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"Der ÖSV ist der modernste Sportverband der Welt"

Von Christoph Zöpfl, 16. Oktober 2015, 00:04 Uhr
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Bildergalerie ÖSV-Kader für die Weltcup-Saison 2015/16
Bild: Gepa

WIEN / LINZ. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel über Anna Fenningers Befreiungsschlag, die Bedeutung externer Manager und die gefährdete Zukunft der Abfahrt.

Während Klaus Kärcher, der geschasste Manager von Ski-Star Anna Fenninger, am Mittwochabend im VIP-Raum des Linzer Damen-Tennis-Turniers seinen Trennungsschmerz verarbeitete, lud ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel eine ausgewählte Journalistenrunde zum Herbstgespräch in einen Wiener Heurigen. Eine Woche vor dem Saisonstart in Sölden hielt der 74-Jährige dabei seine traditionelle Rede zur Lage der (Ski-)Nation. Mit seinen Kritikern, die sich am Sommer im Umfeld des Konfliktes mit der inzwischen gezähmten widerspenstigen Anna Fenninger lautstark zu Wort gemeldet hatten, fuhr der Tiroler dabei Schlitten. Die Kernbotschaften von Schröcksnadels Schnee-Predigt beim Pfarrwirt in Döbling:

 

"Der ÖSV ist der modernste Sportverband der Welt" Darüber, dass im Machtkampf zwischen Fenninger und dem Skiverband dem ÖSV vorgeworfen wurde, er hätte veraltete Strukturen und wäre nicht mehr zeitgemäß aufgestellt, hat sich Schröcksnadel sehr geärgert. "Bei uns wird ordentlich gearbeitet, wir betreuen 400 Aktive in den verschiedensten Sparten und sind in jedem Bereich sehr gut aufgestellt", sagt der Tiroler, der den ÖSV als modernsten Sportverband der Welt bezeichnet. Dass Athleten von persönlichen Managern betreut werden, hält er für überflüssig.

"Wir organisieren für unsere Sportler ja alles selbst." Fenningers Rückkehr zum ÖSV und ihre Trennung von Manager Kärcher hat Schröcksnadel mit großer Genugtuung zur Kenntnis genommen. Das Sommer-Theater um die Salzburgerin bewertet er rückblickend so: "Da haben einige die Situation ausgenützt, mir eine überzubraten." Der Langzeitpräsident hat das gut weggesteckt.

"Österreich braucht zwei spartenübergreifende Kompetenz- und Forschungszentren für den Spitzensport." Ex-Herren-Cheftrainer Toni Giger entwickelt mit einem kleinen Team in Zusammenarbeit mit der Uni Innsbruck Innovationen, die den ÖSV-Sportlern einen Wettbewerbsvorteil ermöglichen. Von Analysesystemen für die Trainingssteuerung bis hin zur Materialentwicklung, die Spezialisten tüfteln bis ins letzte Detail. "Von unserer Forschung könnten auch andere Sportarten profitieren.

Ich verstehe nicht, warum es in Österreich nicht wie in anderen Nationen ein Kompetenz- und Forschungszentrum für den Spitzensport gibt", sagt Schröcksnadel, der mit Wien (Sommersport) und Innsbruck (Wintersport) zwei Standorte vorschlägt. Bei der kurzen Präsentation der beeindruckenden Aktiven-Datenbank des ÖSV kam Giger übrigens ganz schön ins Schwitzen. "Ich hab’ nicht gerade das beste Gefühl, wenn wir etwas herzeigen, das andere Nationen nicht haben."

"Wenn wir nicht schnell etwas tun, dann wird die Abfahrt aus dem olympischen Programm rutschen." Dass FIS-Präsident Gianfranco Kaspar kürzlich die Befürchtung äußerte, Speed-Disziplinen (Abfahrt, Super G) könnten aus dem olympischen Programm gestrichen werden, hat Schröcksnadel nicht überrascht. "Mit dieser Problematik beschäftige ich mich schon länger. Ein Abfahrtslauf ist international eben schwer vermarktbar, weil da nur sieben bis zehn Nationen dabei sind."

Auch der Aufwand (Höhendifferenz) beziehungsweise der starke Einfluss der Witterungsbedingungen seien ein Problem. Dazu kommt die Startreihenfolge, die schlecht für die Dramaturgie ist. Schröcksnadel: "Nach den Topfahrern mit den Startnummern zwischen 15 und 22 ist das Rennen vorbei, da brechen die Einschaltquoten ein." Seine Lösungsansätze: Verlosung der Startnummern (nur die sieben besten im Weltcup bzw. die schnellsten eines Qualifikationstrainings dürfen sich die Nummer aussuchen). Auch Sprint-Abfahrten mit zwei Durchgängen wären denkbar. Diese Idee hat FIS-Renndirektor Hannes Trinkl ins Spiel gebracht.

"Wenn jemand reformbedürftig ist, dann bin das ich." Wie eingangs erwähnt sieht Schröcksnadel keinen Grund, seinen Verband zu modernisieren. Selbstironisch räumt er allerdings ein, dass er selbst ein Kandidat für eine Runderneuerung wäre. "Mit 74 darf man das ja offen sagen." Von Amtsmüdigkeit ist allerdings nichts zu merken. Zukunftsprojekte wie ein Skirennen in Wien (geplant für den Winter 2016/2017) gibt es genug.

Wann er aufhört, weiß Schröcksnadel nicht. "Hannes Reichelt hat von mir verlangt, dass ich, solange er fährt, Präsident bleiben muss." Der Super-G-Weltmeister ist 35 Jahre alt.


Stichwort

37.000 Euro Strafe muss der Skiklub Sölden zahlen, weil er im Vorjahr beim Weltcup-Auftakt 92 Helfer nicht bei der Gebietskrankenkasse angemeldet hatte. Ein Fehler, der am kommenden Wochenende nicht mehr passieren wird. Gestern gab es übrigens grünes Licht für den Weltcup-Start mit dem Damen- (24. 10.) und dem Herren-Riesentorlauf (25. 10.) auf dem Rettenbachferner. Die Schneesituation passt.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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strasi (4.410 Kommentare)
am 16.10.2015 10:03

Schröcksnadel`s schöne Ansage, Ausrede oder sonst was.
Jetzt muss Reichelt bezüglich seines Abdankens herhalten.
Es steht 74 : 35 an Jahren. Wer oder was muss den nach
dem Schifahrer kommen?
Ja wer den Schröcksi kennt, wird ihm schon was einfallen,
vielleicht auf dezentes Anraten, dass er einen Facharzt
konsultieren sollte.
Bei aller "Polterei": Der Mann hat sich große Verdienste
um den österr. Wintersport erworben.

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picknick (500 Kommentare)
am 16.10.2015 08:58

Wieder mal ein zeugnis seines grössenwahns....

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