Erntezeit für einen Gepeinigten
BANSKO. Erstes Podestergebnis für Stefan Brennsteiner nach vier Kreuzbandrissen.
Mit den Rängen drei (Samstag) und fünf (gestern) in den Riesentorläufen von Bansko (Bul) erlebte Stefan Brennsteiner das beste Wochenende seiner Karriere. "Es ist in den vergangenen Jahren ganz selten einfach von der Hand gegangen, da kommt gerade einiges zurück", sagte der 29-Jährige, für den nach vier Kreuzbandrissen endlich die Erntezeit begonnen hat. So scheint es zumindest.
Mit dem Salzburger jubelten auch die ÖSV-Verantwortlichen, war es nebenbei doch der erste Podestplatz im Herren-Riesentorlauf seit Marcel Hirschers zweitem Platz im Februar 2019 – damals ebenfalls in Bansko. Es war ein erster kleiner Schritt aus dem Schatten des Weltcup-Dominators der vergangenen Dekade.
"Mathieu ist eine Sekunde vor mir, es heißt weiterarbeiten", sagte Brennsteiner in Bezug auf die 1,14 Sekunden, die ihm gestern auf den französischen Sieger Mathieu Faivre fehlten. Tags zuvor hatte ihm der frischgebackene Weltmeister nur 53 Hundertstel abgenommen, der aber selbst wiederum gegenüber dem kroatischen Sieger Filip Zubcic das Nachsehen gehabt hatte.
Die übrigen Österreicher erlebten ein durchwachsenes Bansko-Wochenende. "Es waren sicher zwei der schwierigsten Riesentorläufe, weil die Verhältnisse schwer einzuschätzen waren", sagte Marco Schwarz nach zwei zehnten Plätzen. Manuel Feller, der Sechster und 20. wurde, gestand, die Anstrengungen der WM zu spüren.
Beinbruch bei Schneeberger
Beim Super-G der Damen im Val di Fassa wurde der Heimsieg der Italienerin Federica Brignone von folgenschweren Stürzen überschattet. Davon betroffen war die Tirolerin Rosina Schneeberger, die sich eine Unterschenkelfraktur zuzog. "Ich habe sie bis zum Start schreien gehört, das war keine schöne Situation für uns alle", schilderte ÖSV-Kollegin Ramona Siebenhofer, die über Platz 23 nicht hinauskam. Für die 27-jährige Schneeberger ist es nicht ihre erste schwere Verletzung, darunter ein Kreuzbandriss und eine Außenknöchelfraktur.
Schmerzensschreie gab es auch von Kajsa Vickhoff Lie, nachdem die Norwegerin sehr unsanft in den Sicherheitsnetzen gelandet war. Die 22-Jährige, die kurzzeitig das Bewusstsein verlor, musste mit dem Hubschrauber abtransportiert werden. Eine Diagnose gab es gestern noch nicht.
Die sportlichen Schlagzeilen gehörten neben Brignone der zweitplatzierten Schweizerin Lara Gut-Behrami, die sich vorzeitig den Sieg in der Disziplinenwertung sicherte.
Beste Österreicherin wurde Tamara Tippler als Achte. An 21. Stelle landete Comeback-Läuferin Cornelia Hütter.
1595 Punkte Rückstand: Warum die Schweiz von Österreich nicht einzufangen war
Ski Alpin: Christine Scheyer erklärte Rücktritt
Männer-Abfahrt in Saalbach abgesagt - Kugel an Odermatt
Cornelia Hütter schaffte das Unmögliche
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Gratulation!