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Im Sportuniversum von Red Bull gilt Eishockey als Herzensangelegenheit

Von Harald Bartl und Alexander Zambarloukos, 16. Jänner 2019, 00:04 Uhr
Im Sportuniversum von Red Bull gilt Eishockey als Herzensangelegenheit
Es geht um den Einzug ins Finale der Champions Hockey League: Können Salzburgs „Rote Bullen“ heute die Angriffe des Stallrivalen München abwehren? Bild: gepa

SALZBURG. Champions League: Beim konzerninternen Stallduell kämpfen RB Salzburg und RB München heute (20.20 Uhr) um den Finaleinzug. Alles begann 1987 mit einem Sponsoring.

Welcher Klub aus dem Red-Bull-Imperium zieht heute (20.20 Uhr, ORF Sport+) in das Finale der Champions Hockey League ein? Nach dem 0:0 im Hinspiel benötigt RB Salzburg im Salzburger Volksgarten im "Stallduell" mit RB München einen Sieg, um aufzusteigen. Bei einem neuerlichen Unentschieden gibt es keine Auswärtstorregel, sondern auf jeden Fall Verlängerung.

Doch was verbindet und trennt die beiden Vereine? Ist ein Vergleich mit dem Fußball-Konstrukt RB Leipzig und RB Salzburg zulässig? Vor allem in einem Punkt driften die beiden Sportarten völlig auseinander: Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz bezeichnet Eishockey bereits seit Jahrzehnten als "jene Sportart, die mir emotional besonders nahe steht". Auch deshalb, weil mit dem Sponsoring beim damaligen Salzburger EC auch Mateschitz’ persönlicher Höhenflug seinen Ausgang nahm.

Einstieg in einem Gasthaus

Gerhard Kuntschik, Eishockey- und Motorsportexperte der "Salzburger Nachrichten", erinnert sich an ein spezielles Treffen vor 31 Jahren: "Im Sommer 1987 sind wir alle beim Hartlwirt in Liefering gesessen. Auf dem Podium nahm ein uns Journalisten damals völlig unbekannter Herr Platz, der sich mit folgenden Worten vorstellte: ,Mein Name ist Dietrich Mateschitz, mir gehört die Firma Red Bull, und ich werde heuer den Salzburger EC sponsern.’" Nachsatz von Kuntschik: "Eine Pressekonferenz mit Dietrich Mateschitz, noch dazu in einem Wirtshaus – das wäre heute unvorstellbar."

Aufwärmen mit Gerhard Berger

Legendär und bis heute in Salzburg ebenfalls unvergessen: jenes Bundesliga-Spiel der Salzburger im Jahr 1987 gegen Innsbruck, als sich beim Aufwärmen ein allen unbekannter Spieler mit der gar nicht vergebenen Rückennummer 19 genauso flott wie die Profis auf dem Eis zeigte. Erst als er den Helm abnahm, wusste man, um wen es sich handelte: Gerhard Berger, damals als Ferrari-Pilot frischgebackener Sieger der Formel-1-Rennen in Japan und Australien, stand ebenfalls bereits bei Mateschitz unter Vertrag.

Den Konkurs des damals unter dem Namen Salzburger EC spielenden Klubs konnte Mateschitz 1988 trotz mehrerer Finanzspritzen nicht verhindern.

Zwölf Jahre lang war das Salzburger Eishockey danach von der Profi-Bildfläche verschwunden, ehe Mateschitz den damaligen Zweitligisten im Jahr 2000 komplett übernahm und Schritt für Schritt zu einem europäischen Spitzenklub formte.

Der Rettungsanker

Der Einstieg in Deutschland folgte erst viel später. 2014 war das finanzielle Aus des damaligen EHC München bereits beschlossene Sache gewesen, ehe Red Bull den Klub in einer Nacht-und-Nebel-Aktion übernahm. Vergleiche mit dem fußballerischen Doppelpass, den Leipzig mit Salzburg spielt, sind nur bedingt möglich.

Budgetär steht München klar über den Salzburgern. In der deutschen DEL würde Salzburg etatmäßig sicher nicht unter den Top Fünf mitspielen. Im Gegensatz zum Fußball arbeiten beide Eishockey-Vereine wirklich eigenständig. Spielertransfers zwischen Salzburg und München gab es in den vergangenen vier Jahren kaum. Einzige Ausnahme: Als der heutige München-Trainer Don Jackson 2014 Salzburg verließ, nahm er drei Spieler mit.

