E-Mail-Affäre: ÖSV entlässt Mitarbeiter
INNSBRUCK. Absender der E-Mail im ÖSV-Konflikt mit Fenninger offenbar identifiziert.
Nein, es war nicht der deutsche Manager Klaus Kärcher, der am 11. Mai dieses ominöse E-Mail von Anna Fenninger der Öffentlichkeit zugespielt hat. Also jene Nachricht, die den Konflikt zwischen der Olympiasiegerin und dem Österreichischen Skiverband eskalieren ließ. Weil der Skistar sogar mit Rücktritt drohte, wenn ihre Wünsche bei der Betreuung nicht erfüllt würden. Die brisante Post wurde, Präsident Peter Schröcksnadel wird es wohl selbst nicht geglaubt haben, aus dem ÖSV-Lager versandt. Der betreffende Verwaltungsmitarbeiter im Büro in Innsbruck soll noch am Mittwoch fristlos entlassen worden sein.
"Die Kriminalpolizei hat herausgefunden, dass der betreffende GMX-Account (sabine_r1962@ gmx.at, Anm.) über das öffentliche WLAN einer Fast-Food-Filiale in Zirl eingerichtet und das Mail von dort versendet wurde", wurde Schröcksnadel gestern vom Internetportal "Sportnet" zitiert. Demnach seien die Daten einer Dame zugeordnet worden, die mit dem betreffenden Mitarbeiter in Kontakt stehe. "Der Mitarbeiter hat mich am Mittwoch kontaktiert, wollte mich zum Kaffee treffen", sagte Schröcksnadel.
Schröcksnadel habe auf dem ÖSV-Hauptsitz in Innsbruck als Treffpunkt bestanden und Generalsekretär Klaus Leistner hinzugezogen. Dort habe der Beschuldigte als Begründung angegeben, die Aktionen von Fenninger-Manager Kärcher, so Schröcksnadel, "für eine Riesensauerei zu halten. Er dachte, im Sinne des Skiverbandes zu handeln", wurde Schröcksnadel zitiert. Der angeblich reuige Mitarbeiter habe angegeben, allein gehandelt zu haben. Doch von einer "Einzeltätertheorie" geht der ÖSV-Präsident nicht aus: "Ich gehe vielmehr davon aus, dass er es von jemandem erhalten hat, den er nun schützen möchte."
Saalbach als WM-Bewerber
Abseits des Wirbels um das E-Mail beschloss die Präsidentenkonferenz gestern, dass sich der ÖSV mit Saalbach-Hinterglemm und nicht mit St. Anton um die Alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2023 bewerben wird.