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Die Ski-Asse haben geliefert, als es darauf ankam

22. März 2021, 00:04 Uhr
Die Ski-Asse haben geliefert, als es darauf ankam
Katharina Liensberger, Peter Schröcksnadel und die kleine Kristallkugel Bild: GEPA

Schröcksnadels Abschiedssaison mit zehn Siegen, 40 Stockerlplätzen und fünf WM-Goldmedaillen Liensberger erfüllte sich mit einem "Grande Finale" den Traum von der Kristallkugel im Slalom.

Dass die Schweiz wie in der abgelaufenen Saison den Ski-Nationencup gewonnen hat, kann Peter Schröcksnadel heuer weglächeln. Das letzte Rennen in seiner Präsidenten-Ära (1990–2021) ist standesgemäß zu Ende gegangen – mit einem rot-weiß-roten Sieg beim Weltcupfinale in Lenzerheide. Manuel Feller entschied den Slalom für sich und rundete einen starken Winter mit dem zehnten Erfolg und dem 40. Stockerlplatz für den ÖSV ab.

Damit war nicht unbedingt zu rechnen, nachdem gegen Jahresende 2020 Unmutsäußerungen unüberhörbar gewesen waren. Es hatte immerhin bis 30. Dezember gedauert, ehe Matthias Mayer mit seinem Triumph in der Bormio-Abfahrt die Sieglosserie beendete.

Schröcksnadel ist mit seinen 79 Jahren geduldig geworden. Nur wenn es um Impfprivilegien für Athleten und das aus seiner Sicht völlig unverständliche Komplett-Herunterfahren des Sports während der Corona-Pandemie geht, schwappen Emotionen über.

Bildergalerie: Die großen Triumphatoren des Weltcup-Winters

Die großen Triumphatoren des Weltcup-Winters
(Foto: Afp) Bild 1/11
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"Elf Verletzte – das ist tragisch"

Sportlich und wirtschaftlich übergibt der Chef ein funktionierendes Ski-Imperium. Um die Zukunft ist dem Unternehmer nicht bange. "Mit solchen Burschen muss man sich keine Gedanken machen", sagt Schröcksnadel. "Es hat einfach Zeit gebraucht, bis es greift. Nach Marcel Hirscher (Karriereende 2019, Anm.) ist ein Vakuum entstanden, das lässt sich nicht so schnell schließen", erläuterte der Tiroler, der in dieser Saison frühzeitig den Damen den Rücken stärkte. Vor einem Jahr hatte er ihnen noch den Schwarzen Peter für den nach 30 Jahren erstmals verlorenen Nationencup in die Schuhe geschoben.

Diesmal war alles anders. "Wir hatten elf Verletzte, das ist tragisch", betonte Schröcksnadel. Bernadette Schild beendete nach einem neuerlichen Kreuzbandriss ihre Laufbahn, die Speed-Asse Nicole Schmidhofer und Nina Ortlieb wurden ebenfalls von schweren Verletzungen aus der Bahn geworfen. Dazu kamen Corona-Infektionen mit entsprechenden Regenerationszeiten. Solche Rückschläge sind schwer zu verkraften.

Katharina Liensberger, der Schröcksnadel im Ausrüster-Konflikt 2019 aus der Patsche geholfen hatte, war trotzdem zur Stelle, als es darauf ankam. Die 23-jährige Vorarlbergerin brachte die Kritiker, die Damenrennsportleiter Christian Mitter nach der ersten WM-Woche (ohne Edelmetall) in die Wüste schicken wollten, zum Verstummen. Die Art und Weise, wie Liensberger im Slalom die Dominatorinnen Petra Vlhova und Mikaela Shiffrin gegen Saisonende in den Schatten stellte, war überragend.

Würde man Noten verteilen, bekämen Liensberger und Vincent Kriechmayr römische Einser. Beide sind Doppel-Weltmeister und mit einer kleinen Kristallkugel dekoriert worden. Der dritte verlässliche "Lieferant" im Bunde ist Marco Schwarz, der Kombi-Gold und Slalom-Kristall geholt hat. Zum Drüberstreuen wurde der Kärntner im Gesamt-Weltcup Dritter. Über kurz oder lang soll auch die "große Kugel" wieder nach Österreich wandern. "Ich werde versuchen, in den schnellen Disziplinen wieder anzugreifen", kündigte Schwarz an.

