Rodeln: Silber für Österreich bei "skandalträchtiger" Naturbahn-EM
MOSKAU. Zum Abschluss der 28. FIL-Europameisterschaften im Rennrodeln auf Naturbahn hat Österreich im Teambewerb hinter Italien Silber geholt. Die EM-Organisatoren sind heftiger Kritik ausgesetzt.
An der EM gab es Kritik von Rodel Austria Naturbahn, das in einer Aussendung von "skandalträchtig" sowie einer "Mini-EM" schrieb. Wegen organisatorischen Versagens sowie fragwürdiger Entscheidungen der FIL sei auf einer Bahn mit minimaler Länge und Fahrzeiten um die zwölf Sekunden gefahren worden, hieß es.
Offenbar hatten die russischen Veranstalter die Witterungsbedingungen unterschätzt. "Von der ursprünglichen Bahn blieb gerade einmal eine Strecke übrig, die in elf bis zwölf Sekunden bewältigt werden konnte", heißt es auf der Website von Rodel Austria.
Die FIL habe den Event dennoch mit jeweils nur einem Lauf pro Bewerb "durchgedrückt", obwohl die Athletensprecher im Vorfeld noch darauf hingewiesen hatten, dass kein regulärer Bewerb zu erwarten war. "Es hat ganz eindeutig die Sportpolitik über den Sport gesiegt. Dem Naturbahnrodeln insgesamt wurde kein guter Dienst erwiesen", meinte Nationaltrainer Gerald Kammerlander.
Österreich holte zum Abschluss Silber
Die Österreicher Tina Unterberger, Einzel-Europameister Michael Scheikl und Fabian Achenrainer waren am Samstag auf der stark verkürzten "Spatzenhügel"-Bahn im Zentrum von Moskau als Titelverteidiger angetreten.
Auch im Doppelsitzer ging Gold durch die Brüder Patrick und Matthias Lambacher an Italien. Fabian und Simon Achenrainer holten für Österreich Platz sechs. Österreichs Naturbahnrodler und Rodlerinnen gewannen bei der EM insgesamt drei Medaillen (1/1/1).