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"Blaues Auge" für ÖSV-Damen bei bitterer Sölden-Pleite

Von nachrichten.at/apa, 18. Oktober 2020, 07:42 Uhr
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Christian Mitter (OESV) Bild: GEPA pictures/ Harald Steiner (GEPA pictures)

SÖLDEN. "Enttäuscht" hat Christian Mitter Sölden verlassen.

Platz 15 durch Katharina Truppe als "bestes" Ergebnis war gleichbedeutend mit dem schlechtesten Sölden-Abschneiden der ÖSV-Damen in der Geschichte. Trotz allem sah der Rennsportleiter auch genug Positives um zu meinen, mit einem "blauen Auge" davongekommen zu sein. Geradezu verblüfft war der Damenchef darüber, dass sich keine der fünf für das Finale qualifizierten ÖSV-Damen dort verbesserte.

Truppe fiel von 11 auf 15, Stephanie Brunner von 9 auf 17, Franziska Gritsch von 16 auf 24 zurück. Katharina Liensberger (23.) schied überhaupt aus. Nur Ramona Siebenhofer "verteidigte" Halbzeit-Rang 19. "Dass wir es nach dem ersten Durchgang nicht mehr gewinnen, war klar. Aber wir wollten nochmals Gas geben, uns verbessern, als Führende ins Ziel kommen", erklärte Mitter. "Dass das gleich bei allen Fünf danebengegangen ist, habe ich noch nie erlebt und tut ein bissl weh. Normalerweise kommen zwei, drei sicher nach vorne."

"Fehleinschätzung"

"Fehleinschätzungen" machte der Coach hauptverantwortlich für das magere Abschneiden beim Weltcup-Opening. Während Italiens Damen mit Marta Bassino vor Federica Brignone ein weiterer Doppelsieg gelang, lieferten die ÖSV-Damen erstmals ohne Top-Ten-Ergebnis das historisch schlechteste Sölden-Ergebnis ab. Und das in einem Rennen, in dem mit der verletzten US-Olympiasiegerin Mikaela Shffrin und der zurückgetretenen Viktoria Rebensburg zwei der Besten fehlten und selbst "Snowboarderin" Ester Ledecka im erst zweiten Weltcup-RTL erstmals punktete.

"Wir stehen also wieder am Anfang", bedauerte Mitter. "Ich hätte schon gehofft, dass es einen Schritt nach vorne geht. Bei Petra Vlhova (von 10 auf 3; Anm.) hat es ja auch geklappt"

Bildergalerie: Italienischer Doppelsieg in Sölden - ÖSV-Damen schwer geschlagen

Bassino gewann Sölden-RTL, ÖSV-Damen schwer geschlagen
Bassino gewann Sölden-RTL, ÖSV-Damen schwer geschlagen (Foto: JOE KLAMAR (AFP)) Bild 1/21
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Seine Damen seien im ersten Durchgang "viel zu verhalten", im zweiten "viel zu gerade" gefahren. "Die taktische Einstellung stimmt noch nicht ganz", sagte Mitter. Vor allem sei der Steilhang falsch eingeschätzt worden. "Das ist nach einigen Jahren Weltcup doch etwas unerklärlich."

"Mit blauem Auge davongekommen"

Teilbestzeiten wie bei Truppe würden aber Hoffnung machen, auf dem richtigen Weg zu sein. Mitter: "Dass wir an einem Tag, an dem so viele Sachen nicht funktioniert haben, mit einem blauen Auge davongekommen sind, stimmt mich auch guten Mutes."

Siebenhofer erklärte ihre "Fehleinschätzung" selbst: "Ich bin im zweiten zu sauber, zu schön gefahren. Leider gibt's bei uns aber keine Haltungsnoten. Hier musst du eine wilde Henne sein", sagte die Steirerin. "Da bin ich ja mit dem Fehler im ersten noch besser da gestanden."

Lokalmatadorin Gritsch sah es ähnlich. "Wenn du vorne sein willst, musst du riskieren. Da passieren Fehler. Ich habe mir nichts vorzuwerfen und bin ja eigentlich gut drauf. Deshalb tut das bei einem Heimrennen schon weh." Truppe war nur für sich selbst zufrieden: "Ich war ja im Riesen schon lange nicht Top-15, dabei war der zweite Lauf ein Murks." Trotzdem beste Österreicherin zu sein, fühle sich seltsam an. "Das will man eigentlich gar nicht hören. Schade. Die Stephi hätte die Top Ten drauf gehabt."

