Hirscher und der Schnee von gestern
LINZ. Oben blauer Himmel, unten grüne Berghänge – so präsentierte sich gestern das steirische Ennstal in der strahlenden Herbstsonne.
Und trotzdem wird Marcel Hirscher heute Morgen auf der Reiteralm bei Schladming noch eine Slalom-Trainingseinheit absolvieren, bevor er mit seinem Team um 13 Uhr im Privat-Jet Richtung Levi abdüst, wo am Wochenende mit zwei Slalom-Bewerben (Samstag Frauen, Sonntag Männer) der alpine Ski-Weltcup fortgesetzt wird. Für den Salzburger Seriensieger wird in seinem Basislager extra ein "Wintereinbruch" inszeniert.
Gestern war Hirscher noch auf dem Mölltaler Gletscher unterwegs, eher er sich heute auf der Reiteralm noch den Feinschliff für den Saisonstart holen wird. Eine Neuschnee-Piste kann ihm dort nicht angeboten werden. Der Slalom-Hang wird mit einem Schneedepot präpariert, das man im April angelegt und mit einer Isolationsfolie gesichert hatte. "Snow-Farming" heißt diese Methode. Schnee von gestern sind auch Spekulationen darüber, dass Hirscher als Vater eines Anfang Oktober geborenes Sohnes seinen Fokus nicht mehr ganz auf den Rennsport richten werde. "Marcel hat wie immer die volle Freude am Skifahren, es macht ihm Spaß. Es macht ihm auch Spaß daheim. Aber beim Skifahren sieht man keinen Unterschied, da ist das gleiche Feuer wie immer", sagte sein Trainer Mike Pircher.
Hirscher, der Zeitungsmacher
Auch auf der PR-Ebene gibt der 29-jährige Salzburger wieder Vollgas. Am Montagabend ist er im Red-Bull-Sender Servus-TV live dabei (Sport&Talk im Hangar 7), am Mittwoch erscheint das neue "Hero"-Magazin. Hirscher ist hier Herausgeber und auf 140 Seiten Hauptdarsteller. "Da werden selbst Journalisten, die Marcel näher kennen, interessante Geschichten finden", sagt Stefan Illek, der Medienmann des siebenfachen Gesamt-Weltcup-Siegers. (chz)
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