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Das Wetter mischt die Karten neu

17.März 2021

Ausgerechnet zum Finale des Ski-Weltcups macht sich in Lenzerheide noch einmal der Winter wichtig. Nach den heftigen Schneefällen am Wochenende konnten auch gestern die Pisten noch nicht rennfertig präpariert werden. Die heutigen letzten Saisonabfahrten für Damen und Herren wackeln. Sollten sie abgesagt werden müssen, würde bei den Herren wohl eine Vorentscheidung im Kampf um die große Kristallkugel fallen. Marco Odermatt, der im Gesamtweltcup 31 Punkte hinter Alexis Pinturault in Lauerstellung liegt, würde ein wichtiges Rennen verlieren. Für einen anderen Schweizer wäre die Absage hingegen leicht verschmerzbar: Beat Feuz hätte seine kleine Kristallkugel für den Abfahrtsweltcup sicher, Matthias Mayer, der 68 Zähler Rückstand hat, könnte ihn nicht mehr überholen.

Mayers Hoffnung, nach Klaus Kröll (2012) wieder den Abfahrtsweltcup nach Österreich zu holen, ist unabhängig vom Wetter sehr gedämpft. "Es ist schon ein schöner Rückstand auf den Beat. Das wird ganz schwer, wenn ein Rennen ist, das aufzuholen. Ich glaube nicht, dass der Beat sich so viele Fehler leisten wird. Und bei mir muss alles perfekt passen", sagt der Kärntner. Auch dass heute (12.15 Uhr, Liveticker auf nachrichten.at) überhaupt ein Rennen stattfinden kann, bezweifelt er. Die Meteorologen sagen erneut Schneefall voraus, dazu könnte auch Nebel eine Absage erzwingen.

Auf Veranstalterseite hält man nach wie vor am Originalprogramm mit den Abfahrten am heutigen Mittwoch und den Super-G-Rennen am Donnerstag fest. Auf der Strecke sind seit Tagen zahlreiche Helfer im Einsatz, auch die FIS-Renndirektoren Hannes Trinkl und Markus Waldner machen (wieder einmal) Überstunden. Der Schweizer Gastgeber in Lenzerheide ist besonders motiviert – man weiß, dass Odermatt beide Speed-Rennen brauchen wird, um Allrounder Pinturault im Kampf um den Gesamtweltcup noch abzufangen. Der Franzose hatte zuletzt Nerven gezeigt und war im Slalom von Kranjska Gora ausgeschieden.

Sein Schweizer Herausforderer hatte das Momentum auf seiner Seite und könnte schon mit einem achten Platz in der letzten Saisonabfahrt die Weltcup-Führung übernehmen. Aber jetzt mischt das Wetter die Karten neu.

Kriechmayr will faires Rennen

Die Prognosen der Meteorologen versprechen auch für Donnerstag nicht das Blaue vom Himmel. Auch eine Absage des Super-G-Finales steht derzeit in Lenzerheide im Raum. Die schlechte Vorhersage wäre gut für Weltmeister Vincent Kriechmayr, der im Kampf um den Super-G-Weltcup 83 Punkte Vorsprung auf Odermatt hat. Dem Mühlviertler wäre eine sportliche Entscheidung lieber. "Eine Absage würde es einfach machen, was den Kampf betrifft, aber das will ich auf keinen Fall. Ich will ein Rennen fahren, ein sicheres, ein faires", sagt Kriechmayr. Der Doppel-Weltmeister von Cortina schaut – aus nachvollziehbaren Gründen – zufrieden auf den bisherigen Saisonverlauf zurück. "Es war kein einfacher Kalender mit der Pandemie, aber ich glaube, wir haben sehr viel Glück gehabt, dass wir so viele Rennen hatten."

Auch Gut braucht die Abfahrt

Bei der Damen-Abfahrt will heute (13.45 Uhr, Liveticker auf nachrichten.at) Sofia Goggia nach ihrer Verletzungspause ihr Comeback geben und verhindern, dass ihr das Kristall noch von den Schweizerinnen Corinne Suter (70 Zähler zurück) oder Lara Gut-Behrami (97) weggeschnappt wird. Gut-Behrami ihrerseits bräuchte das Rennen, um Petra Vlhova im Gesamtweltcup noch zuzusetzen. Die Slowakin reiste mit 96 Zählern Vorsprung nach Lenzerheide.

Mammutprogramm

Sollte das Wetter wider Erwarten mitspielen, wartet auf Veranstalter, Pistenarbeiter, Betreuer und Ski-Asse heute ein Mammutprogramm in Lenzerheide. Um die beiden Abfahrten zu retten, wurde in den Mannschaftsführersitzungen beschlossen, am Vormittag das für die Durchführung der Rennen erforderliche einzige Training durchzupeitschen. Die Herren sollen um 9.30 Uhr einen Probelauf absolvieren, die Damen um 10.30 Uhr. Die Bewerbe sind für 12.15 Uhr (Herren) und 13.45 Uhr (Damen) angesetzt.

Dem Internationalen Skiverband (FIS) könnte es in die Karten spielen, dass die Teilnehmerzahlen beim Weltcupfinale überschaubar sind. Nur die Top 25 der jeweiligen Disziplinenwertung, die Junioren-Weltmeister und die 500-Punkte-Fahrer dürfen starten. Verletzte Athleten werden nicht nachbesetzt. Heute sollen 23 Damen und 22 Herren – darunter mit Doppel-Weltmeister Vincent Kriechmayr (TVN Sparkasse Wels) und Daniel Hemetsberger (SV Unterach) zwei sehr ambitionierte Oberösterreicher – die Rennen in Angriff nehmen.

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