Olympiasieger Josef "Pepi" Stiegler feiert seinen 80er

Von nachrichten.at/apa   19.April 2017

Der am 20. April 1937 geborene Osttiroler war nach dem Gewinn von drei Olympiamedaillen inklusive Slalom-Gold 1964 in Innsbruck in die USA nach Jackson Hole/Wyoming ausgewandert, wo er seither lebt.

Der Lienzer war dank seiner Erfolge 1964 auch zu Österreichs Sportler des Jahres gewählt worden.

Pepi Stiegler, dessen Kinder Resi (31) und Josef "Seppi" Stiegler jr. (28) sich auch dem Skirennlauf verschrieben haben, hatte 1960 bei den Winterspielen in Squaw Valley Silber im Riesentorlauf geholt, vier Jahre später eroberte er bei den Heimspielen in Innsbruck Gold im Slalom und Bronze im Riesentorlauf.

Erst 30 Jahre später gewann mit Thomas Stangassinger 1994 in Lillehammer wieder ein Österreicher olympisches Slalom-Gold.

Sechs Jahre im Österreich-Team

Stieglers Team-Zugehörigkeit dauerte nur sechs Jahre. Nach einem Intermezzo als ÖSV-Trainer folgte er wie viele andere vor ihm dem Ruf nach Bedarf an österreichischem Ski-Know-how und ging in die USA. In Jackson baute er auf Empfehlung von Othmar Schneider die erste Skischule auf und führte diese 29 Jahre lang erfolgreich als Direktor. U.a. dafür wurde er 2001 in die Ski-Ruhmeshalle in Ishpeming (Michigan) aufgenommen. Mit 66 Jahren schloss er ein Studium in englischer Literatur an der Montana State Universität ab.

Im Gegensatz zur extrovertierten Tochter Resi ist der an Multipler Sklerose erkrankte Stiegler ein zurückhaltender, ruhiger Mensch. Seine Leidenschaft gehört Büchern sowie früher dem Ski-Tourengehen. Stiegler sitzt im Rollstuhl, hat aber seinen Humor nicht verloren. Mit einer Gehhilfe ist er immer noch auf kurzen Strecken am Fuße seines "Hausbergs" Snow King Mountain unterwegs. Die körperliche Betätigung helfe ihm sehr, die Krankheit zu verarbeiten, erklärte Stiegler.

80. Geburtstag wird ruhig gefeiert

Seinen 80. Geburtstag wird der Jubilar ruhig bei einem Abendessen mit Freunden und Familie feiern. Seine alte Heimat besucht der gelernte Fotograf immer noch regelmäßig. Im Juni wird er wieder für mehrere Wochen nach Lienz kommen, wo er ein Appartement hat.

Seine 31-jährige Tochter Resi, die immer wieder mit spektakulären Outfits wie Mickey-Mouse-Ohren auffiel, rutschte in der Slalom-Weltrangliste aufgrund mehrerer Verletzungen aus den Top 15, sicherte sich aber zuletzt den US-Meistertitel in ihrer Spezialdisziplin. Ihr Bruder, der ein Studium an der Universität Denver abgeschlossen hat, feierte sein Weltcup-Debüt im Nachtslalom von Schladming. Doch den Durchbruch und einen Fixplatz im US-Team schaffte er nicht.