Marcel Hirscher: "Jetzt gerade könnte ich Bäume ausreißen"
KRANJSKA GORA. Der zunächst wortlose Abgang aus dem Zielraum nach Rang sechs im Riesentorlauf diente nur der raschen Frustbewältigung. Der ÖSV-Star kehrte nach ein paar Minuten ins Skistadion zurück und nahm sich Zeit für die Fragen der Presse.
Sie waren mit dem Rennen heute sehr unzufrieden, zunächst kam keine Freude auf. Was ging in Ihnen vor?
Hirscher: "Ich bin einfach nicht gut gefahren. Es ist wurscht, was für Bedingungen sind. Man muss überall gut sein, sogar beim Wasserskifahren sollte man gut sein. Das ist unser Job, dass wir das hinbekommen. Das haben wir heute definitiv nicht."
Sie sind zum achten Mal Gesamtweltcupsieger. Wird sich dieser Ärger heute noch in Freude umwandeln?
"Jetzt brauche ich einmal eine kalte Dusche und einen langen Spaziergang. Am Abend wird das sicherlich logischerweise ganz anders sein. Aber jetzt gerade könnte ich Bäume ausreißen. Aber ich glaube, das ist genau das, was mich zu dem Punkt gebracht hat. Genau diese Emotion und der Ehrgeiz haben mich sicherlich da hingebracht, wo ich heute stehe. Mit zwanzig Kugeln, wie es ausschaut. Trotzdem ist es heute nicht weniger schmerzhaft als vor zwölf Jahren."
Ihre persönlichen Umstände haben sich geändert, Sie sind nun Vater. Haben Sie vor Saisonbeginn Zweifel gehabt, ob sie weiter so dominieren können?
"Logisch. Der Tag hat 24 Stunden. Man kann nur Danke sagen an meine Frau, die einen wahnsinnig gewaltigen Job macht und mich, so weit es geht, frei stellt. Das Wichtigste ist sicherlich die Familie, dann kommt Skifahren. Das war bis zu dem Zeitpunkt sicherlich anders."
Wussten Sie heute in der Früh schon, dass dieses Rennen Ihnen wegen der Salzpisten-Verhältnisse keine große Freude machen wird?
"Ja. Und klar probiert man, es trotzdem positiv zu sehen. Ich habe euch gestern gesagt, wer gewinnen wird. So gut wie das zum Beispiel in Alta Badia gegangen ist, wo ich ein Setup gehabt habe wie kein anderer, so gibt es halt andere Tage auch."
Ist der Slalom am Sonntag nun das vorhergesagte Genussrennen für Sie?
"Wenn es jetzt keine Wolke mehr gibt bis morgen, dann ja."
Das Interview wurde geführt von Birgit Egarter/APA
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ich weiss nicht….der Marcel wird mir immer unsympathischer.
bei einem Idol ist das eine dumme Sache, eine Krise. Das wieder bedeutet wörtlich Wendepunkt und es kann, es wird etwas Gescheites draus werden.
wenn Menschen erfolgreich werden-sind, werden sie anderen, die es nicht sind, immer unsympathisch: vermutlich ein Neidgefühl?