Die Ski-Asse haben geliefert, als es darauf ankam
Marco Schwarz entschied den Slalom-Weltcup für sich. Bild: Reuters

Heuer machten die Edel-Techniker Vlhova (Svk) und Alexis Pintu-rault (Fra) verdientermaßen das Gesamt-Rennen – übrigens erstmals in ihrer Karriere.

Fortschritte im Riesentorlauf

Im Nationencup fehlten der zweitplatzierten rot-weiß-roten Equipe in der Endabrechnung satte 876 Punkte auf die Schweiz, im WM-Medaillenspiegel hatte aber Österreich die Nase vorne – und darauf kommt es in Saisonen mit Großereignissen wirklich an.

Fünf Goldmedaillen sind aller Ehren wert, die ÖSV-Stars haben Punktlandungen hingelegt – auch mit zweimal Bronze (für Liensberger und Schwarz) im Riesentorlauf, der vermeintlichen Problem-Kerndisziplin. Fortschritte sind unverkennbar, im Finish zeigte auch Stefan Brennsteiner, Mitglied der Trainingsgruppe von Ferdinand Hirscher, kräftig auf. Letzterer hat gemeinsam mit Mike Pircher den Technikern Beine gemacht. Dafür gebührt allen Protagonisten Respekt. "Wir haben eine Supermannschaft mit guten Trainern und Betreuern", sagte Schröcksnadel, dessen Nachfolger ( Michael Huber oder Michael Walchhofer?) in große Fußstapfen treten muss.

Besonders auffallend war der starke Teamgeist in einer Weltcup-Bubble ohne Zuschauer – es ist nicht leichtgefallen, gute Laune zu versprühen. Aber es ist gelungen. Auch dank Liensberger, die eine positive Aura umgarnt. "Ich bin so dankbar, wir haben das alle gemeinsam geschafft", sagte sie nach ihrem Husarenritt im letzten Saisonslalom, in dem sie ihren Rivalinnen Shiffrin (1,24 Sekunden zurück) und Vlhova (3,15) förmlich auf und davon flog. In dieser Tonart darf es gerne weitergehen.

Ehrentafel | Saison 20/21

Gesamt: Petra Vlhova (Svk), Alexis Pinturault (Fra)
Die besten Österreicher: 5. Katharina Liensberger bzw. 4. Marco Schwarz
Abfahrt: Sofia Goggia (Ita), Beat Feuz (Sui)
Die besten Österreicher: 7. Tamara Tippler bzw. 2. Matthias Mayer
Super-G: Lara Gut-Behrami (Sui), Vincent Kriechmayr (Ö)
Die beste Österreicherin: 4. Tippler
Slalom: Katharina Liensberger (Ö), Marco Schwarz (Ö)
Riesentorlauf: Marta Bassino (Ita), Alexis Pinturault (Fra)
Die besten Österreicher: 10. Katharina Liensberger bzw. 6. Stefan Brennsteiner
Parallel: Petra Vlhova (Svk), Alexis Pinturault (Fra)
Die besten Österreicher: 8. Elisa Mörzinger bzw. 4. Adrian Pertl

Österreichische Saisonsieger

Vincent Kriechmayr (3): Super-G Kitzbühel, Super-G Garmisch, Abfahrt Saalbach
Katharina Liensberger (2): Slalom Aare, Slalom Lenzerheide
Marco Schwarz (2): Slalom Adelboden, Slalom Schladming
Manuel Feller (2): Slalom Flachau, Slalom Lenzerheide
Matthias Mayer (1): Abfahrt Bormio

WM-Medaillengewinner 2021 aus Österreich

Katharina Liensberger (3): Gold Parallel-Riesentorlauf, Bronze Riesentorlauf, Gold Slalom.
Vincent Kriechmayr (2): Gold Super-G, Gold Abfahrt.
Marco Schwarz (2): Gold Kombination, Bronze Riesentorlauf.
Adrian Pertl (1): Silber Slalom

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