Die einzige wirkliche Parallele stellt die Nachwuchsakademie in Liefering dar, die so wie jene der Fußballer europaweit ihresgleichen sucht und die Spieler für beide Klubs ausbildet. Jüngster Erfolg: Der Deutsche Justin Schütz wurde im Sommer vom nordamerikanischen NHL-Team Florida Panthers gedraftet.

Die Münchner Fans haben keine Probleme mit dem Eigentümer. Sie sind froh, dass ihr Klub gerettet wurde. Anstelle des Konkurses gab es zuletzt drei deutsche Meistertitel in Serie. Für das Hinspiel gegen Salzburg hätte man 20.000 Tickets in der 6100 Zuschauer fassenden (sehr alten) Eishalle im Olympiapark verkaufen können.

Auf den Spuren der VEU Feldkirch

Red Bull Salzburg schickt sich an, in die Fußstapfen der VEU Feldkirch zu treten. Die Vorarlberger gewannen 1998 die European Hockey League, den Vor-Vorgänger-Bewerb der Champions League. Der damalige 5:3-Final-Triumph über Dynamo Moskau war der größte österreichische Eishockey-Erfolg auf Vereinsebene. Vor 21 Jahren schwang Super-Trainer Ralph Krueger das Zepter, auf dem Eis glänzten Rick Nasheim, Gerhard Puschnik, Thomas Rundqvist oder Bengt-Åke Gustafsson.

Nach der Insolvenz 2004 wird der neunmalige Meister mit Beginn der kommenden Saison in die Erste Bank Liga zurückkehren. Die Vorarlberger könnten den Platz von Zagreb (finanzielle Probleme) einnehmen. Denkbar ist auch eine Erweiterung der Meisterschaft von zwölf auf 14 Klubs, sollte sich Slovan Bratislava aus der KHL zurückziehen.

„An eine Stallorder braucht man nicht zu denken“

Christian Feichtinger ist nicht nur Geschäftsführer der Erste Bank Eishockeyliga, sondern auch einer der Wegbereiter der Champions Hockey League, in deren Verwaltungsrat der Ebenseer seit der Gründung der „Königsklasse“ 2014 einen Stammplatz hat.

OÖNachrichten: Salzburg spielt gegen München um den Finaleinzug. Müssen Sie neutral sein?

Feichtinger: Nein, das kann ich gar nicht. Ich bin Österreicher, da sagt mein Herz ganz klar für Salzburg. Und dieser Mannschaft ist es auch zuzutrauen.

Die Konstellation Red Bull gegen Red Bull bereitet Ihnen gar kein Kopfzerbrechen?

Überhaupt nicht. Wer die packende erste Partie (0:0, Anm.) gesehen hat, braucht nicht einmal ansatzweise an eine Stallorder zu denken. Das sind zwei völlig eigenständige Organisationen, die um jeden Quadratzentimeter auf dem Eis kämpfen werden. Auch im Fußball hat das ohne Nebengeräusche funktioniert, Salzburg und Leipzig haben ihre Duelle auf rein sportlichem Weg ausgetragen.

Ist Salzburgs internationaler Höhenflug ein Gradmesser für die heimische Meisterschaft?

Natürlich. Es ist ein Qualitätskriterium, das bestätigen mir auch immer wieder Spieler. Unsere Liga ist besser geworden – und zurecht unter den fünf, sechs besten Europas.

Trotzdem gibt es eine massive Baustelle. Haben Sie noch Hoffnung für das finanziell aus dem letzten Loch pfeifenden Schlusslicht Medvescak Zagreb?

Die Situation ist schwierig, weil dem Verein zwei Sponsoren abhanden gekommen sind. Aber solange der Klub eine Mannschaft stellen kann, hat er auch das Recht, die Saison fertig zu spielen. Klar tut es weh, wenn Zagreb 0:12 oder wie zuletzt gegen die Vienna Capitals 0:13 verliert – das sind Rekorde, die niemand braucht. Am 15. Februar ist Nennschluss für die nächste Saison, dann wird man weitersehen.

Die Black Wings haben aktuell die Krise, sie gehören nicht zu den Top Sechs. Warum?

Weil so ein Umbruch nie einfach ist. Der KAC etwa hat jahrelang gebraucht, um wieder in die Spur zu finden. Linz war immer eine Konstante in der Liga, aber es gibt angesichts der starken Konkurrenz keine Top-Vier-Garantie mehr.

 

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