Marcel Hirscher ist sich selbst ein Rätsel
LEVI. Für den Salzburger ist Skifahren nicht mehr das Wichtigste, trotzdem siegte er in Levi.
Viel war darüber spekuliert worden, ob Marcel Hirscher nach sieben Weltcup-Gesamtsiegen und der Geburt seines Sohnes etwas rennmüde geworden ist. Der 29-jährige Salzburger hatte zuletzt immer wieder betont, dass sich seine Prioritäten verschoben hätten und der Skisport nicht mehr das Wichtigste in seinem Leben sei. Beim Saisonstart in Levi war gestern davon wenig zu sehen. Hirscher bestätigte mit seinem Sieg inklusive zwei Laufbestzeiten, dass er ganz das alte "Renn-Tier" geblieben ist, auch wenn für den Familienvater eine neue Lebensphase begonnen hat.
Wie so oft in der Vorsaison blieb auch gestern wieder für Henrik Kristoffersen nur der zweite Platz übrig. Nur neun Hundertstel fehlten dem Norweger auf Hirschers Bestzeit. Als Dritter zeigte der Schwede Andre Myhrer, dass man auch mit 35 im Slalom noch rasant die Kurve kratzen kann. Neben Hirscher landeten weitere vier Österreicher unter den Top Ten.
"Ich konnte schon nach dem ersten Lauf ein Hakerl machen. Da wusste ich, dass ich zu den Schnellsten dazugehöre. Da war für mich die Welt eigentlich schon in Ordnung", sagte Hirscher nach dem 59. Sieg seiner Karriere. Seine Analyse zeigt, dass sich Hirscher mit dem gestrigen Erfolg selbst ein Rätsel aufgegeben hat. "Es ist irgendwie schwer zu erklären, warum das so gut funktioniert. Weil an der perfekten Vorbereitung kann es nicht liegen." Tatsächlich hatte Hirscher nach der Geburt seines Sohnes Anfang Oktober seinen Trainingsumfang reduziert. Ein Perfektionist ist er freilich geblieben. Nach Finnland düste er im Privat-Jet, mit an Bord war im "Team Hirscher" erstmals auch ein eigener Physiotherapeut.
Video: Marcel Hirscher feierte einen erfolgreichen Saison-Auftakt.
Shiffrin wie Hirscher
Heute werden Hirscher und seine Hintermänner auf Servus-TV ("Sport & Talk im Hangar 7", 21 Uhr) den "dritten Durchgang" des Levi-Slaloms bestreiten. Der Siegespreis, ein Rentier namens "Mister Snow", darf in Finnland bleiben.
Auch am Samstag gab es in Levi einen Favoritensieg. Mikaela Shiffrin gewann zum dritten Mal den Slalom in Finnland. Erfreulich aus ÖSV-Sicht: Bernadette Schild stürmte von Halbzeitrang zwölf mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang als Dritte auf das Podest. Katharina Gallhuber und Katharina Liensberger rundeten auf Platz sieben und acht ein starkes Mannschaftsergebnis ab.
Im Gegensatz zu den Herren mussten die Damen am Samstag auch gegen das schlechte Wetter kämpfen. Wegen des starken Windes im oberen Teil fand das Rennen auf etwas verkürzter Strecke statt, die Gondeln fuhren nicht, die Läuferinnen wurden mit Bussen zum Start gebracht. Umso glücklicher war Schild mit ihrem starken Saisonstart: "Das hat mir gezeigt, dass noch mehr in mir steckt." Die 28-jährige Salzburgerin wartet immer noch auf ihren ersten Weltcup-Sieg. Shiffrin liegt mit 33 Slalom-Erfolgen nur noch zwei Siege hinter der Rekordhalterin Marlies Schild. Am kommenden Wochenende hat die US-Amerikanerin in ihrer Heimat (Killington) die Chance auf den nächsten Slalom-Sieg.
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Gratulation Übertragung hat mich wieder mal begeistert.
Er ist einfach ein Phänomen!
Er nimmt sich dadurch selber den größten Druck weg und kann befreiter starten.
In ihm selber wird es 100% anders aussehen, da ist der Rennfahrer dann trotzdem zuhause.
Ein echter Ausnahmesportler der Österreich auch heuer wieder den A**** retten wird. Alles Gute Marcel!
Ein Ski Gott welche es nur alle paar Jahrzehnte einmal gibt. Hut ab ... und bitte gesund bleiben !!!!!