So soll Lindsey Vonn bei den Herren starten können

Von OÖN-Sport/APA   02.Oktober 2017

In dem Antrag werden die bisherigen Verdienste der Amerikanerin für den Skisport hervorgehoben und konkrete Vorschläge für Szenarien gemacht, wie Vonn sich mit den Herren messen könnte, ohne dass deshalb die Weltcup-Regeln geändert werden müssten. Weiters betont USSA in seinem Ansinnen, dass die Amerikanerin mit 77 Weltcupsiegen die erfolgreichste Rennläuferin aller Zeiten sei. Und dass ein Antreten einer der weltweit bekanntesten Sportlerinnen gegen die besten Herren dem Skirennsport zu bisher noch nicht dagewesener Aufmerksamkeit verhelfen würde. (FIS-Renndirektor kritisiert "Prinzessin" Vonn)

Zusammen mit dem kanadischen Skiverband, dem Organisationskomitee von Lake Louise sowie Rechtehalter Infront sei man daher der Meinung, dass Vonn die "einmalige Möglichkeit" bekommen sollte, im November 2018 an der Herrenabfahrt von Lake Louise teilnehmen zu können, heißt es in dem Antrag. 

Vorgeschlagen wird, Vonn mit Startnummer 21 ins Rennen zu schicken. Dies habe die geringsten Auswirkungen auf die Startreihenfolge der Herren. Vonn soll zwar in den offiziellen Ergebnislisten geführt werden, aber keine Weltcuppunkte erhalten. Auch die Punktevergabe für die Herren soll durch das Antreten der Amerikanerin nicht beeinflusst werden. 

Ein Gegenvorschlag

Gestellt wird der Antrag in der Exekutive des Alpin-Komitees, der Bernhard Russi vorsitzt. Für Österreich agiert dort ÖSV-Sportchef Hans Pum. Auch der österreichische US-Alpinchef Patrick Riml, der in dem US-Antrag als Kontaktperson genannt wird, gehört dem Gremium an. 

Laut Weltcup-Renndirektor Markus Waldner wird es in Zürich aber einen Gegenvorschlag geben. Nämlich Vonn als letzte Vorläuferin vor dem Läufer mit der Startnummer 1 ins Rennen zu schicken und ausnahmsweise ihre Zeit zu veröffentlichen. Dadurch könnten sämtliche Regeln für die Durchführung eines Herrenrennens bestehen bleiben. Eine Konsequenz hätte eine Teilnahme an der Herren-Abfahrt für Vonn aber schon. 

Sie könnte danach wohl nicht mehr an den folgenden Damen-Weltcuprennen in Lake Louise teilnehmen und müsste damit auf ein Antreten auf jener Piste verzichten, auf der sie die meisten (18) Siege gefeiert hat. Laut Reglement darf man aus Fairnessgründen ab fünf Tage vor einem Rennen nicht mehr auf dieser Piste trainieren. Trainings gelten im Ski-Weltcup als Teil des Rennens.