Der ÖSV ist in Sölden mit dem Tiefstapler unterwegs
SÖLDEN. Ski-Auftakt: Im Jahr 1 nach Marcel Hirscher liegt die Latte tief.
Während der Sportartikelhandel die Winterware in das Regal stellt, startet der alpine Ski-Weltcup am Wochenende seine verkaufsfördernde Maßnahme. Der Saisonstart in Sölden mit den Riesentorläufen der Damen (Samstag) und Herren (Sonntag) verspricht ein stimmungsvolles "Schaulaufen" bei Postkartenwetter. Die sportlichen Chancen des Gastgeberlandes schauen dabei allerdings nicht besonders sonnig aus. Kein Wunder, dass die Skination Österreich vor dem Saisonstart mit dem Tiefstapler unterwegs ist. Kampfansagen hört man aus dem Lager des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) jedenfalls keine.
"Wir können ganz locker drauflos pfeifen und brauchen nicht auf Punkte schauen", sagt ÖSV-Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher. Nach dem Rücktritt von Seriensieger Marcel Hirscher, der nach acht Weltcup-Gesamtsiegen mit 30 seine Ski in den Keller stellte, liegt die Latte tief. Der Kampf um den Gesamtweltcup ist kein Thema, für Puelacher würde es genügen, wenn die Herren ihre Siegesserie in der Nationenwertung fortsetzen könnten. "Da weiß man, dass man eine intakte Mannschaft hat."
Nach zwei Absagen der Herren-Rennen sollte am Sonntag der Riesentorlauf bei Kaiserwetter stattfinden können. Die prognostizierten hohen Temperaturen könnten es den ÖSV-Läufern allerdings noch schwerer machen, sich in den Vordergrund zu fahren, als es ohnehin schon ist. Manuel Feller ist als Nummer 13 der Rangliste der beste Österreicher in der Startliste, nach der Absage des noch nicht ganz fitten Marco Schwarz liegt mit Stefan Brennsteiner nur noch ein zweiter ÖSV-Mann unter den Top 30. Der Rest wird mit dem Handikap einer hohen Startnummer um die Qualifikation für den zweiten Durchgang kämpfen müssen. Puelacher: "Die Erwartungshaltung ist nicht mehr so hoch. Aber wir können überraschen, davon bin ich überzeugt."
Mitters Premiere
Bei den ÖSV-Damen steht am Samstag Christian Mitter erstmals als Cheftrainer neben der Piste. Der Steirer ist nach zwölf Jahren in Norwegen, wo er zuletzt als Herren-Chef mit Aksel Lund Svindal, Kjetil Jansrud oder Henrik Kristoffersen große Erfolge feiern konnte, nach Österreich zurückgekehrt. Seine Erwartungen für den Saisonauftakt in Sölden sind überschaubar. Mit der verletzten Stephanie Brunner fehlt die beste Riesentorläuferin, Anna Veith ist noch nicht rennbereit. Mitter sieht seine Schützlinge in Lauerstellung. "Sie sollen das Rennen als Chance und nicht als Bedrohung sehen."
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