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Zu Unrecht verloren? Die Black Wings legten Protest ein

Von Alexander Zambarloukos   21.Dezember 2021

Dem Schlusslicht der ICE Hockey League fällt es schwer, nach der bitteren 4:5-Heimniederlage nach Verlängerung gegen den Vorletzten Dornbirn am Sonntag zur Tagesordnung überzugehen. Die Steinbach Black Wings fühlen sich nach dem umstrittenen Gegentor zum 4:4 – angeblich drei Zehntelsekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit – um den Sieg gebracht und legten gestern Vormittag fristgerecht Protest gegen die Wertung der Partie ein.

Die Linzer berufen sich dabei auf die in Paragraf 9 des "Game Book" unter dem Titel "Investigation Procedures" verankerte Möglichkeit, bei Verletzungen fundamentaler Regeln Einspruch zu erheben.

"In keiner uns verfügbaren Kameraeinstellung ist ersichtlich, dass der Puck noch vor der Sirene die Torlinie überquert hat. Dafür ist in mehreren Videos klar ersichtlich und hörbar, dass die Sirene bereits vor der Schussabgabe zu heulen begonnen hat", ärgert sich Wings-Manager Gregor Baumgartner über die Entscheidung der ungarischen Schiedsrichter Daniel Rencz und Daniel Soos, die den Bulldogs das 4:4 nach minutenlangem Videostudium zusprachen. Dafür hätte es 100-prozentiger Sicherheit bedurft, die die Black Wings anzweifeln.

Die den OÖN vorliegende Aufnahme stützt den Protest, Dornbirn-Legionär Kevin Hancock setzte erst zum Schuss an, als die Sirene losging. Der Puck zappelte demnach zu spät im Netz. Es geht um zwei Punkte, die die Linzer am grünen Tisch erkämpfen wollen. Die Einspruchsgebühr beziffert sich auf 500 Euro, bei erfolgreichem Ausgang werden 250 zurückerstattet. Das ist das Prozedere.

Bild 1: Die Scheibe befindet sich bei 0,1 Sekunde auf der Matchuhr noch vor Black-Wings-Goalie Höneckl

Bild 2: Bei Spielende (nach Ablauf der Zeit) hat die Scheibe Höneckl zwar passiert, ist aber noch nicht hinter der Torlinie. 

"Sachverhalt abgeschlossen"

Wie sieht der weitere zeitliche Ablauf des Protests aus? Am späten Montagabend antwortete Liga-Manager Christian Feichtinger auf OÖN-Anfrage: "Da uns kein offizieller Einspruch vorliegt und auch die zur Verfügung stehenden Videobilder ein eindeutiges Ergebnis abbilden, ist für uns dieser Sachverhalt abgeschlossen." Den OÖN liegen allerdings Screenshots von einem E-Mail an Lyle Seitz von Montagvormittag (gesendet um 10:51 Uhr) sowie von einem einminütigen Telefonat zwischen Baumgartner und Feichtinger (Montag, 10:55 Uhr) vor.

Ungeklärt bleiben die Fragen, welche Videobilder der Liga zur Verfügung stehen und ob es einen Formalfehler beim Erheben des Einspruchs seitens der Black Wings gegeben haben könnte.

Konzentration auf das nächste Spiel

Heute (19.15 Uhr, Liveticker auf nachrichten.at) gastieren die Black Wings, die dringend eine Siegesserie im Ringen um ein Play-off-Ticket benötigen, beim Villacher SV. Die Kärntner legten übrigens in der abgelaufenen Saison nach dem 2:3 im dritten Viertelfinale beim KAC (16. März) ebenfalls Protest ein, nur war da die Situation umgekehrt. Ein VSV-Tor (vor oder nach der Sirene) war nicht anerkannt worden.

Die Rechtskommission der Liga gab dem Einspruch nicht statt, weil er erst sieben Minuten nach Fristablauf eingelangt war. Außerdem habe es sich um eine endgültige, nicht reversible On-Ice-Tatsachenentscheidung gehandelt.

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