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Den Blutsbrüdern geht es spät, aber doch an den Kragen

Von Dominik Feischl, 07. November 2020, 00:04 Uhr
Den Blutsbrüdern geht es spät, aber doch an den Kragen
Gerald Heigl Bild: GEPA

Doping-Beihilfe: Der frühere ÖSV-Trainer Gerald Heigl erhielt von der NADA nun eine lebenslange Sperre.

Die "Operation Aderlass", die im März 2019 ausgerechnet während der Nordischen WM in Seefeld ein internationales Doping-Netzwerk um den deutschen Sportarzt Mark S. auffliegen ließ, beschäftigt derzeit in Deutschland im Prozess gegen den Hauptdrahtzieher das Münchner Landgericht.

In Österreich, einem Land, wo S. einen äußerst einbringlichen Kundenstock am Laufen hielt, ist man mit der Aufarbeitung in den vergangenen Tagen wieder weitergekommen, auch wenn das Ganze etwas spät erscheint. Nachdem der frühere Mühlviertler Weltcup-Langläufer Martin Stockinger, mittlerweile längst in Sportlerpension, von der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) wegen EPO-Besitzes am Dienstag eine Zwei-Jahres-Sperre erhielt, wurde gestern sein ehemaliger Trainer Gerald Heigl von der unabhängigen Österreichischen Anti-Doping Rechtskommission (ÖADR) "wegen des Verstoßes gegen die Anti-Doping-Bestimmungen, dem Besitz von und Handel mit verbotenen Substanzen sowie der Beihilfe und Ermutigung zur Begehung von Verstößen gegen Anti-Doping-Bestimmungen" lebenslang gesperrt.

Der Steirer hatte zwischen 2012 und 2018 mehreren Sportlern das Blutdopingmittel EPO übergeben, Blutbeutel für verbotene Eigenblutbehandlungen besorgt, Athleten verbotene Eigenblutbehandlungen zu Mark S. vermittelt und für mehrere Sportler die Trainingspläne auf die verbotenen Eigenblutbehandlungen auch abgestimmt.

Im Jänner wurden ihm deswegen am Landesgericht Innsbruck zwölf Monate bedingte Haft auferlegt. Heigl hatte sich zu Prozessbeginn teilweise schuldig bekannt. Heigl, der von 2011 bis 2017 Cheftrainer im ÖSV-Langlauf war, ist neben seinem früheren Mentor Walter Mayer, dem einstigen Architekten des heimischen Langlauf-Wunders, einer der entscheidenden Teile im heimischen Doping-Puzzle. Sein früherer Schützling Johannes Dürr als Doping-Kronzeuge belastete den Steirer bereits im Vorjahr wie auch ein Servicemann schwer.

Das hatte weitreichende Folgen, den schnell wurde augenscheinlich, dass Heigls Dienste nach seinem freiwilligen Ausscheiden aus dem Skiverband vielfach, auch legal, weiter in Anspruch genommen wurden. ÖSV-Skifahrer Hannes Reichelt nannte ihn einen Freund aus Schultagen, der ihm seit 2005 schon Trainingspläne schrieb, der frühere Biathlon-Weltmeister Dominik Landertinger schätzte ihn ebenfalls als Berater zu Trainingsfragen. Nach Aufkommen des Skandals gingen beide auf Distanz.

Doch Heigl, selbst als Langläufer eher mäßig erfolgreich, aber um die Jahrtausendwende als Servicemann von Mikhail Botwinow zum ÖSV gestoßen, war für andere Sportler auch weitaus mehr, wie man mittlerweile weiß. Stockingers Sprinter-Kollege Harald Wurm wurde unter den Fittichen Heigls ebenfalls als Dopingsünder entlarvt. 2018 betreute Heigl den in Seefeld des Eigenblutdopings überführten Max Hauke, obwohl er im Skiverband keine offizielle Position mehr einnahm.

Neue Kultur wird angestrebt

Die ÖSV-Führung machte nach Seefeld reinen Tisch. Trainer und Serviceleute, darunter auch Stockinger, bekamen den Laufpass. "Für uns ist wichtig, dass die Sache lückenlos aufgeklärt wird. Wir wollen eine neue Kultur im Langlauf-Lager schaffen", sagt der neue Spartenleiter Christian Schwarz.

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Dominik Feischl
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