Für den ÖSV kann es in Sölden nur besser werden
SÖLDEN. Als Gastgeber des Ski-Weltcup-Auftakts am Wochenende soll auf dem Gletscher diesmal kein Ausrutscher passieren.
"Für ein Ski-Fest ist alles angerichtet", ließ Streckenchef Isidor Grüner bereits wissen. Auf dem Rettenbachferner in Sölden fällt diesmal wieder vor Zuschauern mit den Riesentorläufen von Damen (Samstag) und Herren (Sonntag) der schon traditionell gewordene Startschuss in die Ski-Weltcup-Saison. Als werbewirksame Marketing-Einlage im Spätherbst werden die Gletscher-Rennen von vielen gesehen. Doch dem Österreichischen Skiverband geht es nicht nur um eine Machtdemonstration in organisatorischen Dingen. Sportlich ist man ab der Einlage im Ötztal auf Wiedergutmachung aus. Der Nationencup ging die letzten beiden Jahre an den Erzrivalen aus der Schweiz. Mit einem Auge schielt man dazu auf den Gesamt-Weltcup, der in der Zeit nach Marcel Hirscher in zu weite Ferne gerückt ist.
Im Vorjahr setzte es beim Heimrennen mit den Plätzen 15 (Damen) und 17 (Herren) herbe Pleiten. Der Riesentorlauf bleibt trotz der zwei WM-Bronzemedaillen von Marco Schwarz und Katharina Liensberger die Achillesferse im ÖSV. Gleichzeitig wäre er aber auch der Schlüssel zur großen Kristallkugel.
Weiß Österreichs Damen-Chef Christian Mitter. "Für den Weltcup musst du 22 bis 23 Mal in der Saison antreten, brauchst also eine dritte Disziplin, um auf einen Punkteschnitt von 60 zu kommen", rechnet der frühere Coach in Norwegen vor. Fahrer wie Hirscher mit nur zwei Disziplinen und trotzdem einem Podiums-Schnitt seien absolute Ausnahmen.
Dem ist sich auch der Gramastettner Vincent Kriechmayr bewusst. Er will diesen Winter neben den Speed-Rennen vermehrt im Riesentorlauf sein Glück versuchen. Denn die Saison wartet mit einem Novum im Weltcup-Kalender auf: Erstmals gibt es bei Damen und Herren gleich viele Technik- und Speed-Rennen. Der Gramastettner entschied aber letztes Wochenende nach einem Test in Sölden, den Weltcup-Auftakt vorerst auszulassen. Sein Teamkollege Schwarz, ebenfalls seit Jahren als Kandidat auf den Gesamt-Weltcup gehandelt, weiß um die Problematik. "Auf dem Gletscherschnee von Sölden ist es immer schwierig, die richtige Abstimmung zu finden."
Bei den ÖSV-Damen ist Slalom-Weltmeisterin Liensberger die größte Hoffnung der Zukunft. "Auch im Riesentorlauf möchte ich hinkommen, wo ich im Slalom bin", macht die Vorarlbergerin kein Geheimnis aus ihren Ambitionen. "Es wird vor allem um die Konstanz gehen. Ich muss mich einfach wohlfühlen."
"Es ist ein Riesen-Hype"
Ihr Chef Mitter will das Abschneiden in Sölden aber auch nicht überbewerten. "Es ist hier immer ein Riesen-Hype. So, als ob es um Olympia-Medaillen ginge. Beim ersten Rennen schaut halt jeder besonders genau hin", sagt der Steirer. (fei)
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