Gold-Favorit Pinturault nach Ausfall: "Bin sehr enttäuscht und frustriert"
CORTINA D'AMPEZZO. Alexis Pinturault hat den Riesentorlauf-Fluch bei Ski-Weltmeisterschaften noch nicht besiegt. Trotz Ausfall gilt der Franzose auch im Slalom als Anwärter auf eine Medaille.
Der Franzose kam als großer Gold-Favorit dieser Disziplin nach Cortina d'Ampezzo und lag nach dem ersten Durchgang am Freitag 40 Hundertstelsekunden vor dem Italiener Luca de Aliprandini in Front. Im Finale rutschte er aber schon nach wenigen Toren von der Piste und musste Gold Landsmann Mathieu Faivre überlassen. "Ich bin natürlich sehr, sehr enttäuscht", sagte er im Anschluss.
Die erste Goldene nach zweimal Bronze wäre für den derzeit konstantesten Läufer im Riesentorlauf abholbereit gewesen. "Ich bin sehr gut gefahren im ersten Lauf, ich habe auch im zweiten nicht schlecht begonnen. Ich habe gewusst, ich muss nur exakt bei diesen Toren fahren, die ein bisschen ein Problem waren. Trotz allem bin ich dann, ich glaube, auch weil die Sicht schlecht war, in ein Loch rein. Ich hatte keine Zeit mehr zu reagieren, um das etwas zu korrigieren", erklärte der 29-Jährige gegenüber Journalisten.
2015 in Vail/Beaver Creek hatte Pinturault RTL-Bronze gewonnen, 2017 fiel er in St. Moritz von Platz drei auf Rang sieben zurück. Vor zwei Jahren in Aare führte er ebenfalls nach dem ersten Durchgang und rutschte in der Entscheidung auf den dritten Platz zurück. Schon damals in Schweden war die Enttäuschung groß gewesen. Pinturault hält nach wie vor bei einem Einzel-Weltmeistertitel, den er in Aare in der Kombination gewann. In Cortina hat sich der Gesamtweltcup-Führende in der Kombi mit Silber hinter Marco Schwarz begnügen müssen.
"Ich habe die Chance gehabt, diese Erfahrungen hinter mir zu lassen. Aare ist zwei Jahre her. Ich habe mich ziemlich gut gefühlt, war wirklich entschlossen. Leider war ich bei der Anfahrt zu diesem Tor etwas zu ungeduldig", sagte Pinturault. "Mit drei Siegen im Riesentorlauf war ich der klare Favorit. Vielleicht habe ich das nicht genug von mir wegschieben können." Er sei enttäuscht und frustriert. "Ich wollte es hier zu Ende bringen, das hat nicht funktioniert."
Lobende Worte für Weltmeister Faivre
Er müsse nun versuchen, bis zum Slalom am Sonntag wieder neue Motivation zu finden. Auch im Torlauf gilt er als Medaillenanwärter. "Da wartet ein neuer Kurs. Es ist ein Kurs, wo auch ein Außenseiter gewinnen kann. Es gibt Möglichkeiten, aber es gibt eine Menge guter Leute in der Disziplin", betonte Pinturault. Für Faivre fand er nur lobende Worte: "Ich ziehe meinen großen Hut vor ihm. Er hat zuletzt viel weitergebracht im Riesentorlauf. Ich weiß, dass er im Training einige gute Sachen auf den Skiern macht."
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