Lisa Hauser: Der letzte Vorhang einer Traumsaison
ÖSTERSUND. Tiroler Biathletin geht beim Weltcupfinale in Östersund auf ihre zweite Kristallkugel los
Nach der kleinen Kristallkugel für den Gewinn der Einzel-Wertung hat Biathletin Lisa Hauser beim heute beginnenden Weltcupfinale auch noch Chancen auf jene im Massenstart (Sonntag). Von der Veredelung der Saison kann im Falle der Tirolerin allerdings kaum mehr die Rede sein.
Nach drei WM-Medaillen, darunter der Titel im Massenstart, und ihrem ersten Weltcupsieg (in Antholz) fällt der ablaufende Winter schon jetzt in die Kategorie "Traumsaison". "Die Saison ist perfekt verlaufen", sagte die 27-Jährige unlängst. "Das hätte ich mir nicht erträumen lassen."
Dichtes Gedränge
Doch noch darf ein wenig weitergeträumt – oder besser gesagt: gerechnet werden. Zehn Punkte liegt die Kitzbühlerin vor dem abschließenden Massenstartrennen hinter der Französin Julia Simon und deren vier hinter der Norwegerin Marte Olsbu Röiseland. Deren Landsfrau Tiril Eckhoff lauert nur einen Zähler hinter Hauser auf Platz vier. Mit Franziska Preuß (D) und Hanna Öberg (Swe) haben noch zwei weitere Läuferinnen Chancen. Vergrößert werden die mathematischen Möglichkeiten dadurch, dass eines der fünf Saisonrennen als Streichergebnis wegfällt.
Im Kampf um die große Kristallkugel hatte der Weltverband (IBU) die Anzahl der Streichergebnisse wegen der Corona-Pandemie sogar von zwei auf vier erhöht, mit Eckhoff steht die Gesamtsiegerin aber schon vor Östersund fest. Die dort sechstplatzierte Hauser ist trotz der komplexen Zahlenspiele nach hinten gut abgesichert, nach vorne wäre noch Platz vier möglich.
Norwegisches Duell
Österreichs Herren konnten mit Hausers Leistungen in dieser Saison nicht mithalten. Am ehesten noch Simon Eder, der im Massenstartklassement Sechster und im Einzel Siebenter ist. Um die große Kristallkugel (Eder ist 14.) kommt es in Östersund zu einem norwegischen Showdown zwischen Johannes Thingnes Bö und Sturla Holm Laegreid, der 25 Punkte zurückliegt.
Das ÖSV-Aufgebot für Östersund ist mit jeweils einem Quartett im Vergleich zur jüngsten Station in Nove Mesto unverändert geblieben. Aus der zweiten Reihe drängte sich nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Christina Rieder und Julian Eberhard niemand auf.