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Endlich! Vincents WM-Gemälde hat jetzt drei Farben

Von Alexander Zambarloukos   12.Februar 2021

Vincent Kriechmayr, alpiner Ski-Weltmeister 2021 in Cortina d’Ampezzo – das klingt wie Musik in seinen Ohren. Fast genau 20 Jahre nach seinem Vorbild, Mentor und Freund Hannes Trinkl (St. Pankraz), der am 7. Februar 2001 in St. Anton triumphiert hatte, schlug dem oberösterreichischen Landsmann die große Stunde.

"Ich bin sehr stolz. Natürlich kann ich mich erinnern, wie der Hannes das geschafft hat. Das war großartig – noch dazu in der Abfahrt. Bei mir ist es der Super-G – aber das spielt keine Rolle", strahlte Kriechmayr nach einem emotionalen Rennen, in dem er seiner Favoritenrolle hundertprozentig gerecht geworden war. Wenn auch mit langem Zittern im Ziel. Denn letztlich wurde es ein Herzschlagfinale, in der Endabrechnung hatte "Vinc" sieben Hundertstel Vorsprung auf den jetzt für Deutschland startenden Tiroler Romed Baumann. Bronze holte der französische Top-Allrounder Alexis Pinturault.

Perfekter WM-Auftakt! Kriechmayr holt Gold

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Bild 1/16 Bildergalerie: Perfekter WM-Auftakt! Kriechmayr holt Gold

Laute Töne bei der Hymne

Es gleicht sich vieles aus im Leben. 2019 in Aare war Kriechmayr, dessen "WM-Gemälde" nach Bronze und Silber vor zwei Jahren endlich dreifärbig ist, im Super-G beim Sieg von Dominik Paris (Ita) um neun Hundertstel an Gold vorbeigefahren. Gestern drehte der Speed-Star den Spieß um.

Als sich der 29-jährige Gramastettner um 15.18 Uhr die Goldmedaille selber umhängen durfte oder musste, weil die Corona-Pandemie kein anderes Zeremoniell zuließ, drückte es ihm die eine oder andere Freudenträne heraus. Die pompöse Prosecco-Flasche durfte er unter dem Beifall seiner Betreuer, Trainer und Teamkollegen, die die rot-weiß-rote Fahne schwenkten und Spalier für ihren "Vinc" standen, nicht öffnen. Die Korken sollten erst später im "Hotel Bellevue" ("Schöne Aussicht") knallen.

Auch wenn der rote Mund-Nasen-Schutz die Gesichtszüge auf dem Stockerl verbarg, so wussten WM-Reporter vorab, was sich während der Siegerehrung dahinter abspielen würde. Kriechmayr kündigte nach seiner glorreichen Fahrt an, bei der Hymne mitzusingen. "Das mache ich immer. Als ich in Garmisch vor dem Mothl (Mayer, Anm.) gewonnen habe, haben wir laut und wohl ned so schön mitgesungen. Nachher hat uns Marco Odermatt (ein Schweizer, Anm.) deswegen ausgelacht."

Kriechmayr ist stolzer Österreicher – und "der erste Ski-Weltmeister aus dem Mühlviertel", warf ÖSV-Medienmann Stefan Illek mit einem Zwinkern ein - zum ausführlichen Portrait des neuen Super-G-Weltmeisters.

Kriechmayr, der laut ÖSV-Herrenrennsportleiter Andreas Puelacher "schon am Abend vorher unglaublich cool drauf gewesen" war, fiel ein Stein vom Herzen. So viel Druck hatte er sich als Träger des roten Trikots in dieser Disziplin und zweimaliger Saisonsieger (Kitzbühel, Garmisch) auferlegt: "Mehr, als von außen kommen hätte können." Dann waren auch seine Improvisationskünste gefragt, als er mit Nummer fünf (nach Ausfällen der ersten drei Fahrer) die Schlüsselpassage mit dem Vertigine-Sprung nach knapp 16 Sekunden mit Bravour meistern musste.

"Als ich gesehen habe, wie einer nach dem anderen ausgeschieden ist, bin ich richtig angeschwitzt. Man musste das dosiert fahren." Also nicht nur zügig, sondern auch intelligent. Das hat Kriechmayr wie kaum ein anderer drauf.

Im Video: Die Gold-Fahrt von Vincent Kriechmayr zum Nachsehen

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25. April 2024