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Die Zeit der Klassiker bricht an

Von Alexander Zambarloukos, 16. Dezember 2021, 00:04 Uhr
Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde feierte in der vergangenen Saison das Speed-Double aus Abfahrt und Super-G in Gröden. Bild: APA/AFP/TIZIANA FABI

GRÖDEN. Vorhang auf in Gröden: Österreichs Ski-Asse gehen auf den 22. Sieg auf der Saslong los. Das gestrige erste Training bescherte Doppel-Olympiasieger Mayer eine Schrecksekunde.

Die Übersee-Speedrennen sind Geschichte, die alpinen Klassiker rücken ins Rampenlicht. Den Anfang der "Grand-Slam-Serie" mit Gröden, Bormio, Wengen und Kitzbühel – wenn man so will – macht traditionell die "Saslong Classic" in den Dolomiten. In Gröden werden heuer nach den Geisterrennen 2020, die ganz im Zeichen des Norwegers Aleksander Aamodt Kilde standen (er eroberte das Double aus Super-G und Abfahrt), wieder Fans zugelassen sein. Die Arena darf zu 75 Prozent gefüllt werden, es gilt die 2G-Regel – Mund-Nasen-Schutz inklusive.

An den Zuschauerrekord vom Weltcup-Finale 1975, als 40.000 zum Parallel-Torlauf mit Lokalmatador Gustav Thöni (Ita/1.) und Schwedens Ski-König Ingemar Stenmark (2.) pilgerten, werden sie im Val Gardena diesmal nicht herankommen. Für ein stimmungsvolles Event ist aber alles angerichtet – vielleicht auch mit Sonnenschein wie beim gestrigen ersten Abfahrtstraining, das der US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle dominierte. Die Österreicher hielten sich noch vornehm zurück, hinter Max Franz (19.) reihten sich Matthias Mayer (20.), Daniel Hemetsberger (24.), Stefan Babinsky (30.) und Vincent Kriechmayr (33.) ein.

Letzterer hat sich in Gröden schon auf der Ehrentafel verewigt. 2019 entschied der Gramastettner den Super-G für sich, in dieser Disziplin gehört der amtierende Weltmeister und Gewinner der kleinen Kristallkugel morgen (11.45 Uhr, ORF 1) definitiv wieder zum engsten Favoritenkreis. Es braucht aber eine deutliche Steigerung, die erste Übungsfahrt war nicht nach dem Geschmack des Perfektionisten Kriechmayr.

„Ich mag die Saslong, weil sie im Weltcup einzigartig ist. Da herunter verlangt es sehr feinfühliges Fahren, man muss die richtige Linie über die zahlreichen Wellen finden. Der Michi Walchhofer hat das immer ganz gut vorgemacht.“ - Vincent Kriechmayr über Gröden Bild: GEPA pictures

"Ich habe die Ciaslat-Wiese ziemlich vergeigt, weiß also, wo ich die Zeit (3,05 Sekunden Rückstand auf den Schnellsten, Anm.) liegengelassen habe", sagte der 30-Jährige, den man auch für den Höhepunkt, die Abfahrt am Samstag (11.45 Uhr, ORF 1), auf dem Zettel haben muss.

Gleiches gilt für Matthias Mayer, der gestern um ein Haar die Kontrolle auf den berühmt-berüchtigten Kamelbuckeln verloren hätte. Eine echte Schrecksekunde. "Ich habe die Absprungkante übersehen, mir ist nichts passiert. Es geht mir gut", betonte der Kärntner.

Mit den Kamelbuckeln, die der Innsbrucker Uli Spieß 1980 als erster Abfahrer "einfach" übersprungen hat, ist nicht zu spaßen. In der Vergangenheit endeten Nachahmungsversuche oft mit längeren Krankenhausaufenthalten.

Svindal ist der Rekordsieger

Keiner hat Gröden so seinen Stempel aufgedrückt wie der legendäre Aksel Lund Svindal, der mit sieben Siegen (fünf im Super-G, zwei in der Abfahrt) die Hitliste anführt. Der norwegische Ski-Pensionist wird den ÖSV-Assen, die mit 21 Erfolgen an der Spitze der Teamwertung stehen, nicht mehr in die Quere kommen.

Die meisten Abfahrtssiege – vier – haben Franz Klammer und Kristian Ghedina (Ita) zu Buche stehen, Michael Walchhofer gewann ebenfalls viermal, je zweimal in Abfahrt und Super-G. Die Auftritte des Edeltechnikers aus Zauchensee, der geschmeidig über die Wellen "schlich", imponierten nicht nur Kriechmayr. Vielleicht findet er im heutigen zweiten Training auch seine Ideallinie. 

Die spektakulärsten Abfahrten im alpinen Herren-Weltcup

Gröden ("Saslong"):

Berüchtigt ist die Piste unterhalb des Langkofels für ihre Kamelbuckel, eine Kombination aus drei Bodenwellen, die schon vielen Ski-Assen zum Verhängnis geworden ist. Die Furchen der Ciaslat-Wiese strapazieren die Oberschenkelmuskulatur der Athleten gewaltig. Rennen: Samstag, 11.45 Uhr

Bormio ("Pista Stelvio"):

Steil, schnell, kurvenreich – diese Strecke erlaubt keine Verschnaufpausen. Mit 63 Prozent Gefälle ist der Startschuss der steilste im Weltcup. Die Traverse Carcentina und der San-Pietro-Schuss gelten als Schlüsselpassagen. Rennen: 28. Dezember

Wengen ("Lauberhorn"):

Die mit knapp 4,5 Kilometern längste Abfahrt präsentiert auch die prächtigste Kulisse – mit der Eiger-Nordwand im Hintergrund. Bei einer Fahrzeit um die 2:30 Minuten lauern zahlreiche Fallen – angefangen vom Engpass am Hundschopf, wo es zwischen zwei Felsen 15 Meter in die Tiefe geht, über die Minschkante, den Canadian Corner bis zum Ziel-S. Rennen: 14. und 15. Jänner

Kitzbühel ("Streif"):

Die schwierigste Abfahrt der Welt ist die ultimative Mutprobe für die Ski-Asse, nirgendwo sonst ist es im Startbereich so ruhig wie in der Gamsstadt. Die Mausefalle mit 85 Prozent Gefälle, der Steilhang, die Hausbergkante, scharfe Geländekanten, Schräg- und kurze Bergauf-Passagen, spektakuläre Bodenwellen, Schläge, blankes Eis – den Tücken auf der 3312 Meter langen Streif sind keine Grenzen gesetzt. Rennen: 21. und 22. Jänner

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Autor
Alexander Zambarloukos
Redakteur Sport
Alexander Zambarloukos

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