Angesprochen war die Langzeitverletzte Stephanie Brunner. "Nach 21 Monaten brauche ich mir nicht viel erwarten, darf nicht zu hart mit mir sein", gab sich die Tirolerin aber gelassen. "Das Skifahren habe ich jedenfalls nicht verlernt. Es war ja erst mein zweiter Tag im Steilhang und ich weiß eh selbst, dass es besser geht." Bei ihr habe die "Fehleinschätzung" daraus bestanden, "dass der zweite Lauf viel drehender war, als wir besichtigt haben. Es war dann eine ziemliche Rauferei."

"Üben, üben, üben"

Dass Italiens Damen etwas anders, nämlich besser gemacht hätten in der Vergangenheit, liegt auch für Mitter auf der Hand. "Italien war immer schon eine Riesentorlauf-Nation, auch bei den Herren. Im Slalom haben sie aber die gleichen Probleme wie wir im Riesen." Sein Rezept, um die ÖSV-Damen besser zu machen? "Üben, üben, üben!"

Dem kann auch Truppe etwas abgewinnen. "Wir wissen nun, wo wir stehen. Jetzt haben wir zwei Monate Zeit, um die Probleme auszumerzen." Auch Brunner gab sich zuversichtlich. "Das wird schon wieder, wenn der Rennrhythmus wieder da ist." Der kommt freilich frühestens im Dezember, denn Levi lässt die Tuxerin ebenso aus wie davor den Parallel-Bewerb in Zürs. "Zu riskant."

Weiter geht das Skifahrerleben aber natürlich auch für die ÖSV-Damen mit Corona. "An die Maske gewöhnt man sich eh schnell", befand Siebenhofer. "Aber die soziale Abschottung ist für einen geselligen Menschen wie mich nicht einfach. Das taugt nur jemand, der gerne allein ist. Das bin ich definitiv nicht."

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6  Kommentare
6  Kommentare
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spoe (13.496 Kommentare)
am 18.10.2020 09:52

Beim ÖSV geht es schon lange nur mehr ums Geld, und da die Damen im Gesamtbudget nur eine kleinen Anteil haben, ist es halb so schlimm.

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here (176 Kommentare)
am 18.10.2020 09:41

So lange Ihnen die Ausreden nicht ausgehen wird es für die Läuferinnen schon passen. Leider haben 90% unserer Damen lm Weltcup nichts verloren. Aber es wird sie trösten, bei den Herren wird es Heute nicht viel besser werden.

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Funkenschuster (682 Kommentare)
am 18.10.2020 08:31

Wen dieses Ergebnis mit einem "Blauen Auge" umschrieben wird, wäre es besser mit diesem Skisport aufzuhören. Hier liegt Vieles im Argen.

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Orlando2312 (22.311 Kommentare)
am 18.10.2020 07:52

Wo bitte ist hier das "blaue Auge"??? Die "Skigrossmacht" redet sich inzwischen sogar die schlimmsten Debakel schön.

Erinnert frappant an eine Zeitungsmeldung über eine schlechtes Ergebnis der Deutschen Schwimmer bei einer Olympiade: "Das positive zuerst, keiner ist ertrunken."

Jahrelang haben die Erfolge Marcel Hirschers das grosse Loch hinter ihm zugedeckt. Jetzt sehen die österreichischen Skiläufer, wo sie stehen. Auf Augenhöhe mit den Tschechen und Slowaken. Hoffentlich.

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Betroffener127 (3.704 Kommentare)
am 18.10.2020 08:08

Tschechien und Slowakei passt eh.

Österreich orientiert sich ja traditionell immer an den Osten, damit es allgemein besser da steht.

Die Schweizer sagen, ab dem Arlberg beginnt der Ostblock. Recht haben sie und natürlich orientieren wir uns nicht an diesem sehr ähnlichen Land, welches aber fast in jeder Beziehung wesentlich besser dasteht als Österreich. Ist ja auch zu westlich.

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lucky890 (2.141 Kommentare)
am 18.10.2020 08:30

Es gab eine Teilbestzeit zwischen dem roten und dem blauen Tor ganz am Anfang des Kurses, dieses tolle Ergebnis über 15 Rennmeter darf uns optimistisch stimmen.

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