Österreichs Eishockeyteam zitterte sich zum Klassenerhalt
Im Krimi von Tampere gab's einen 4:3-Sieg nach Penaltyschießen über Ungarn
Um 21.53 Uhr drehte Dominique Heinrich nach dem souverän verwandelten neunten Penalty im Shootout gegen Ungarn jubelnd ab und fiel seinen erleichterten Kollegen in die Arme. Österreichs Eishockey-Nationalteam hat mit dem 4:3 (1:2, 2:1, 0:0/0:0/1:0) zum ersten Mal seit 19 Jahren zweimal in Folge den Klassenerhalt bei A-Weltmeisterschaften geschafft.
Das musste auch der Anspruch sein. Es war aber eine echte Zitterpartie, ein nervenaufreibender Abstiegskrimi in Tampere, der an die Titelkämpfe 2019 in Bratislava erinnerte. Damals unterlag die rot-weiß-rote Equipe – wie heute hoch favorisiert – Italien 3:4 nach Penaltyschießen.
Diesmal sollte es ein Happy End geben, weil Goalie Bernhard Starkbaum in der Overtime zur Höchstform auflief. Der 37-Jährige rettete in der 61. Minute in extremis und entschärfte drei Penalties der mit acht Akteuren des in der heimischen Liga engagierten Klubs Fehervar angetretenen Ungarn.
„Es war eine spannende Partie, in der wir die Gegentore zu leicht hergegeben haben. Aber wir bleiben oben, darauf bin ich stolz“, sagte Heinrich: „Wir haben eine kritische Situation gemeistert, das zählt.“
Auch Starkbaum war glücklich: „Es ist ein geiler Moment. Wir haben an uns geglaubt und Charakter gezeigt.“ In der Tat.
Linzer Haudum traf in seinem 100. Länderspiel
Wie im Vorjahr – ebenfalls in Finnland gegen Großbritannien – hatte sich Österreich im Entscheidungsmatch nach 1:3-Rückstand zurückgekämpft. Steven Strong verkürzte im Nachstochern auf 2:3 (27.), dann kam der gebürtige Linzer Lukas Haudum und krönte sein 100. Ländermatch nach idealer Vorarbeit von Dominic Zwerger mit dem Tor zum 3:3 (38.).
Im Penaltyschießen saß der erste Schuss von Manuel Ganahl, damit waren die Weichen gestellt. Die Schützlinge von Roger Bader werden auch 2024 in der Top-Division vertreten sein, die nächste WM geht in Prag und Ostrava über die Bühne.
Das darf zelebriert werden, auch wenn beim Turnier in Finnland (vor allem defensiv) nicht alles eitel Wonne war. „Wir wollen immer gewinnen, aber es passieren Fehler, das ist menschlich. Sieg und Niederlage liegen so eng beieinander, am Ende war es verdient“, schloss Kapitän Thomas Raffl.
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