister." Und gemäß Hirschers Einschätzung auch sein schärfster Rivale im Torlauf am Sonntag. Der weiche Schnee und die hohen Temperaturen schienen dem 24-Jährigen, der seine erste WM-Medaille gewonnen hat, wie auf den Leib geschneidert zu sein. Hirscher war Kristoffersens personifizierter Albtraum gewesen, gestern hat er ihn besiegt. Und morgen?

 

Sie starten für Österreich

... im Slalom der Herren, Sonntag 11/14.30 Uhr

Marcel Hirscher
Geb.: 2.3.1989
Wohnort: Annaberg
Größe/Gewicht: 1,73 m/75 kg
Hobbys: Motocross, Kajak, Musik
Medaillenchance: Wenn er halbwegs fit ist, sollte er morgen als Weltmeister abschwingen.

Manuel Feller
Geb.: 13.10.1992
Wohnort: Fieberbrunn
Größe/Gewicht: 1,84 m/85 kg
Hobbys: Basketball, Slackline, Fischen
Medaillenchance: Ihm ist alles zuzutrauen. Leider auch ein Ausfall – Fellers Strategie lautet meistens alles oder nichts.

Marco Schwarz
Geb.: 16.8.1995
Wohnort: Radenthein
Größe/Gewicht: 1,85 m/88 kg
Hobbys: Slackline, Trial, Trampolin
Medaillenchance: Der Kärntner ist der Shooting-Star dieser Saison und sollte ganz vorne mitmischen können.

Michael Matt
Geb.: 13.5.1993
Wohnort: Flirsch am Arlberg
Größe/Gewicht: 1,85 m/89 kg
Hobby: Berggehen, Motorrad, Rad
Medaillenchance: Auch er ist ein heißer Medaillen-Anwärter.

Christian Hirschbühl
Geb.: 19.4.1996
Wohnort: Lauterach/Vbg
Größe/Gewicht: 1,78 m/81 kg
Hobby: Mountainbike, Kartfahren
Medaillenchance: Eine Platzierung in den Top Ten wäre schon sehr gut für den WM-Debüttanten.

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25. April 2024