7:5! Die Vienna Capitals trennt nur noch ein Sieg vom Meisterstück

Von Alexander Zambarloukos   04.April 2017

Diese Eishockey-Finalserie der Erste Bank Liga ist nichts für schwache Nerven, am Ende scheinen aber immer die Vienna Capitals zu gewinnen. Der Dominator der „Regular Season“ hat auch Spiel drei gewonnen - und zwar vor mehr als 7000 Fans im Eissportzentrum Kagran mit 7:5 (4:3, 1:2, 2:0). Was für ein Spektakel! Damit fehlt den Wienern nur noch ein Sieg, um den Titel zu fixieren. Das vierte Match steigt am Freitag (20.15 Uhr, Servus TV und Sky live) in Klagenfurt.

Allein das erste Drittel war an Unterhaltungswert nicht zu überbieten. Die Caps gingen nach nur 65 Sekunden durch Kapitän Jonathan Ferland mit 1:0 in Führung. Es war die Ouvertüre für ein Torfestival, bei dem sich auch Österreichs Rekordmeister, der KAC, nicht lumpen ließ. Die ersten Antworten folgten zügig: Martin Schumnig im Powerplay (4.) und Patrick Harand (5.) drehten binnen 32 Sekunden den Spieß um - 1:2.

Es waren keine echten Wirkungstreffer für die Wiener, die nun bereits elf Play-off-Siege in Folge zu Buche stehen haben. 4:0 im Viertelfinale gegen Innsbruck, 4:0 im Semifinale gegen Linz-Bezwinger Bozen, und auch im Finale steht‘s schon wieder 3:0. Was für eine Dominanz, auch wenn die Defensive diesmal alles andere als sattelfest wirkte.

Der KAC setzte alles auf eine Karte

Dafür lief‘s in der Offensive wie am Schnürchen. McGregor Sharp (9.) in Überzahl, Rafael Rotter (15.) und „MVP“ Riley Holzapfel (16.) stellten auf 4:2, sieben Sekunden vor der ersten Sirene nährte Manuel Ganahl mit dem 3:4 (20.) noch einmal die Hoffnung für den KAC. Selbst das 5:3 durch Taylor Vause (24.) vermochte die „Rotjacken“ nicht aus der Bahn zu werfen. Man hat gesehen: Diese Mannschaft ist intakt, richtig stark und kämpferisch auf der Höhe.

Manuel Geier (28.) und Kevin Kapstad (37.) schafften tatsächlich das 5:5, bei diesem Stand ging es in die zweite Pause. Es folgte ein nervenzerreißendes Schlussdrittel, in dem die Caps neuerlich vorlegten. Torschütze Collin Bowman (49.). Im Finish setzte KAC-Coach Mike Pellegrims alles auf eine Karte, er nahm bereits 4:10 Minuten vor Schluss Goalie Tomas Duba vom Eis, ließ mit sechs gegen vier anstürmen. Ohne Erfolg. Holzapfel traf 14 Sekunden vor dem Ende ins leere Tor - 7:5 (60.).

In der deutschen Liga (DEL) jubelte Rob Hisey über den Einzug ins Finale. Der von den Linzer Black Wings noch vor den Play-offs gefeuerte Center stürmte in der zweiten Wolfsburger Linie und feierte einen 3:0-Erfolg über die Nürnberg Ice Tigers, bei denen Andrew Kozek als überzähliger Legionär einmal mehr nicht im Kader stand. Wolfsburg gewann die Best-of-7-Serie 4:2 und trifft im Finale auf Red Bull München.