Österreich holte Silber im Teambewerb - Gold an die Schweiz

Von Alexander Zambarloukos aus Åre   12.Februar 2019

Im Teambewerb gab es am Dienstag in einer Neuauflage des Olympia-Finales von 2018 bei 2:2 wegen der schlechteren Zeit erneut eine Niederlage gegen die Schweiz. Italien landete nach einem 3:1 gegen Deutschland an der dritten Stelle.

Katharina Liensberger, Katharina Truppe, Michael Matt, Marco Schwarz sowie die nicht eingesetzten Franziska Gritsch und Christian Hirschbühl durften sich über Silber freuen. Für die Schweiz gab es das erste Gold bei der siebenten Austragung dieses WM-Bewerbs.

Die Eidgenossen hatten in Kombinations-Weltmeisterin Wendy Holdener und Ramon Zenhäusern das Duo mit den bis dahin schnellsten Laufzeiten in seinen Reihen und diese beiden punkteten auch im Finale. Zenhäusern dominierte gegen Schwarz mit Laufbestzeit und 0,54 Sekunden Vorsprung - das war die Entscheidung. Truppe (gegen Aline Danioth/+0,28) und Matt (gegen Daniel Yule/+0,48) hatten zuvor ihre Läufe gewonnen, Liensberger war Holdener unterlegen (+0,28).

Die topgesetzte ÖSV-Mannschaft hatte im Achtelfinale Argentinien und anschließend die Slowakei, den Finalisten von 2017, jeweils mit 4:0 besiegt. Beim 2:2 im Semifinale gegen Italien punkteten Truppe und Liensberger und Österreich erreichte dank der besseren Gesamtzeit - Matt und Schwarz verloren jeweils um wenige Hundertstel - zum insgesamt sechsten Mal das Finale des Teambewerbs. Der fünfte Platz 2017 blieb damit die unrühmliche Ausnahme. Die Krönung und die vierte Goldmedaille nach 2007 (in Aare), 2013 und 2015 blieb dem ÖSV-Sextett aber versagt.

Reaktionen nach dem Teambewerb:

Andreas Puelacher: "Ramon (Zenhäusern) hat gezeigt, dass er im Parallelbewerb wirklich der Beste ist. Gratulation an die Schweiz, wir sind auch sehr glücklich. Wir haben uns gut präsentiert und die Silbermedaille gewonnen. Die Schweiz war in diesem Fall einfach besser, das muss man akzeptieren. Wir freuen uns sehr mit der Silbermedaille, gerne hätten wir Gold."

Katharina Truppe: "Meine erste Medaille, daher finde ich es voll lässig. Es hat mir voll getaugt. Ich finde das Ergebnis einfach cool. Man muss zusammenhalten, das haben wir heute gut gemacht. Dass die Schweiz stark ist, wissen wir, wir haben gut dagegen gehalten, daher ist es eine gewonnene Silberne."

Marco Schwarz: "Ich habe (im Finale) den Stock kurz zwischen die Füße bekommen. Ramon ist nochmal Laufbestzeit gefahren, mit seinen langen Haxen, das kann er. Der zweite Platz ist auch sehr cool, ich bin sehr zufrieden. Zweites Rennen, zweite Medaille, das macht Lust auf mehr. Das macht richtig Spaß."

Michael Matt: "Zum Glück hatte wir am Anfang nicht allzustarke Gegner, dann bin ich immer besser in Fahrt gekommen. Die letzten zwei (Läufe) waren dann ganz okay."

Katharina Liensberger: Cross-Technik oder nicht "war keine leichte Entscheidung heute, der Speed war sehr gering. Ich habe dann ein bisschen länger gebraucht, bis ich reinfinde. Leider waren es nicht die allerbesten Leistungen im gesamten, wir sind aber superhappy mit der Silbermedaille. Die Schweiz war stark, das haben wir gewusst. Megacool, ich bin superhappy, dass es gleich so losgeht. Jetzt freue ich mich sehr auf die Einzelbewerbe."

Wendy Holdener: "Wir haben gekämpft bis zum Schluss. Schön, dass wir auch dem ganzen Betreuerstab etwas zurückgeben konnten. Man gibt sein Bestes für das Team, das war Nervenkitzel pur."

Wendy Holdener (über Finalgegner Österreich): "Ich dachte, die wollen Revanche. Sicher ein harter Gegner, definitiv. Ich habe gesehen, dass ich eine gute Zeit hatte im Ziel, das hat mir ein bisschen Ruhe gegeben, und dann hat Ramon das ganze Ding nach Hause gebracht. Sicher eine starke Leistung von euch. Ich wusste, ihr wollt es uns heimzahlen von Südkorea."

Ramon Zenhäusern: "Das ist eine super Gruppendynamik, schön, dass wir gewinnen konnten. Danke an die Betreuer, die den ganzen Tag arbeiten. Heute hat die ganze Schweiz Freude. Im Finale war es nicht schön, oben zu stehen, wenn man 1:2 hinten ist und zu wissen, dass man nicht nur gewinnen, sondern auch noch schnell sein muss. Ich war brutal nervös, aber umso größer ist die Genugtuung, dass es geklappt hat."

Der Liveticker zum Nachlesen:

So läuft das "Team-Event"

Ausgangslage: Startberechtigt sind die besten 16 Mannschaften im Nationencup. Jedes Team darf maximal sechs Starter nominieren, davon müssen mindestens zwei Frauen und zwei Männer sein. Gefahren wird ein Parallel-Slalom im K.o.-System. Die Kippstangentechnik begünstigt größere und schwerere Ski-Asse.

Modus: Eine Runde besteht aus vier Läufen, Frauen und Männer treten abwechselnd gegeneinander an. Für jedes gewonnene Duell gibt es einen Punkt. Bei einem Unentschieden (idente Laufzeit) erhalten beide Teams einen Punkt. Bei Punktegleichstand werden die Zeiten der schnellsten Frau und des schnellsten Mannes der jeweiligen Mannschaft addiert. Als Nummer-1-Nation kann Österreich immer auf die Aufstellung des Gegners reagieren, also taktieren.