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"Weil ich hafte, muss ich auch das Letztwort haben"

Von Alexander Zambarloukos, 23. März 2020, 19:44 Uhr
Black-Wings-Präsident Peter Freunschlag Bild: gepa

OÖN-Interview: Black-Wings-Präsident Peter Freunschlag über Unstimmigkeiten im Vorstand, seinen Zwist mit Manager Christian Perthaler, seine eigene Rolle im Verein und Zukunftsperspektiven

Black-Wings-Präsident Peter Freunschlag, der seit Tagen im medialen Kreuzfeuer der Kritik steht, ist heute in die Offensive gegangen. Und zwar mit zwei Briefen - einem an die Fans und einem weiteren an die Adresse von Sponsoren und Gönnern. Der 54-jährige Bauunternehmer, der seit 2005 im Vorstand des Klubs und seit 2008 Chef des EHC ist, will die Vereinsstrukturen ändern. „Ich will, dass wir wieder eine Black-Wings-Familie haben“, sagt er im Interview mit den OÖNachrichten. Es gehe ihm ausschließlich um das Wohl des Vereins, ein Sesselkleber will er nicht sein.

OÖNachrichten: Herr Freunschlag, die Außendarstellung der Black Wings ist im Moment schrecklich. Von Einigkeit und an einem Strang ziehen ist wenig zu merken.

Peter Freunschlag: Es sind viele Halbwahrheiten im Umlauf, ich bin keiner, der den Streit sucht. Aber wenn man mich persönlich angreift und auch beleidigt - wie das in den Netzwerken passiert ist, ist das nicht in Ordnung. Wir arbeiten an einer neuen Struktur, um den Verein durch die Krise zu schiffen.

Sie haben in einem offenen Brief angekündigt, den Verein auf breitere Beine stellen zu wollen. Ist das ein generelles Konzept oder eines, das voraussetzt, dass Sie an der Spitze der Black Wings bleiben?

Wenn ich jemanden finde, der mit Herz dabei ist und auch bereit ist, die Haftung zu übernehmen, bin ich der Erste, der eine geordnete Übergabe macht. Den habe ich bis jetzt noch nicht getroffen.

Das heißt, dass Sie nicht um jeden Preis Präsident bleiben möchten. 

Ich kann es ja auch nicht ewig machen. Im Moment schupfe ich den Laden alleine. Ich bin bereit, dass es demokratisch abläuft. Aber dafür muss ich abgesichert sein. Ich habe ja ein doppeltes Risiko: Zum einen muss ich kontrollieren, dass es dem Verein gut geht. Zum anderen geht es auch um meine private Seite, die geschützt werden muss. Ich habe schon sehr viel in den Verein gesteckt. Vor allem im ersten Jahr nach dem Konkurs 2005 haben wir ein Minus aufgerissen, das galt es zu schließen. Es ist aber jetzt nicht so, dass ich das herausbekommen möchte, was ich investiert habe.

Vizepräsident Karl Egger hat gesagt, dass der Verein schuldenfrei ist. Stimmen Sie dem zu?

Nein, das kann er gar nicht wissen, weil er die Zahlen nicht wissen wollte. Der Verein wird schuldenfrei sein wenn alle Dinge im Zusammenhang mit dem Hallenumbau, Förderungsansuchen und dergleichen gelöst sind.

Nach der jüngsten Vorstandssitzung wurden ihnen diktatorische Züge unterstellt, weil Sie ihre Doppelfunktion als Obmann und Kassier ausgenützt haben, um die drei Vizepräsidenten zu überstimmen. Sind Sie ein Alleinherrscher? 

Überhaupt nicht. Seit 14 Jahren habe ich dies nicht ausgeübt. Aber meine Doppelfunktionen sind rechtlich in Ordnung, weil ich der Einzige bin, der haftet. Das ist aber nicht erst seit dieser Saison so, sondern seit Beginn 2005. Bis zu dieser Sitzung hat sich niemand darüber beschwert. Die Demokratie kann nicht so weit gehen, dass ich den Schaden habe. Nun folgt eine komplette Änderung.

Ihre Vorstandskollegen haben in dieser turbulenten Sitzung dafür plädiert, Manager Christian Perthaler auch in Zukunft mit umfassenden Kompetenzen auszustatten. Sie haben sich dem widersetzt. Welches Problem haben Sie mit Herrn Perthaler?

Wir sind miteinander harmonisch. Ich kann mir auch vorstellen, mit ihm weiterzuarbeiten. Seine Meinung ist auch in sportlichen Angelegenheiten gefragt, aber nicht als Letztentscheidender. Wir haben das Budget für die Kampfmannschaft in den vergangenen Jahren drastisch erhöht, sind aber schlechter geworden. Ich muss den Verein schützen. Und da ist es wichtig, Meinungen von mehreren Leuten und Scouts einzuholen.

Trotzdem war die Mannschaft in dieser Saison auf einem guten Weg. Sie stand kurz vor dem Einzug ins Play-off-Semifinale. 

Das ist richtig. Wir hätten sicher ohne Corona weit kommen können. Aber man muss auch sehen, dass wir vorher oft nicht so gut gespielt haben.

Die Corona-Epidemie wird nicht spurlos an der Wirtschaft vorbeigehen. Sind Sie besorgt? 

Natürlich, wir haben keine Planungssicherheit, ich habe alle Black-Wings-Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken müssen. Wir sprechen auch mit Spielern, wollen die Mannschaft weitgehend halten und, wenn möglich, auch verbessern. Aber nicht um jeden Preis. Es sind nicht nur acht, sondern ein paar mehr Spieler, die wir für die nächste Saison unter Vertrag haben. Wir verhandeln weiter, wir haben ja eine Liste, wen wir behalten wollen und wen wir holen könnten. Im Moment kann ich aber nur Angebote mit Klauseln machen. Ich muss mich absichern für den Fall, dass die neue Saison nicht im September beginnt oder kürzer dauert oder womöglich gar nicht stattfindet. Und wenn es der Wirtschaft schlecht geht, weiß man, dass das Budget in den Bereichen Marketing und Sport als Erstes gekürzt werden.

Wie sehen Sie die Zukunft des Vereins?

Ich will, dass wir wieder eine Black-Wings-Familie haben. Es heißt jetzt zusammenhalten. Ich hoffe, dass uns alle treu bleiben und dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen.

 

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Autor
Alexander Zambarloukos
Redakteur Sport
Alexander Zambarloukos

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Fuchsi (122 Kommentare)
am 24.03.2020 08:06

Ich kann das ganze Gesudere von Herrn Freunschlag nicht mehr hören. Er sollte so schnell wie möglich einsehen, dass er alleine ist mit seiner Meinung.

Am Besten für das Linzer Eishockey wäre, er verlässt das Boot und lässt andere ran.

#ProPerthaler

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Dieter.eberle@me.com (13 Kommentare)
am 23.03.2020 21:03

Dachte die Stadt Linz und das Land OÖ finanzieren den Hallenumbau??

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