Ein "Professor" ist weiter auf Jobsuche
SALZBURG. Eishockey: Rob Daum zeigt sich in der Erste Bank Liga – aber vorerst nur als Zuschauer.
Ein "alter Bekannter" suchte Sonntag in der Salzburger Eisarena seinen Platz auf der Pressetribüne, und dabei wirkte er etwas verloren. Rob Daum unter den Journalisten? Ja, das war ungewohnt, ihn nicht hinter der Spielerbank oder im Interviewraum zu treffen. Und Daum erzählt freimütig seine Beweggründe: "Ich suche einen Job als Cheftrainer."
Das scheint auch im Eishockey mit 60 plus (der Kanadier wird im Jänner 62 Jahre alt) nicht mehr einfach zu sein. "Ich bin schon seit einigen Wochen wieder in Europa und bleibe bis Mitte Dezember in München. Von da aus kann man Spiele in der Schweiz, Deutschland und Österreich leicht erreichen", sagt er. Und nein, er arbeite nicht "offiziell" als Scout für NHL-Teams hier, "ich helfe nur Clubs, die Informationen über Spieler von mir haben wollen."
Aber sein Fokus liege auf dem Trainerposten: "Ja, sicher ergeben sich oft ganz schnell Möglichkeiten, aber bis jetzt eben noch nicht. Nichts Passendes." Seit der Entlassung in Iserlohn (DEL) im November 2018, also ein Jahr nun, ist Daum auf Jobsuche. Fast jeden Dienstag, Freitag, Sonntag ist er "on the road". "Seine" Black Wings und auch die Salzburger Bullen sah er schon drei, vier Mal. Und nach Linz, wo er sechs Jahre arbeitete (2011–2017) und gleich im ersten Jahr den EBEL-Titel holte, habe er "noch immer viele Kontakte". Seine Einschätzung: "Die Black Wings sind sicher ein Team für die Top 5, aber Top 3? Da habe ich Zweifel wegen der Konstanz."
Wenn sich bis knapp vor Weihnachten in Europa keine Chance auftut, kehrt Daum zurück nach Edmonton. Zu der Oilers-Organisation, in der er schon von 2007 bis 2010 arbeitete, hat er auch Verbindungen. Doch bei den wiedererstarkten Oilers, derzeit Tabellenführer der Pacific Division der NHL, besteht kein Handlungsbedarf.